Kommentar von Sadhu van Hemp
„Ich werde eine große Mauer bauen – und niemand baut Mauern besser als ich“, verkündete Donald Trump im Wahlkampf um das höchste Amt – und das ohne rot zu werden. Und warum sollte der Mann mit dem orangefarbenen Gesicht auch lügen? Von Mauern versteht er was. Zwar hat Trump nie selbst als Maurer angepackt, aber als Bauunternehmer hat er bewiesen, dass es völlig reicht, Bauaufträge zu erteilen und die Baussklaven zu entlohnen, um die Lorbeeren zu ernten. Geerbt hat er das Talent, andere für sich malochen zu lassen, von Vater und Opa Trump, die im letzten Jahrhundert mit dem Bau von Apartment- und Reihenhäuschen den Grundstein für das Trumpsche Imperium legten. Donalds Vater Fred ist das Musterbeispiel eines skrupellosen Emporkömmlings, der keine Moral kennt, wenn es um Geld geht. Die Armee brauchte Kasernen – Vater Trump bekam wie von Zauberhand den Bauauftrag. Der weiße Mann war sogar so weitsichtig, dass er die Vorstädte an der Ostküste bereits gentrifizierte, bevor sie errichtet waren. Der Vollblutrassist mit pfälzischen Wurzeln weigerte sich schlicht, die Hütten an Schwarze zu vermieten.
Dieses Milieu hat den kleinen Donald geprägt, und die Familiengeschichte der Trumps wäre eine Neuauflage der TV-Serie „Dallas“ wert – diesmal aber als Reality-Soap, in der rassistische, sexistische und allerlei andere diskriminierende Entgleisungen des Patriarchen als politisch korrekt durchgehen. Was dem TV-Ölmagnaten J.R. Ewing trotz aller Lügen, Intrigen und Finten nicht gelang, ist dem Baulöwen Donald Trump nun vergönnt: Das weiße Haus gehört ihm und seiner Mischpoke. Der Einwanderertraum „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ findet in der dritten Generation der Trumps seinen krönenden Abschluss und alle Welt zittert vor dem Geldproleten, der über die Macht verfügt, den Globus mit einem Knopfdruck jederzeit in Rauch aufgehen zu lassen.
Doch halt! German Angst allein ist eine schlechte Grundlage für die Stigmatisierung des Mannes, dem die Amerikaner den Schlüssel fürs Weiße Haus in die Hand gedrückt haben. Im Gegensatz zum politischen Establishment Europas und dem Rest der Welt handelt es sich bei Multimilliardär Trump um einen freien und unabhängigen Volksvertreter, der ganz korrekt und demokratisch von der Mehrheit der Wähler legitimiert ist. Der Vorwurf hiesiger Weltbeobachter, das „Kindvolk“ wüsste gar nicht, was für einen bösen Populisten es aufgesessen sei, mag vielleicht aus europäischer Sicht zutreffen, ist aber ohne jeden Belang, da das siebzigjährige Multitalent ein ebensolcher Kindskopf ist. Und wie es mit Kindern so ist, hören die auf Erwachsene, wenn der Kopf einfach nicht durch die Wand will. Trump allein regiert die Welt nicht, wohl aber die vielen, vielen Erwachsenen, die den Kinderschuhen entwachsen sind und über Kindvolk und Kindpräsidenten wachen. Trump ist ohne Kongress, ohne die Kooperation der Demokraten, ohne das Wohlwollen der Bundesstaaten, der Exekutive und Judikative ein zahnloser Tiger. Nicht er lenkt die Volkswirtschaft, sondern die vielen „J.R. Ewings“, die sich in mächtigen Verbänden zusammengeschlossen haben, die die Wallstreet besitzen und die Galionsfigur Trump auf all seinen Wegen beratend und beschwichtigt, und wenn es sein muss, auch ausbremsend und drohend zur Seite stehen.
Von einem Paradigmenwechsel kann also keine Rede sein. Als Obama geschmückt mit einem Friedensnobelpreis aus dem Ei schlüpfte und alle Welt glaubte, über Nacht sei ein in jeder Hinsicht humaneres Amerika vom Himmel gefallen, irrten die Sterndeuter, wie sie heute bei Trump irren. Der schwarze Mann im Weißen Haus hatte nur die Funktion eines Hausmeisters, der die anfallenden Reparaturarbeiten zu erledigen hatte. Die großspurigen Ankündigungen, die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen und die Gräben zwischen Weiß und Schwarz zuzuschütten, waren nur Schall und Rauch. Noch immer ist das Foltergefängnis in Guantanamo in Betrieb, und Obama sei Dank dürfen halbwüchsige Computer-Nerds der US-Army bequem vom Drehstuhl aus den Orient heimsuchen und per Joystick die tödliche Fracht der Kampfdrohnen in Schulen und Krankenhäuser fehlleiten. Da klingt das Wort „Obamacare“ schon fast zynisch.
Donald Trump ist da weitaus lustiger und weniger intellektuell unterwegs. Frei nach dem Motto „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“ wird die Marionette nach Lust und Laune regieren. Wozu soll sich der Lebemann auf der Zielgeraden seines Lebens auch einen schweren Kopf machen? Ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt’s sich gänzlich ungeniert. Und das Schöne ist: Im Sessel des Oval Office sitzend hat er beide Hände frei für die Passion, für die ihn so viele Frauen lieben. Ja, Trump ist ein Womanizer, der selbst seine Töchter besteigen würde, wenn sie ihn ließen.
Vorläufiges Fazit der Aufregung um den Wahlausgang in den USA ist: Keine Angst, ihr Völker der Welt! Hunde die bellen, beißen nicht. Auch die Hanffreunde in den USA, die die Wahl für ihre Zwecke nutzten und einen grandiosen 8:1-Sieg verbuchen konnten, müssen keine Panik schieben. Obama hat die Bundespolizei an der Kandare gehalten, und Trump wird es ebenso machen. Die ad absurdum geführte Hanfprohibition mit bundespolitischer Gewalt durchzusetzen, würde den bunten Vielvölkerstaat an den Rand des Bürgerkriegs bringen. Die Westküste der USA hat sich mittlerweile komplett aus dem Anti-Hanf-Krieg verabschiedet, und es ist faktisch nicht vorstellbar, dass Trump die Armee gegen die falschen Bösewichte in Marsch setzt. Nein, bevor es dazu kommt, muss der Irre erst einmal sein 3200 Kilometer langes Eigendenkmal an der Grenze zu Mexiko bauen lassen – und das kann dauern, da vorher noch drei und mehr Millionen illegale Einwanderer eingesammelt, selektiert und entfernt werden müssen.
Bravo und wieder mal schön zu lesen!!!
Wo Donald Trump derzeit ist könnte man vermuten, vielleicht vor Dieter Bohlens Bühne gegenüber im Dubai-er Tower, wie alles auf Sand gebaut ist, aus dem Märchen…?
Wie “Helmut Kohl” habe ich auch ein Mädchen und ziehe die Fäden im Hintergrund…
Hier kommt sie und schießt schärfer als “Buffalo Bill” von der Spätschicht…Lisa Fitz…sehenswert.
Aber schaut selbst…
Dieser Mann hat wirklich viele Schulden ,bei diversen Banken und als neuer gewählter ,President der USA, kann er jetzt endlich alles bezahlen .
@Kitty
Unsinn. Wer 10 Milliarden auf dem Privatkonto hat, und mit 250 Firmen insgesamt ein paar hundert Millionen miese verzeichnet, hat kein finanzielles Problem. Zumal der amerikanische Präsident im Jahr weit weniger als eine halbe Million verdient (http://www.paywizard.org/main/salary/vip-check/salaries-president-obamas-administration).
So denkt übrigens die alternative US-Rechte, die den Wahlerfolg Trumps überhaupt erst möglich gemacht hat über die Prohibition: