Montag, 19. Dezember 2016

Prince of Pot erneut verhaftet und freigelassen

 

Marc Emery in Montreal aufgrund des Verkaufs von Marihuana festgenommen.

 

Foto: :FREE MARC.CA

 

Hanfaktivisten und Leser des Hanf Journals kennen den Prince of Pot Marc Emery sicherlich noch gut. Der frühe kanadische Befürworter des Marihuanagewächses wurde schließlich einst von seiner Regierung aufgrund des Handels mit Cannabissamen in die USA ausgeliefert, wo er einer längerfristigen Gefängnisstrafe ausgesetzt wurde und sich dort mit dem Staphylococcus aureus Bakterium infizierte. Nun wurde der Prince of Pot erneut verhaftet und freigelassen.

 

Nachdem der Rechtsanwalt und Verleger in 2014 in seine Heimat zurück durfte und ankündigte, weiterhin für die Legalisierung von Marihuana zu kämpfen, wurde seine Freude über den Wahlsieg Justin Trudeaus auch hierzulande wahrgenommen.
Etwas verfrüht eröffnete Emery nun jedoch einen Potshop seiner Cannabis-Culture-Kette am 15.12.2016 in Montreal, welcher am nächsten Tag direkt wieder von der Staatsgewalt geschlossen wurde. Zehn Menschen wurden festgenommen, darunter auch der Prince of Pot Marc Emery sowie seine Frau Jodie.
Denn auch wenn Kanada Cannabis legalisiert, ist es laut Primierminister Trudeau leider noch nicht so weit. Bis das Gesetz geändert wäre, gelten die aktuellen Regeln und würden angewandt, wird er zitiert.
Jodie Emery übermittelte nach ihrer Freilassung bereits dem Guardian, dass man sie nachts in einem Hotelzimmer festgenommen hätte und nach einigen Stunden ohne Anklage wieder freiließ. Ermittlungen würden geführt. Ihr Ehemann Marc durfte am darauffolgenden Tag die Obhut der Polizei wieder verlassen. Er freue sich auf die anstehenden Gerichtstermine, da er das Verhalten des Bürgermeisters Montreals als untragbar empfindet, berichten Medien. Montreals Bürgermeister Denis Coderre erwiderte dagegen direkt, dass Marc Emery seine Energie lieber in den Ausbau der legalen Handlungsrahmen stecken sollte, die sich ihm wohl ab dem kommenden Frühjahr in ganz Kanada bieten werde, anstatt sich jetzt noch mit dem auslaufenden Bundesgesetz anzulegen. Alle wüssten doch, dass die Legalisierung käme. Die Polizei täte bloß ihren Job.

 

Dass Marc Emery den Seinigen aber auch recht gut versteht, zeigen die Beschlagnahmungen der Staatsmacht: Anstatt auch nur ein Milligramm Marihuana des semi-legalen Marktes vor dem Verkauf abzusichern, konnten nur noch große Geldmengen in Cash mitgenommen werden. Der geschäftstüchtige kanadische Händler und Aktivist steht nun trotzdem einer Anklage wegen Drogenhandels, Besitz mit der Absicht des Verkaufes und sogar Verschwörung gegenüber. Ebenso wurde ihm gegen die Zahlung einer 5.000 $ Dollar hohen Bewährungssumme das Recht auf Rausch verboten, der Kontakt mit Menschen aus der Cannabisproduktion in Montreal untersagt, sowie verwehrt, Plätze zu betreten, die Marihuana herstellten oder verkauften.

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2 Kommentare
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Sebastian
7 Jahre zuvor

So sehr ich auch für die Legalisierung und Marc Emery bin, da hat Coderre einfach recht. Warum muss Emery nun provozieren? Die Legalisierung steht doch schon vor der Tür. Anders als beim medizinischen Cannabis hier, wird das Thema in Cannada nicht verschleppt, sondern hart an der Umsetzung gearbeitet.

alexander
7 Jahre zuvor

da bleibt mir nur zu 100% zuzustimmen!