Donnerstag, 8. Dezember 2016

Düsseldorf bringt den Antrag zum Kiffen weiter

 

Im Stadtrat auf den Weg gebracht.

 

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Es scheint gar so, als habe sich ein kleiner Wettlauf unter deutschen Metropolen entwickelt, bei dem es zu ermitteln gilt, welche zuerst das Gras legalisiert bekommt. Berlin, Bremen, Köln, Münster und Düsseldorf sind bereit, Modellprojekte ins Leben zu rufen, die der möglichen Freigabe von Marihuana zu Genusszwecken vorhergehen sollen. Während die vereinte Hauptstadt dafür zuerst eine neue Regierung benötigte, war die politische Riege in Nordrhein-Westfalen schon eher für ein Umdenken in der Drogenpolitik bereit. Düsseldorf bringt den Antrag zum Kiffen weiter – jetzt.

 

Nachdem im Herbst eine „AG-Cannabis“ des Düsseldorfer Gesundheitsamtes an einer Strategie feilte, wie eine legale Abgabe von Cannabis funktionieren könnte, brachte man gestern im Stadtrat den entstandenen Antrag weiter auf den Weg. Vorhergegangen war nochmals eine Fachtagung, die die Risiken und Chancen eines solchen Vorhabens auszuloten versuchte, aber recht früh in manchen Zeitungen wenig erfolgsversprechend wahrgenommen wurde. Da in Düsseldorf jedoch, im Gegensatz zu dem gern genannten Friedrichshain-Kreuzberg-Misserfolg, mit einer wissenschaftlichen Studie geliebäugelt wird, zu der sich gestern wohl auch Münsteraner und Bremer Politiker direkt hingezogen fühlten, dürften die prognostizierten Chancen nur bedingt länger gelten. RP Online nennt sogar den Sommer 2017 als möglichen Zeitpunkt für das konkrete Einreichen einer gewünschten Genehmigung für legale Verkaufsstellen.
Ziel der angedachten Studie wäre herauszufinden, ob der legale Zugang zu Cannabis den Konsumenten schaden würde. Wäre dies nicht der Fall, könne man diese Form der Abgabe für alle Erwachsenen erweitern. 250 von 500 Personen würden zu diesem Zweck zwei Jahre lang Cannabis legal beziehen dürfen. Den nicht zu verachtenden Kostenfaktor der Studie, in einer geschätzten Höhe von einer Millionen Euro, kann sich Düsseldorf jedoch bereits im Vorfeld schon nicht leisten. Die FDP schlägt deshalb vor, das benötigte Kleingeld vom Land zu beantragen.

 

Im Frühjahr wird das Thema erneut im Gesundheitsausschuss des Stadtrates diskutiert, wo dann bereits die ersten Entscheidungen über die Studie getroffen werden müssten.
Und einzig die CDU ist dagegen …

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3 Kommentare
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gfz
7 Jahre zuvor

Hanf muss endlich in die Öffentlichkeit, damit die Merkel sieht dass es keine Nieschen-Droge ist.

Rainer Sikora
7 Jahre zuvor

Zwei Ausprobierjahre müssen an die Zeit drangehängt werden die ohnehin noch dazugerechnet werden muß.Im sommer 2017 einen Antrag einreichen das Cannabiskontrollgesetz spricht keiner mehr drüber usw.Wen wundert es das man in der ganzenZzwischenzeit schon mal anfängt mit kiffen.

Irene Lenth
6 Jahre zuvor

Besonders wichtig finde ich, dass hierbei auch diejenigen, die Cannabis aus Krankheitsgründen wie MS konsumieren, dann nicht mehr den Marathon sämtlicher anderweitiger Medikationen (Nebenwirkungen!) mitmachen müssten um legal Cannabis zu erhalten.