Mittwoch, 14. Juni 2017

Jugendlicher wurde beim Kiffen von der Polizei erwischt

 

Tatsächlich eine Nachricht wert.

 

...ingehüllt in eine Dunstwolke aus Rauch
Foto: Chmee2 via wikimedia: cc-by-sa-2.5,2.0,1.0

 

Der Bahnhof in Blankenburg im Harz wurde am vergangenen Montag um 22:00 Uhr Schauplatz eines geradezu unglaublichen Ereignisses, welches aufgrund des darauf notwendig werdenden Polizeieinsatzes sofort Schlagzeile auf verschiedenen Nachrichtenportalen machte. Ein 16-Jähriger soll sich im Gebäude des Blankenburger Bahnhofs zur genannten Tatzeit aufgehalten und dort ungeniert an einem Joint gezogen haben …
Ein Jugendlicher wurde beim Kiffen von der Polizei erwischt!

 

Nicht nur die Mitteldeutsche Zeitung reagierte auf die Meldung der Bundespolizei, die ihren besonders mickrigen Kriminalfall auf ihrem Presseportal verkündete. Auch der Fokus oder die Präsenz von Arcor spendierten dem Einsatz der Beamten bereits eine eigene Berichterstattung, die den Tathergang und seine Folgen beinhalten. So soll der 16-Jährige beim Kiffen innerhalb des Bahnhofs mit einer angesteckten Cannabiszigarette – umgangssprachlich Joint genannt – am späten Montagabend angetroffen worden sein, woraufhin man ihn ausgiebiger kontrollierte. Eine Schreckschusswaffe kam daraufhin im Rucksack des Minderjährigen zum Vorschein, die zusammen mit dem illegalen Konsumgut sichergestellt wurde. Wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und das Waffengesetz wurde daraufhin Anzeige erstattet; anschließend wurden die Eltern des Jugendlichen informiert, die ihn laut Meldung auch abholten.

 

Während dieser alltäglich stattfindende Konsum von nicht öffentlich gehandelten Substanzen unter Jugendlichen in Deutschland eigentlich eher für ein Umdenken in der Cannabispolitik genutzt werden könnte – anstatt als einfache Schlagzeile zu dienen – verpassen Medien hierzulande lieber noch immer die global weit wirkungsvolleren Ereignisse in den Vereinigten Staaten. In den fernen USA versuchte der Gras hassende Justizminister Jeff Sessions wohl schon im Mai mittels persönlicher Briefbotschaft an den Kongress, eine Jagderlaubnis auf Produzenten und Versorger von medizinischem Cannabis zu erbitten, was ihm bislang untersagt blieb. In Zeiten der landesweiten Opioidkrise, könne man seiner Meinung nach nicht noch Marihuana für Kranke geregelt verfügbar machen. Da Cannabis unter anderem jedoch selbst ein wirksames Mittel gegen diesen angeprangerten Medikamentenmissbrauch darstellt, lassen mittlerweile sogar die patriotischen Vereine der amerikanischen Kriegsveteranen verständlich scharfe Töne in ihren viel besuchten Medien anklingen.

 

Ein Skandal.

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10 Kommentare
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Philip J. Cenedella IV
6 Jahre zuvor

OMG!

patrick
6 Jahre zuvor

Und irgendwo gab es ein ECHTES Verbrechen aber die Beamten waren mit AFFENTANZ beschäftigt!

Ralf
6 Jahre zuvor

Die Hysterie wird immer unheimlicher. Diese ideologisch verklemmten, paranoiden, kranken Geister, die alle aus der selben schwarz-braunen Ecke kommen, versuchen die Uhr wieder mal zurück zu drehen. Und bevor die damit aufhören hinterlassen sie wie alle (Nazi) Hasser so viel verbrannte Erde(kaputt gemachte Genußmittelkonsumenten mit ihren Familien) wie sie können. Das haben die schon immer so gemacht und sie werden es weiter so machen.Wir als Menschheit haben keine Chance wenn wir diese kranken Idioten nicht stoppen.
Was neoliberale Nazis hinterlassen:
Verbrannte Menschen,
verbrannte Erde.
Eine verbrannte Erde !

rainer sikora
6 Jahre zuvor

Funktionert nicht mit legalem Konsum.Öffentliches Ärgernis normalerweise ist öffentliches Saufen.

Fred
6 Jahre zuvor

Hab ich vom Arzt verschrieben bekommen, wäre mein Statement gewesen, hätten die mich erwischt. Soll mir erstmal jemand das Gegenteil beweisen.
Bei einem 16 jährigen aber wohl nicht möglich.

Decdex
6 Jahre zuvor

Ich hoffe die die Anklage, falls es denn überhaupt dazu kommt, wird wegen Geringfügigkeit eingestellt. Kann man mit einer Schreckschusswaffe überhaupt jemanden verletzen?

Steffen Overhageboeck
6 Jahre zuvor

@Fred
wenn man Cannabis vom Doc bekommt, dann gibts da auch einen gelben Ausweis, damiz man den der Polizei unter die Nase halten kann…
und auch mit Rezept ist Konsum in der Öffentlichkeit verboten

Fred
6 Jahre zuvor

@Steffen Overhageboeck

Das halte ich für ein Gerücht. Ob ich einen Beweis mit mir führe, ist meine Sache. Ich bekomme vom Arzt ein Medikament verschrieben, eines wie jedes andere. Und das muss ich auch niemandem nachweisen. Sollte die Justiz argwöhnen, das ich illegal kiffen, dann müssen die das beweisen. Und zur Mithilfe bin ich nicht verpflichtet.

Und wo steht geschrieben, das ich ein Medikament nicht in der Öffentlichkeit zu mir nehmen kann ?

Fred
6 Jahre zuvor
Maanu
6 Jahre zuvor

@Steffen

Du darfst in Deutschland gras/Medizin sehr wohl in der Öffentlichkeit konsumieren. Meines Wissens darfst du es draußen nicht konsumieren wenn du es rauchst und in einem nicht Raucher Bereich bist. Dort müsstest du es dann vaporiziren oder “essen”.

Was ich deutlich schlimmer finde ist wie ein 16 jähriger an ne’ schreckschuss Waffe gekommen ist. Gefühlt machen die Medien aus dem cannabis einen Elefanten aber die Waffe wird nur beiläufig erwähnt… naja da machen wa vorerst nicht so viel gegen.