Dienstag, 29. November 2016

USA: Alkohol-Lobby fürchtet Marihuana

 

Sadhu van Hemp

 

 

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…mehr Alkoholika könnten bald schon unbeachtet in den Regalen verstauben

 

Den USA droht ein Vogelsterben ungeahnten Ausmaßes. Doch kein Grippevirus wird sie dahinraffen, die Abermillionen Schluckspechte und Schnapsdrosseln, sondern die Hanfpflanze, deren süße Frucht die Flüssigkeitsaufnahme hemmt. Leidtragende des Massensterbens sind aber nicht die, die aussterben, sondern jene schrägen Vögel, die 70% der amerikanischen Population mit dem abfüllen, was nicht nur den Durst stillt, sondern auch Gehirnzellen abtötet.

 

Nackte Angst geht um bei den Produzenten von Bier, Wein und Spirituosen, seitdem in immer mehr US-Bundesstaaten der Hanf dem Nervengift Alkohol Konkurrenz macht. Das Monopol auf Rausch scheint bedroht: Wirtschaftsexperten sagen ein Wachstum des Umsatzes der legalen Hanf-Industrie in der kommenden Dekade von derzeit sechs Milliarden auf 50 Milliarden Dollar pro Jahr voraus. Die Sorge ist, dass dieses Wachstum zu Lasten der Produzenten alkoholischer Getränke geht, die derzeit jährlich 200 Milliarden Dollar umsetzen.

 

„Es gibt ein reales Risiko (sic) für den Alkoholkonsum“, sagte Vivien Azer, Analystin des Finanzdienstleisters Cowen & Co.. „Cannabis hat in den letzten zehn Jahren bei Männern auf Kosten des Alkohols an Bedeutung gewonnen.“ Sie glaubt, dass die Legalisierung diesen Trend beschleunigen wird. Vor allem die Hersteller von Spirituosen und Craft-Beer werden den Sinneswandel der Konsumenten zu spüren bekommen.

 

Alle Versuche der Alkoholindustrie, die drohende Gefahr abzuwehren, scheiterten kläglich. Weder die 50.000 Dollar für die Anti-Marihuana-Kampagne in Massachusetts, die die Vereinigung der Wein- und Spirituosen-Großhändler spendierte, noch die 25.000 Dollar der Bierhändler konnten das Pro-Hanf-Votum verhindern. Ähnlich erfolglos blieben die Lobbyisten in den anderen Bundesstaaten, die über die Legalisierung abstimmten.

Doch noch geben sich die Produzenten und Dealer der gefährlichsten Droge der Welt nicht geschlagen. Neuer Kampfplatz der Lobbyisten ist Washington, wo es die Legalisierung per Bundesgesetz zu verhindern gilt.

 

Doch die Front bröckelt. Nicht alle Produzenten alkoholischer Getränke malen den Teufel an die Wand, sondern denken positiv und wollen mit der Zeit gehen, um die Kundschaft auch zukünftig ins Glas schauen zu lassen. „Es wird alkoholische Getränke geben, die auch Cannabis enthalten“, versprach der Boss des Großkonzerns „Constellation Brands“, der u.a. Corona Bier braut und Wodka und Tequila brennt. „Derzeit gibt es allerdings noch zu viele offene Rechtsfragen, um ein solches Produkt auf den Markt zu bringen.“

 

Dass legaler Hanfgenuss nicht unbedingt mit Alkoholabstinenz einhergehen muss, zeigen die Zahlen aus Colorado. Die Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Bier, Wein und Spirituosen steigen seit der Cannabislegalisierung kontinuierlich. Die Bierbrauer begründen die Umsatzsteigerung mit dem boomenden Marihuana-Tourismus, sehen aber auch ein Indiz dafür, dass der legale Hanfverkauf das Portemonnaie schont und die Kaufkraft für Alkoholika stabil hält.

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4 Kommentare
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Mörnest
7 Jahre zuvor

Ich sehe das so. Es wird sich einpendeln. Bier hat seinen Platz und Cannabis hat seinen Platz. Fertig. Ich meine ja man kann beim Grillen kiffen, aber ein Bier schmeckt zum gegrillten besser. Fussball, die meisten die ich kenne die Fussball schauen, trinken dazu Bier. Nicht weil sie jicht kiffen, sondern weil es ihnen so mehr freude bereitet. Ausserdem sollte jeder wählen dürfen was er oder sie konsumiert.

Rainer Sikora
7 Jahre zuvor

Wichtig dabei ist nur, daß der Konsumierende über seine Substanz gut informiert ist.Das ist bei Alkohohltrinkern oftnur eingeschränkt der Fall weil auch nicht gewollt.Schlecht für das Geschäft.

Ibrahim Basch-Haum
7 Jahre zuvor

S’ Bia drim hod äh koa Reinheitsgebot und wannsdas mid Hasch strecka duasd hosd a Marktlucka gfundn.
Ois wias d Preißn hoid mochan, die oafach Eadbeaaroma mid eini Schiddn.
Wos woi d F(r)eindin Mal, dazua moand ?

Außadem ko a gscheide Brauarei, a an Haschfreian Haschtee aufbrian.
So ebbs gibts ja bei uns in B****n (Berlin wias woi ausschaugt), äh scho z kaffa.
Dea Grampf hoaßt CANNABIS ENERGY DRINK und schmeckt nach Hei 😛

Den Bauche schütte aber besser mit Biere voll, es ist stets legal und durchaus toll.

Unparteiische Grüße an LEAP und alle Volksentspannenden (Natur-) Gesetzeshüter. Unparteiische Grüße an all die Realisten mit expandiertem Selbst-bewusstsein.
Hochachtungsvoll:
Euer Staatsfreund.