Samstag, 13. Mai 2017

Liberaldemokraten wollen Cannabis legalisieren

 

England vor der Wahl.

 

RE-Legalisierung in Sicht
Artwork by mark marker

 

Während Premierministerin Theresa May aufgrund der Probleme durch die Brexit-Entscheidung nach vorgezogenen Wahlen im Unterhaus verlangt, nutzte jetzt die viertstärkste Kraft im „House of Commons“ das gewachsene politische Interesse, um neue Ziele bekannt zu geben. Die englischen Liberaldemokraten wollen Cannabis legalisieren.

 

Die Partei von Tim Farron verlor während der letzten Unterhauswahlen im Jahr 2015 ganze 15,2 % Prozent ihrer Stimmen und büßte 49 Parlamentsmitglieder ein, weshalb nun wohl weiter ganz ungeniert ein vollkommener Umschwung in der Cannabispolitik Englands verlangt werden darf. Wie gegenüber englischen Medien bestätigt wurde, wollen die Lib Dems eine vollständige Legalisierung von Marihuana erwirken, was sie als Wahlversprechen in einem verhältnismäßig radikalen Manifest verankert haben. Erstmals fordert damit eine etablierte Partei in Großbritannien zu einer Wahl, dem gescheiterten Drogenkrieg mit einem regulierten Handel entgegenzuwirken. Die Liberaldemokraten orientieren sich dabei an Modellen verschiedener US-Bundesstaaten, in denen strenge Qualitäts- und Alterskontrollen für den Cannabisverkauf gelten. Ein Verkauf des berauschenden Stoffes an über 18-jährige Personen wäre unter den Vorstellungen der Lib Dems daher ebenso denkbar wie versprochen. Julian Huppert, ein Kandidat der Partei, betonte, dass man unter den angestrebten Bedingungen die Macht der organisierten kriminellen Strukturen schwächen könnte, während der regulierte Handel dafür Sorge trage wirksamen Jugendschutz zu gewährleisten. Aktuell verschwende man viele Ressourcen, um das Leben von Menschen zu kriminalisieren und deren eigentliche Situation zu verschlimmern. Ähnlich wie beim Alkoholausschank wäre dazu eine vernünftige Begrenzung der Wirkstoffe sinnvoll, die durch Schwarzmarktzüchtungen aus der Balance geraten wären. CBD müsse daher in dem von den Liberaldemokraten legalisierten Gras immer einen gerechten Anteil besitzen, um das Gefahrenpotenzial des Rauschmittels möglichst gering zu halten.

 

Ein legaler englischer Cannabismarkt hätte dagegen das finanziell recht interessante Steuerpotenzial von vermuteten 500 Millionen bis eine Milliarde Britischen Pfund, die nach Vorstellung der Lib Dems komplett in das Gesundheitssystem fließen könnten.

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2 Kommentare
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Fred
6 Jahre zuvor

Man muß wohl Englisch denken um auf vernünftige Lösungen zu kommen. In jedem Fall scheint eine deutsche Denkweise eher kontraproduktiv zu sein.

Ralf
6 Jahre zuvor

Was kann ich aus diesem Statement herauslesen wo die Reise dieser Leute hingehen soll? Da steht erstmal “vollständige Legalisierung”, die Botschaft hör` ich wohl aber was steht da noch?
1.regulierter Handel steht 2 mal da,
2.strenge Qualitäts und 2 mal Alterskontrollen,Jugendschutz (von wem, durch wen, mit welchen Strafen bei Verstoß?)
3.kriminelle (unsere ?) Strukturen schwächen (indem man sie pauschal als mafiös bezeichnet ?)
4.Begrenzung von “Schwarzmarktzüchtungen” (also unsere Züchtungen ?)
5.Gefahrenpotenzial des was? Rauschmittels? Nicht Genussmittels? legales (CBD) und illegales (THC) Gras??? geht`s noch???
Was für eine Art “vollständige Legalisierung” steht uns da wohl wieder mal bevor?