Donnerstag, 26. Januar 2017

Cannabiskonsum an Schulen teils verdreifacht

 

Mut zur Wahrheit für funktionierende Prävention benötigt.

 

Polizeieinsatz
Illu: marker/Hanf Journal

 

Die Prohibition von Marihuana funktioniert nicht. Während Politiker sich Jahrzehnte lang sträubten über das Thema der Cannabislegalisierung überhaupt ernsthaft zu diskutieren, zeigen aktuelle Ergebnisse der Landeskriminalämter und Innenministerien, dass besonders eine Personengruppe dank dieses Verhaltens beeinträchtigt wurde. Jene, die bei allen Gesprächen immer am stärksten vor dem Konsum von Marihuana geschützt gehört und wegen der das Verbot zum Genusskonsum am vehementesten verteidigt wird: Schüler. Denn trotz der aufwendigen Polizeiarbeit und den innovativen Präventionsprogammen verschiedener Parteien, die der Kifferepidemie im Vorfeld entgegenwirken sollen, hat sich in Deutschland der Cannabiskonsum an Schulen teils verdreifacht – die Prohibition von Marihuana funktioniert nicht.

 

Auch wenn der Trend seit Längerem deutschlandweit erkennbar ist, scheinen die durchgeführten Gegenmaßnahmen nicht zu fruchten, weshalb von bekannten Prohibitionisten wieder panisch die alten Lieder angestimmt werden. So spricht die Bundesdrogenbeauftragte Marlen Mortler natürlich direkt die geführte Legalisierungsdebatte an, welche für eine Verharmlosung der natürlichen Substanz unter Schülern gesorgt hätte. Die Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken für Erwachsene hätte dabei eine Aussagekraft, die von Jugendlichen als „staatliche Unbedenklichkeitsbescheinigung“ aufgefasst würde, wird die mental megamäßig metaphysische Madame Mortler zitiert.
Dass dagegen ein genaues Gegenteil eintritt, wie die amerikanischen Bundesstaaten beweisen, in denen Cannabis zu ludischem Gebrauch erlaubt wurde, will von der Fachfrau nicht gehört worden sein. Dabei ließen sich sogar vergleichbare Beweise seitens der Fachstelle für Suchtprävention feststellen, würde man die Erfolge bei der Tabak- und Alkoholaufklärung auf die noch illegale Pflanze Hanf übertragen. Hier hätte man durch eine offen geführte Diskussion dafür gesorgt, dass Berlins Zahlen unter den Bundesdurchschnitt gefallen sind. Dies würde bei Cannabis nicht stattfinden, solange man weiterhin das Argument höre, dass man in Schulen keine präventiven Diskussionsrunden über eine illegale Droge führen könne. Die Thematik bliebe zu häufig ein verschwiegenes Tabu, anstatt als ernsthaftes Thema behandelt zu werden.

 

Vielleicht sollte sich die Bundesdrogenbeauftragte daher kurzzeitig aus ihrer eigenen Tretmühle entfernen und mit jugendlichem Blick auf die bemängelten Umstände konzentrieren, die anderen Erwachsenen mit etwas Einfühlungsvermögen in diesem Bezug sofort auffallen. Es ginge nicht um die Art des Rausches oder die Frage der Legalität, viel eher um die Gründe, warum Kids heute so früh einen seelischen Urlaub vom stressigen Alltag benötigen und in welche Hände sie dabei ganz schnell geraten können. Hier gilt wohl mittlerweile für jeden Vernunftbegabten, dass illegale Märkte einen sehr schlecht gewählten Spielplatz für Heranwachsende darstellen.

 

Diesen Mut zur Wahrheit benötigt man zur funktionierenden Präventionsarbeit daher mindestens.

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7 Kommentare
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Littleganja mit Ausnahmeerlaubnis
7 Jahre zuvor

An meiner Schule damals durfte man von den Lehrern aus Kiffen, beim Abi Abschluss gab es dann auch jede Menge Freibier.
Ich kann mich sogar an ein Referat von einem Mitschüler erinnern das von Extasy handelte und das Anschauungsmaterial war echt.
Die schönen alten Zeiten.

Rainer Sikora
7 Jahre zuvor

Die Schule hat auch ein bißchen was von Gefängnis.Arbeitsplätze oder Bundeswehr übrigens auch.Manche merken so was nicht aber für einige sind die Zwänge und die Enge echt ätzent und das Argument das müssen alle anderen auch aushalten hilft nicht wirklich weiter.Da kann man sich mit Cannabis einiges an Erleichterung verschaffen.Lange Weile fühlt man dann auch nicht mehr es ist ein Trost der über die manchmal auch schwierigen Stunden hilft.Wenn man den Sinn in der Schule nicht so sieht wie man ihn zu sehen hat, dann hat man sich das Hirn weggekifft heißt es dann.

Salah Eddine
7 Jahre zuvor

Den Hintergrund

Wir die Ortsgruppe des Deutschen Hanf Verbandes Rhein Neckar,
fragten den Innenminister, Reinhold Gall,
Regierung Grüne SPD (2011-2015).

Schon Anfang 2015 nach den Zahlen und wie die entstehen?
Antwort: Die Verfolgung wurde verstärkt.
Folge: Die Zahlen steigen!

Salah Eddine

Littleganja mit Ausnahmeerlaubnis
7 Jahre zuvor

Was hat das Hanfjournal gegen Mischa???

Egal
7 Jahre zuvor

Hallo. Also die Kommentare @ Littleganja und Rainer sind ja wohl lächerlich!?! Littleganja, ihr durftet kiffen an der Schule. So ein Schwachsinn, den hätte ein Lehrer dies erlaubt und es wäre was passiert (Warum auch immer bzw. Was auch immer) Wäre die Lehrkraft dran gewesen! Verletzung der Aufsichtspflicht von Schutzbefohlenen. Also erzähl keinen Mist!! @ Rainer Du redest auch Quatsch!! Schule ist wie Gefängnis, Arbeit und Bund auch?! Bin auch nicht gerne zur Schule gegangen. Arbeit brauchst zum überleben (z.b. um den Kühlschrank voll zu machen). Den wenn keiner arbeiten würde wäre es mit unserem Sozialstaat aus und vorbei. Denn wer sollte dann einzahlen und somit den Staat (Also uns Alle) und seine Ausgaben finanzieren?? Ich war nicht 23 Std.… Weiterlesen »

Cannabiskonsum
7 Jahre zuvor

Cannabis wird von Schülern sehr oft benutzt, weil Sie im Vergleich zu anderen Drogen eher als harmlos eingestuft werden. Doch das stimmt nicht! Ich habe selbst öfters in der Pause und nach der Schule Cannabis geraucht und was ist passiert? Ich bin zu nichts mehr am Tag gekommen, habe weder gelernt noch Hausaufgaben gemacht. Dementsprechend gingen meine Noten den Bach runter und letztendlich habe ich das Abitur nicht geschafft. Ich gebe nicht die ganze Schuld dem Marihuana, aber zum Teil hat sich mein Cannabiskonsum negativ auf meine schulischen Leistungen ausgwirkt. Also Finger weg von dem Zeug!