Montag, 30. Januar 2017

Marihuana-Hochzeiten der letzte Schrei in den USA

 

Cannabis ist der neue Champagner

 

von Sadhu van Hemp

 

 

Seit Urzeiten pflegt der Mensch das Ritual, nach erfolgter Partnerwahl vor den Traualtar zu treten und alle Welt an seinem Unglück teilhaben zu lassen. Und das hat nach einem vorgegebenen Regelwerk abzulaufen, das ganz der kulturellen und religiösen Tradition folgt, aber in der modernen Welt durchaus großzügig ausgelegt werden darf. Der Phantasie, den Rahmen der Rahmenveranstaltung zu gestalten, sind kaum mehr Grenzen gesetzt. Entsprechend groß ist das Tamtam und keine Kosten werden gescheut, damit alle Beteiligten ihre Traumhochzeit bekommen und sämtliche ritualisierten Kommerz-Klischees bedient werden, die gerade up to date sind.

Die Garanten für die perfekte Hochzeitsschnulze sind Hochzeitsplaner, die den Brautleuten jeden Wunsch von den Lippen ablesen, auch wenn dieser noch im Verborgenen liegt. Ganz individuell auf das ungleiche Paar zugeschnitten wird keine Peinlichkeit ausgelassen, den schönsten Tag des Lebens unvergessen zu machen.

 

Amerikanische Wedding Planner setzen nun einen völlig neuen Trend: Hochzeiten unter dem Motto „Marihuana“. Niki McDonald, Macher der Hochzeit-Website „Love und Marij“, hält für alle cannabisaffinen Brautpaare, die sich unter dem Zeichen des Hanfblattes das Jawort geben wollen, den Service bereit, sich per Mausklick eine Marihuana-Hochzeit ausrichten zu lassen. Vom Catering-Dienst, über den Juwelier, bis hin zum Floristen sind alle dabei, die dafür Sorge tragen, dass auch der letzte ausgefallene Wunsch in Erfüllung geht. Selbstverständlich helfen die Partydienstleister auch bei der Auswahl der Grassorten, stellen Smoking-Paraphernalia bereit und wickeln Tüten vor. Ausgebildete „Budtender“ helfen bei der Verkostung und achten auf die Einhaltung Jugendschutzvorschriften. Die „Cannabar“ schenkt Cannabiscocktails aus, und Hanfköche sorgen für das leibliche High.

„Marihuana-Hochzeiten sind eine stressfreie und entspannte Sache für alle Beteiligten“, sagt Niki McDonald „Eine Braut, die stoned vor den Altar tritt, kann sich auf den Augenblick konzentrieren, anstatt sich in Ängsten zu verlieren und an Flucht zu denken.“

 

Dass in dem Geschäftszweig einiges wirtschaftliches Potenzial steckt, kann am 19. Februar auf der „Cannabis Wedding Expo“ in Littleton, einer Vorstadt von Denver-Colorado, bestaunt werden. Jetzt fehlt nur noch, dass die Hanflegalisierung auch noch die Bestatter auf den Plan ruft, die ihren Kunden eine Rundum-stoned-Marihuana-Trauerfeier verkaufen.

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4 Kommentare
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Fridel
7 Jahre zuvor

Man hört so gar nix aus den USA, was das Thema Hanf als Rohstoff angeht. Warum eigentlich ?

Rainer Sikora
7 Jahre zuvor

Gute Frage.

ADHSPatient
7 Jahre zuvor

Hanf als Rohstoff wurde in den USA meines Wissens nach in einigen Staaten legalisiert. Wie viel dort angebaut wird, keine Ahnung.

ADHSPatient
7 Jahre zuvor

Hier ein Artikel:

“To date, 33 states and Puerto Rico have introduced pro-hemp legislation, and 24 states have defined industrial hemp as distinct from other strains of cannabis and removed barriers to its production.”

https://www.leafly.com/news/politics/what-is-hemps-current-status-in-the-united-states

Da es bundesweit illegal bleibt, weiß ich nicht in wie fern der Anbau tatsächlich möglich ist.