Montag, 22. Mai 2017

Immer mehr Kinder steigen auf Cannabis um

 

Rückgang des Alkoholkonsums von Kindern gefährdet deutsche Trinkkultur

 

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Das Wort zum Montag von Sadhu van Hemp

 

Des einen Freud ist des anderen Leid. Während die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler jubelt, haben Bierbrauer, Winzer und Schnapsbrenner allen Grund zur Klage. Und dieser Grund sind die aktuellen Ergebnisse der alljährlichen Studie über den Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und dem Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) in Berlin vorgestellt hat. Demnach enthalten sich immer mehr junge Menschen des Genusses geistiger Getränke – ein Trend, der auf lange Sicht einen milliardenschweren wirtschaftlichen Schaden bei Alkoholproduzenten und -dealern verursacht. Das Gewerbe droht auszubluten, Kurzarbeit und Massenentlassungen, sowie ein Kneipen- und Tankstellensterben drohen.

 

Für die Repräsentativbefragung, die regelmäßig im Rahmen der BZgA-Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ durchgeführt wird, wurden 2016 bundesweit 7.003 ausgesuchte Grünschnäbel im Alter von 12 bis 25 Jahren befragt. Die Ergebnisse sollen beweisen, dass sich Alkoholkonsum und Rauschtrinken bei jungen Menschen rückläufig entwickeln: 10,0 Prozent der 12- bis 17-Jährigen gaben an, regelmäßig mindestens einmal pro Woche Alkohol zu trinken. Anno 2004 waren es noch 21,2 Prozent. Zugleich verrieten 13,5 Prozent der befragten Kinder, sich mindestens einmal im letzten Monat in einen Rausch getrunken zu haben (2004: 22,6 Prozent). Das Komasaufen ist bei männlichen 12- bis 17-Jährigen (16,5 Prozent) weiter verbreitet als bei gleichaltrigen Mädchen (10,3 Prozent).

 

Auch bei den 18- bis 25-Jährigen zeigt sich eine negative Entwicklung zu Lasten der Alkoholindustrie. Der regelmäßige Konsum von Wein, Bier und Spirituosen ist in dieser Altersklasse ebenso rückläufig und liegt aktuell nur noch bei schlappen 30,7 Prozent. Mindestens einmal im letzten Monat haben sich 42,5 Prozent der männlichen und 22,6 Prozent der weiblichen jungen Erwachsenen ins Koma gesoffen. Die Zahlen lassen schaudern, denn der Mangel an trinkfestem Nachwuchs ist der Sargnagel der deutschen Saufkultur mit all seinen liebgewonnenen Ritualen und Begleiterscheinungen.

 

„Das ist eine gute Nachricht“, kommentierte Marlene Mortler voller Stolz. „Dieser Trend kommt nicht aus dem Nichts, er ist auch das Ergebnis guter Aufklärungsarbeit.“

Fachspezialexperten, die soziale Basisarbeit leisten, bleiben indes skeptisch. „Wir sind bei solchen Zahlen immer sehr vorsichtig. Sie sind relativ umstritten“, kritisiert Bernhard Schuhose, Jugendpfleger des Landkreises Gifhorn, das Studienergebnis. Zahlen zum jugendlichen Alkoholkonsum zu ermitteln, die die Realität tatsächlich abbilden, sei schwierig, die Dunkelziffer entsprechend hoch. Zudem sei Alkohol nur einer unter vielen Suchtstoffen. Rückmeldungen von Schulen und anderen sozialen Institutionen, die mit dem Landkreis zusammenarbeiten, hätten gezeigt, dass sich im Moment bei jungen Erwachsenen vor allem Cannabis rasant steigender Beliebtheit erfreue.

 

Der Wandel in der deutschen Rauschkultur scheint eingeleitet. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft werden keine guten sein. Denn kiffende Kinder sind die alkoholabstinenten Spaßbremsen von morgen. Ein Braumeister aus Schlorrenburg bringt es auf den Punkt: „Wir haben alles versucht, Kindern unser Bier schmackhaft zu machen. Wir haben es in Craft Beer umbenannt, den Alkoholgehalt erhöht, gezuckert, bunt gefärbt und in kindgerechte Brauseflaschen abgefüllt. Doch Fehlanzeige! Jetzt versuchen wir es mit Haschbier. Der Clou ist, dass wir das bierartige Getränk mit Medizinalhanfblüten brauen wollen, um es als Heilwässerchen für Jung und Alt in Apotheken zu verkaufen.“

 

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3 Kommentare
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jimbob
6 Jahre zuvor

„Wir haben alles versucht, Kindern unser Bier schmackhaft zu machen. Wir haben es in Craft Beer umbenannt, den Alkoholgehalt erhöht, gezuckert, bunt gefärbt und in kindgerechte Brauseflaschen abgefüllt. Doch Fehlanzeige! Jetzt versuchen wir es mit Haschbier. Der Clou ist, dass wir das bierartige Getränk mit Medizinalhanfblüten brauen wollen, um es als Heilwässerchen für Jung und Alt in Apotheken zu verkaufen.“

Ist das Zitat echt?

rainer sikora
6 Jahre zuvor

Die Gehirne der Kinder sind angeblich gefährdet.Auf jeden Fall läßt sich die Prohibition bei Kindern nicht richtig einsetzen.Das müßte sich günstig auf die Legalisierung auswirken.

Frank
6 Jahre zuvor

Leute,Leute, daß einzige Gehirn das schon Jahre lang am särksten gefährdet… daß der Mortler.
Für mich hört sich der Bericht sehr preiswert, gelogen und geschmiert an !! Tonne !!
Greets