Sonntag, 18. Dezember 2016

Festnahmen in Berlin wegen 19 Kilogramm Cannabis

 

Weed im Görli am Sonntag möglicherweise knapp.

 

 

Die Berliner Polizei hat es nicht leicht. Zu wenig moderne Ausstattung, verschimmelte Schießstände und ein ehemaliger Auftrag, alle Marihuanadelikte in Kreuzberg als gefährliche Straftat zu ahnden. Die Erfolgsquote der gescheiterten Nulltoleranzpolitik Frank Henkels erscheint daher passenderweise pünktlich, während ein großer Erfolg der Beamten auf dem Gebiet der Marihuanaprohibition medial klein gefeiert wird. Festnahmen in Berlin wegen 19 Kilogramm Cannabis ändern schließlich nur kurzfristig den Warenbestand der am Görlitzer Park beschäftigten Schwarzmarkthändler. Das Weed könnte am Sonntag im Görli möglicherweise etwas knapper werden, aber sonst?

 

So trifft es sich in dem geschilderten Fall auch besonders gut, dass ausgerechnet zwei gerade einmal achtzehn Jahre alte Buben für die Versorgung der großen Kreuzberger Grünflächen verantwortlich scheinen. Die beiden Volljährigen sollen selbst für die Beschaffung der illegalen Ware via Hollandtrips gesorgt haben, mit welcher sie anschließend die Dealer im Park ausstatteten. Die holländische Massenware mit einem Gewicht von 19 Kilogramm wurde am Freitag sichergestellt und beschlagnahmt, während die beiden festgenommenen Jungen einem Haftrichter vorgeführt werden sollen. Wohnungen in Friedrichsfelde, Gesundbrunnen, Neu-Hohenschönhausen und Lankwitz seien zuvor von der Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Nahezu täglich hätten die jungen Herren ihre Abnehmer im Görlitzer Park beliefert und ebenso auch andere Kundschaft mit dem grünen Gold bestückt. Aufgrund des fleißigen Treibens fand man wohl auch deshalb eine fünfstellige Bargeldsumme im Zuge der Durchsuchungen.
Da anscheinend aber auch vorangegangene monatelange Ermittlungen zu den agierenden Personen führten, klingt der polizeiliche Ermittlungserfolg nach folgenden Zahlen eigentlich nur logisch: Weil in den vergangenen 18 Monaten knapp 6200 Straftaten am Görli registriert wurden, circa 2000 davon Bezug auf Drogen besaßen, ermittelte man insgesamt gegen 2735 Verdächtige. 511 Verurteilungen, 41 Gefängnisstrafen, 67 Bewährungsstrafen, zahlreiche Jugendstrafen sowie 337 Geldstrafen waren das Resultat der gefahrenen Strategie in diesem Zeitraum. Zwei weitere Urteile werden nun wohl folgen, die aufgrund des jungen Alters der Beschuldigten recht spannend ausfallen dürften.

 

Wie das exekutive Vollzugsorgan bei diesem großen Tohuwabohu aber bereits selbst feststellen musste, wäre kein signifikanter und dauerhafter Rückgang beim Drogenhandel oder dem zeitgleich auftretenden Klientel in Kreuzberg erkennbar. Einzig Überfälle, Gewalttaten und Diebstähle seien durch die verstärkte Polizeipräsenz in und um den Görlitzer Park tatsächlich seltener geworden.

 

Gute Polizeiarbeit.

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3 Kommentare
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Littleganja mit Ausnahmeerlaubnis
7 Jahre zuvor

Wenn die im Görli Russisch Roulette spielen würden, ob dann auch so viele Leute begeistert dort hin pilgern würden.
Die in Berlin wohnen könnten den Dealern ja mal andere Möglichkeiten aufzeigen anstatt sie als Kämpfer für die Legalisierung zu missbrauchen.
Wenn ich mir bei Kik ein Hemd für 1 Euro kaufe darf ich mich auch nicht über Kinderarbeit beschweren.
Frohes Fest!

Rainer Sikora
7 Jahre zuvor

Und in Bremen versucht man auch den Handel einzudämmen

jefrey
7 Jahre zuvor

was hat russisch roulette mit weed kauf im görli zu tun? was in deinem kopf vorgeht,
schwer zu verstehen…
die afrikaner und andere die dort ticken dürfen grösstenteils nicht in unserem ach so schönen land arbeiten…also arbeiten sie freiberuflich (schwarz) da gibs nicht soo viele möglichkeiten ausser aufm bau oder dealen…

hemden kosten nicht 1€ bei kik lol und selbst die grossen hersteller interessiert kinderarbeit nicht nur die gewinnspann da machste nix…leider

der einzige weg in d wird über rezept bzw verschreibung sein