Dienstag, 20. Dezember 2016

Kiffer haben Gewichtsproblem

 

Bizarres aus dem Land der Bajuwaren

 

Besuch von den Grünen Männchen
Grafik: Marker

 

von Sadhu van Hemp

 

Schwer zu sagen, ob man weinen oder lachen soll. Aber das, was sich letzte Woche im niederbayerischen Ringelai abspielte, entbehrt nicht einer gewissen Komik – so traurig das Geschehen auch war.

Ringelai, eine Gemeinde im Landkreis Freyung-Grafenau, liegt 33 km nördlich von Passau und zählt rund 2000 Einwohner. Das beschauliche Dörfchen ist ein anerkannter Erholungsort und wird wegen seines milden Klimas auch das „Meran des Bayerischen Waldes“ genannt. Alles in allem herrscht Wohlstand im „Schmalzdobl“. Kein Bewohner des Tales muss hungern, und einen Internetanschluss gibt’s auch. Zudem verfügt das Vorzeigekaff in Seehoferland über eine aus Stein gebaute Volksschule mit acht Lehrern und 108 Schülern. Beste Voraussetzungen also, dass in Ringelai nur kluge und weitsichtige junge Menschen ins Leben entlassen werden.

 

Doch weit gefehlt: Am Donnerstagabend erreichte die Polizeidienststelle in Freyung ein Notruf von zwei hilflosen jungen Männern, die sich bitter darüber beschwerten, aufs Übelste betrogen worden zu sein. Ganz offenbar wurde gegen den bayerischen Grundsatz „Wir bescheißen ehrlich“ verstoßen – und die Polizei rückte aus. Den Betrug hatte aber nicht der örtliche Bäcker begangen, indem er untergewichtiges Brot verkauft hätte, sondern ein dritter junger Mann, der sich in seiner Bude tot stellte und den mutmaßlich Betrogenen nicht öffnete.

 

Ein verzwickter Fall für die Polizisten? Mitnichten. Ein Blick in die Augen der Strafantragsteller verriet, dass die Gehirne der beiden den Betrieb eingestellt hatten. Ein Drogenschnelltest bestätigte den Verdacht, dass die Tobsüchtigen stoned waren und in diesem Zustand am Straßenverkehr teilgenommen hatten. Im Eifer des Gefechts kam heraus, dass die Burschis zuvor bei dem, den sie von der Polizei zur Rede stellen wollten, Gras im Wert von 100 Euro gekauft hatten. Doch leider stimmte das Gewicht nicht. Also sind die beiden Armleuchter noch einmal hin zum Fachhändler ihres Vertrauens, um ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen. Da standen sie nun – vor verschlossener Tür. Und so kam es, wie es kommen musste: Die beiden gingen wie HB-Männchen in die Luft und wählten vor Verzweiflung 110, um sich von den Freunden und Helfern der Polizei wieder auf den Boden der Realität zurückholen zu lassen.

 

Fazit des kollektiven Gehirnausfalls aller Beteiligten sind drei Strafanträge wegen Btm-Verstoßes und ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrens unter Drogeneinfluss.

Wir sehen, der unterbelichtete Nachwuchs wächst und gedeiht in postfaktischen Zeiten – auch unter weiß-blauem Himmel.

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3 Kommentare
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fred vom jupiter
7 Jahre zuvor

…Besonders unter weiß-blauem Himmel.
Ist schon ein stures, selbstgefälliges Völkchen da unten.

steve wenzel
7 Jahre zuvor

und was für eine selbstgerechtes volk! ich mal mir in bayern meine welt, wie sie mir gefällt! die cdu/csu sind das maaß der doppelmoralbayern!

Egal
7 Jahre zuvor

Dummheit gehört bestraft.