Samstag, 11. März 2017

Die Farbe des Geldes ist grasgrün

 

Arzneimittelstatus ändert Ansehen von Cannabis schnell.

 

Foto: Susanne Winter/Archiv

 

Die Medien und Nachrichtenportale quillen über, einen Tag nachdem das Cannabis als Medizin Gesetz in Kraft getreten ist. Meldungen über den Arzneimittelstatus, Antworten über die Anwendungsgebiete und Diskussionen über die Stellung des Hanfgewächses in der Öffentlichkeit machen die große Runde und lassen tatsächlich neue Informationen über die vielseitig anwendbare Pflanze dabei etwas untergehen. Da sich jedoch nun keine Seele mehr vor dem vielversprechenden Geschäftszweig des legalen Handels in acht zu nehmen hat, bleibt zumindest der neu entdeckte Finanzsektor eine sprudelnde Quelle der Neuigkeiten. Die Farbe des Geldes ist grasgrün geworden.

 

Einen Überblick über die veränderte Geschäftswelt in Deutschland vermittelt daher das Portal Gründerszene, das mithilfe einiger Erklärungen des DHV-Geschäftsführers Georg Wurth, den bereits umkämpften Markt zu beleuchten versucht. Man könne in den nächsten Jahren damit rechnen, dass sich der legale Cannabisbedarf von letztjährlichen 150 Kilogramm auf mehrere Tonnen erhöhe, während der bisher circa eintausend Menschen zählende Patientenstamm auf ungefähr 79000 weitere Medizinalhanfnutzer ansteigen könne. Dreistellige Millionensummen lägen in Bälde in diesem Bereich nicht fernab der Realität, so Wurth. Auch steige bereits die Nachfrage, wie in die Branche einzusteigen sei, wobei sich die Interessierten nicht in ein spezielles Lager einordnen ließen. Vom Landwirt bis zum Anwalt reiche das spürbare Bedürfnis nach neuer Geschäftsfelderöffnung auf dem wiederentdeckten Wirtschaftszweig Cannabis.
Welche Größenordnungen im Cannabusiness bereits in etwas fortschrittlicheren Ländern erreicht werden, zeigt aktuell eine Geschäftsübernahme in Kanada. Da MYM Nutraceuticals Inc. mit Erlösen in Höhe von 1,4 Millionen Kanadischen Dollar in den nächsten zwölf Monaten rechnet, kaufte das Unternehmen den CBD-Produkt-Entwickler und Markenführer HempMed. Gezahlt werden die vereinbarten eine Millionen Kanadischen Dollar ausschließlich in Aktien. Mit dem Aufbau einer neuen Produktionsanlage wolle man dann die Kapazitäten auf jährlich zehn Millionen Kanadische Dollar hochfahren.

 

Dank solcher Summen klingen die angepeilten Vergrößerungspläne der Veranstalter der Berliner Mary Jane Hanffachmesse (auf einer Business-Webseite) auch nur folgerichtig, wodurch dann aber hoffentlich auch einer möglichst großen Anzahl neuer Besucher die weitaus bedeutenderen Aspekte des natürlichen Rohstoffes etwas näher gebracht werden können.
Gras ist mehr wert.

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