Freitag, 20. Januar 2017

Mach mit, mach’s nach, mach’s besser!

 

Bekommt nun auch Österreich die Kurve in Sachen Cannabis?

 

Foto: Bud Spencer

 

Sadhu van Hemp

 

Während Niederländer und Spanier über die gestern vom deutschen Bundestag beschlossene Änderung der betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften nur mitleidig lächeln, schielen die Österreicher fast schon ein bisschen neidisch nach Deutschland und Stimmen werden laut, die sagen: Wenn die Piefkes es hinkriegen, die Panzerschranktür für Medizinalhanf einen Spalt zu öffnen, müssen wir das auch schaffen.

 

Die Regelung, die es schwerkranken Deutschen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, von den Krankenkassen bezahlte Cannabisblüten ohne lästiges Antragsverfahren bei der Bundesopiumstelle auf ärztliche Verschreibung in Apotheken zu erhalten, findet auch bei österreicherischen Politikern Anklang. Der Beschluss sei, betont u.a. die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Eva Mückstein, ein großer Fortschritt und stelle beispielsweise für die Gruppe der Schmerzpatienten eine große Erleichterung dar.

Nach wie vor ist der heilsame Wirkstoff der Hanfpflanze in Österreich als Suchtmittel gelistet und zu medizinischen Zwecken nur in synthetischer Form als teures Pharmapräparat erhältlich. „Derzeit werden etwa beim Cannabismedikament Dronabinol nur 20 bis 30 Prozent der Kosten von der Krankenkasse ersetzt. Das Medikament ist daher für viele PatientInnen unerschwinglich“, erläutert Mückstein und ermutigt die Politikerkollegen, dem Vorbild Deutschlands zu folgen.

 

Ins gleiche Horn stößt der Hanfstecklingsbetrieb „Flowery Field“, der den Gesetzgeber auffordert, endlich für einen neuen gesetzlichen Rahmen zu sorgen, der ohne Wenn und Aber den Bedürfnissen der Patienten gerecht wird.

Das Unternehmen war letztes Jahr beim österreicherischen Verfassungsgerichtshof mit einem Antrag zur Legalisierung der Produktion von Cannabis für die Herstellung von Arzneimitteln gescheitert. Cannabis wird in der Alpenrepublik ausschließlich von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) angebaut und an den deutschen Pharmakonzern „Bionorica“ exportiert, der daraus synthetische Arzneimittel herstellt. „Flowery Field“ will dieses Monopol brechen. Geschäftsführer Alexander Kristen begründet seine Forderung auch damit, dass das Medikament „Dronabinol keine Erfolgsgeschichte ist, kaum nachgefragt wird und für die meisten Patienten schlicht nicht leistbar ist“.

 

Dass sich die Deutschen für ein „sauberes Gesetz“ entschieden haben, das sich an den Bedürfnissen der Patienten und Unternehmer orientiert, begrüßte „Flowery Field“. Ein staatlich kontrollierter privatwirtschaftlicher Anbau, wie bereits seit Jahrzehnten in der Niederlanden erfolgreich praktiziert, könne hervorragend funktionieren – im Gegensatz zur österreichischen Variante der staatlichen Monopolstellung, die „die Entwicklung im Bereich Medizinalhanf massiv blockiere, die Forschung verhindere und Schmerzpatienten im Regen stehen lasse.“

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1 Kommentar
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Erdenbuerger
7 Jahre zuvor

solange das nicht ab 21 vollkommen legal ist,ist es kein hauptgewinn,sondern wiedereinmal nur so ein knochen der uns hingeworfen wurde um druck aus der legalisierungsbewegung zu bekommen 😉 die schizophrenie darin is heftig,der staat verbietet es uns es anzubauen macht es aber selbst und gibt es kranken,im gleichen atemzug reden sie aber davon wie schädlich das doch ist,ja saufen nicht oder was,kompletter irrsinn das verbot,als koenne man das nicht anders machen vollkommen legal ab 21 mit markt prävention und aufklärung sowie gespräch mit den jugentlichen sowie kompletter nutzung dieser pflanze alles andere is kein gewinn sondern, verarsche,sorry wir alle kennen die faschistoiden lobbygruende die ueberhaupt erst zum verbot geführt haben!!!es geht nur um die scheiss kohle und macht für die… Weiterlesen »