Dienstag, 28. Februar 2017

Mobile Hanfgärtnerei in Holland gestoppt

 

Sadhu van Hemp

 

 

Die richtige Immobilie für den großflächigen Anbau von Cannabis zu finden, ist in Zeiten der Prohibition und Mietpreisexplosion nicht allzu leicht. Zudem gilt es bei der Wahl des Standortes so einige Unwägbarkeiten zu berücksichtigen, angefangen von neugierigen Nachbarn bis hin zur Tarnung und Sicherung der Anlage. Ebenso muss beim illegalen Betrieb einer Hanfgärtnerei bedacht werden, inwieweit der Mietpreis für die Immobilie nicht die Rentabilität des Geschäftsmodells ad absurdum führt. Der harte Preiskampf auf dem boomenden Schwarzmarkt zwingt die konkurrierenden Produzenten zu Sparmaßnahmen, die möglichst nicht auf Kosten der Qualität gehen dürfen. Und was liegt da näher, als die monatlichen Fixkosten für Strom, Wasser und Miete zu senken?

 

In der niederländischen Gemeinde Oosterhout in der Provinz Nordbrabant dachte sich nun ein pfiffiger Grower, statt immobil kostengünstig mobil zu gärtnern – und zwar auf LKW-Anhängern. An sich ein cleverer Gedanke, vor aller Augen und für jedermann zum Greifen nah das grüne Gold herzustellen. Der Mensch neigt ja bekanntlich dazu, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Doch auch in diesem Fall kam der Unglückstag, an dem alles ans Tageslicht kam.

 

Laut Polizei ist es zwei fleißigen Streifenbeamten zu verdanken, dass der Grow auf Rädern aus dem Verkehr gezogen wurde. Während der Patrouille auf einem Speditionsgelände stachen den Beamten vier Anhänger ins Auge, die Wurzeln geschlagen zu haben schienen und Geräusche von Ventilatoren von sich gaben. Dass diese „Wurzeln“ Wasserschläuche aus Gummi waren, genügte den Schnüfflern, um mal genauer nachzugucken, welche Lebewesen in den Anhängern mit Wasser und Luft versorgt werden. Durch einen Spalt sahen sie schließlich das, was sie sehen wollten: eine Cannabisplantage, komplett ausgestattet mit allem, was dazugehört. Da die Anhänger mit leichtem Werkzeug nicht aufzubrechen waren, musste schweres Gerät ran. Die Feuerwehr ließ mit Trennschleifern Funken sprühen und öffnete die Anhänger wie Konservendosen.

 

Alles in allem wurden annähernd 1000 Pflanzen abgeerntet und ein fünfter Anhänger voll mit Growzubehör beschlagnahmt. Den 64-jährigen mutmaßlichen Betreiber der mobilen Gärtnerei erwartet nun ein Strafverfahren, das in Niederlanden bei derartigen Delikten zumeist mit einer nicht allzu hohen Strafe auf Bewährung abgeschlossen wird.

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1 Kommentar
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Jürgen Vollmer
7 Jahre zuvor

Tja, man muss nur kreativ sein. Anbau aufm LKW – geile Idee