Donnerstag, 12. Januar 2017

22 Jahre Hanfmuseum

 

Im Bildungsauftrag einer Pflanze.

 

 

 

Bereits am 06.12. 2016 gab es in Berlin den jährlichen Grund, in der Vorweihnachtszeit zusammenzufinden. Das Berliner Hanfmuseum hatte Geburtstag und feierte das 22-jährige Bestehen. Seit 1994 sorgt die kleine Dauerausstellung am Mühlendamm 5 für eine gerechtere Betrachtungsweise der Cannabiskultur sowie der Kulturpflanze Cannabis – auch als Marihuana bekannt.

 

Wie sich der Schatten vereinzelter Prohibitionisten über dem Globus ausweitete, mit welchen Methoden eine Verbotspolitik vorangebracht wurde und welche heute aktiven Big-Player im Wirtschaftssegment profitierten, kann dank der informativen Schautafeln im Hanfmuseum in Erfahrung gebracht werden. Warum die Prohibition mehr Schaden als Nutzen anrichtet, beschreiben dagegen die vielen aufgeführten Einsatzgebiete der Jahrtausende alten Nutzpflanze, welche aufgrund der politischen Situation oft vergessen wurden. Von den landwirtschaftlichen Faktoren, über Baustoffe, hin zu Medizin und ludischem Genussmittel. Schaukästen Im Berliner Hanfmuseum zeigen auch frühe Beweise der vergangenen Lebensphasen, bevor Verbotswächter dazu gezwungen wurden, Jagd auf das grüne Kraut und deren Verwender machen zu müssen. Rauchutensilien und offiziell gehandelte Räucherware inklusive.

 

Sogar ein recht einmaliger Anblick wird den Besuchern des Hanfmuseums gewährt, da in einer hinter dichtem Glas verschlossenen Anzuchtanlage echte Hanfpflanzen wachsen. Natürlich nur Faserhanf, aber dennoch ein Anblick, der Befürwortern und Interessierten etwas mehr verrät, als die meisten Worte beschreiben können. Ein paar direkte Worte fand der Direktor des Hanfmuseums Rolf Ebbinghaus während des Tags der offenen Tür zum zweiundzwanzigsten Bestehen des von ihm betreuten Bildungshauses. Trotz des bereits beigetragenen Aufwandes in den vergangenen zwanzig Jahren und dem nun merkbaren politischen Umschwung in der Legalisierungsfrage wird dem Berliner Hanfmuseum noch immer keine Finanzierung aus öffentlichen Töpfen gewährt, weshalb der einzig ehrliche Dank den freiwilligen Unterstützern gebühre. Ohne diese aufopferungsvollen Menschen gäbe es das Museum kaum in dieser Form.

 

Auch plant man in der Zukunft einige Projekte voranzutreiben, über die näher im Laufe des gestarteten Jahres berichtet werden wird. Alles im Namen der Hanfpflanze, ihrer Nutzer und der Natur. Während am Tag der offenen Tür daher auch alle Besucher gratis in die Ausstellung geladen wurden, feierten viele bekannte Gesichter der Berliner Aktivistenszene die erreichte Schnapszahl 22 am Abend mit frisch gebackenem Hanfbrot und sechs verschiedenen Hanfblütenteesorten, als die offiziellen Öffnungszeiten nicht mehr galten.

Auch wenn diese Spezialbehandlung immer nur im Dezember erlebbar ist, gibt es in 2017 jedoch weiterhin genügend gute Gründe, dem Hanfmusem in Berlin während seines 23-jährigen Bestehens regulär einen Besuch abzustatten. Grüßt von uns schön!

 

 

Hanf Museum Berlin
Mühlendamm 5, 10178 Berlin-Mitte
Telefon +49 (0) 30 / 242 48 27

info@hanfmuseum.de

 

Öffnungszeiten:
Di-Fr: 10-20 Uhr
Sa/So: 12-20 Uhr
Montags Ruhetag

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2 Kommentare
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Candy
7 Jahre zuvor

Schade, dass man von solch schönen Projekten immer nur aus Berlin hört, das leider viel zu weit von mir entfernt liegt. Oder weiß jemand von euch, ob es soetwas oder auch Interessengruppen im Raum Bonn/Rhein-Sieg gibt?

alexander
7 Jahre zuvor

ist zwar kein museum, aber trotzdem sehenswert:

http://hempembassy.org/de/home/

liebe grüße

alexander