Neue Studie widerlegt alte Studien – bis zur nächsten Studie, die die neue widerlegt
Sadhu van Hemp
Studien sind das Steckenpferd eines jeden Wissenschaftlers. Keine Wissenschaft kommt ohne die Phantasie der Forscher aus, die rund um den Globus um die Wette forschen. Ein beliebtes Forschungsfeld bietet der Hanf, denn die Frage, ob es sich bei dem Gewächs um eine gute oder böse Pflanze handelt, ist trotz jahrtausendlanger problemloser Anwendung durch den Homo sapiens noch nicht abschließend geklärt.
Nun haben sich Wissenschaftler und Studenten der York University zu Wort gemeldet, die der altbekannten Frage nachgegangen sind, inwieweit der Genuss von Cannabis zwangsläufig zu Psychosen führt. Bislang war es unter Medizinern gängige Meinung, dass die Einnahme von Cannabis für die vermehrte Entwicklung dieser Geisteskrankheit verantwortlich ist. Die Forscher der Universität glauben nun, diese These widerlegen zu können. Die englischen Zeitungen „The Independent“ und „Daily Mail“ berichten, dass eine Untersuchung ergeben hätte, dass die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Psychose durch den Konsum von Cannabis wesentlich geringer ist, als bisher angenommen. (Einen Link zu den in der Fachzeitschrift „Addiction“ veröffentlichten Studienergebnissen verkneifen sich die Zeitungen.)
Dafür darf der Chefexperte Ian Hamilton ein bisschen fachsimpeln und die Ergebnisse seiner Studie relativieren. Mit der Anfälligkeit für Psychosen sieht es nämlich beim Konsum mit Tabak schon wieder ganz anders aus. Auch wer regelmäßig hohen Mengen an Cannabis raucht, unterliegt einem höheren Risiko, Symptome einer Psychose auszubilden. Zudem sei zu beachten, dass Cannabis heute wesentlich stärker sei als früher. Um die Auswirkungen von hochwirksamem Cannabis genauer zu ergründen, sei noch mehr Forschung (und Geld) nötig. Die Studien zeigten allerdings schon jetzt: Umso stärker Cannabis ist, desto wahrscheinlicher ist die Entwicklung von psychischen Problemen.
Alles in allem, auch wenn die Schlagzeile erst einmal positiv klingt, nichts Neues aus der „Familie der Hanfgewächse“. Bleibt also noch viel zu tun für die fleißigen Wissenschaftler, um mittels einer neuen Studie das Gegenteil vom Gegenteil des Gegenteils zu beweisen. Zudem wird es höchste Zeit, mal zu erforschen, ob Ganjagirls oder Ganjaboys anfälliger für Bipolare Störungen sind.
…ist mir seit 30 Jahren bekannt!!! Denn so lange nutze ich schon diese herrlich gesund und munter machende
Pflanze….
Keine Strafen für freie Menschen!
Würde Gras Psychosen erzeugen wären die Psychiatrien schon längst voll ! Dumme Wissenschaftler !
Der Link zur Studie: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/add.13826/full
Leider ist nur ein Abstract einsehbar, der volle Text steckt hinter einer Paywall.
ich habe mit 16 meinen ersten joint geraucht. das ist 42 jahre her. die brauchen mich nur zu fragen , dann sag ich denen 42 Jahre selbstversuch das ist langzeit studie und keinen schaden genommen jedenfalls nicht von Cannabis
Was wirklich Psychosen und mehr erzeugen kann, ist die Staatliche Kifferunterbindung (Prohibition).Das lange Rumgeeiere um die Forschungsstudien nervt.
Meine eigene Studie als Selbstversuch zu Tabak, Alkoho(h)l und Cannabis Konsum lehrte mich das.: Tabak süchtig geworden seit meinem 18-ten Lebensjahr, 32 Jahre her. Rauche ich nach ca. 1 Std nicht werde ich rappellig, unruhig und nervös. Alkoho(h)l bewirkt bei den ersten 2-3 Bieren ein hocheuphorischen Zustand, wo ich das Smilen nicht aus meinen Gesicht bekomme. Angelangt beim 5-ten und 6-ten Bier fällt meine gute Laune rapide ab, was auch mit den Alltagssorgen zusammenhängt. Dieses Alkoho(h)l High bei einem Konsum von bis zu 4 Litern in meist 6-7 Std. artet bei mir in Aggression um. Siehe meine Kommentare zu Anfang und siehe meine Kommentare am Ende. Cannabis sollte in der Regel nicht mit Tabak gestreckt werden, dennoch durch meine Tabaksucht… Weiterlesen »
Geiler Titel……aber sachlich ein Fauxpas: Welche Studie behauptet das denn? Ich denke kein Wissenschaftler der Welt ist bisher so weit gegangen zu behaupten, Cannabiskonsum führe zwangsläufig zu Psychosen. Das impliziert aber der boulvareske Titel. Müsste es nicht eher heißen: Kein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Psychosen. Und noch was: Auch wenn ich hier rauslese, dass Ihr Studie scheiße findet, haben sie durchaus ihre Daseinsberechtigung, denn ohne ginge es auch nicht..wie mit der Polizei. Und auch legalizer kommen nicht ohne Studien aus, wenn was bewegt werden soll, besonders in Deutschland. Also, liebe Leute, der Inhalt ist wichtiger als die Headline und die muss stimmen, so sie denn als Clickbait dienen und trotzdem nicht BILD-like sein soll.
@ Ulfo Reimknödler, danke für Deine Recherche. @ Micha, Kritik bitte nur an mich richten, da ich den Artikel namentlich gekennzeichnet habe. Was Deine Anmerkung betrifft, dass ich Studien “scheiße finde”, trifft nicht der Kern meiner Kritik. Sollen sie nur ihre Studien machen und Hamster ins Laufrad stecken, wenn’s denn der Wahrheitsfindung dient! Allerdings darf ein bisschen Skepsis schon erlaubt sein an dem inflationären Gebrauch von Studien, die je nach Auftraggeber das bestellte Gefälligkeitsgutachten liefern. Ich bin halt nicht davon überzeugt, dass es in Wissenschaft und Forschung immer und stets mit rechten Dingen zugeht. Und ja, der Titel ist “geil”, auch wenn er Deiner Ansicht nach ein “Fauxpas” ist. Ich mag das, wenn das Hanf Journal bei Google-News über der… Weiterlesen »
Lieber Sadhu
okay, beim nächsten Mal :-). Noch eindeutiger wäre in so einem Fall, den Beitrag als Kommentar zu kennzeichnen, nicht als Nachricht. lieben Gruß innen Westen