Samstag, 19. November 2016

Häuser sind mit Hanf gut geschützt

 

Dämmmaterial im Test bei Wohnungsbaugesellschaft.

 

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Im ländlichen Bayern haben die fleißigen Handwerker jahrelang auf die falschen Baustoffe gesetzt. Über einen unüberschaubaren Zeitraum ließen Hausbesitzer ihrer Gebäude mit Polystyrolplatten bekleben und danach mit giftigem Flammenschutz behandeln. Hexabromcyclododecan ließ die eigentlich leicht brennbaren Styroporecken dann zwar als Wärmedämmung einsetzen, die Entsorgung des chemischen Sondermülls wird jetzt von nah ansässigen Deponien jedoch nur unter besonderen Umständen durchgeführt. Hexabromcyclododecan ist seit 2014 schließlich weltweit verboten.
In Berlin testete eine Wohnungsbaugesellschaft dagegen erstmalig Hanf als Dämmmaterial und stellte dabei schnell fest – Häuser sind mit Hanf gut geschützt.

 

Bis zu 15.000 € Euro verlangt eine Sondermüllanlage für die Inobhutnahme einer Tonne vergifteter Polystyrolplatten – sollten diese noch nach der Mitte des Jahres 2015 hergestellt worden sein – ansonsten wird die Annahme verweigert. Feuerwehrleute berichten auch von den besonderen Gefahren für die Gesundheit und das unpraktische Brennverhalten flammender Häuserfassaden, die mit den behandelten Platten gepflastert wurden. Teils hätten Hausbesitzer ihre Außenwände gleich doppelt bekleben lassen, um damit besonders viel Wärme zu speichern. Leider muss jetzt dafür sehr viel Aufwand betrieben werden, damit bei diesen anfallenden Massen kein HBCD in das Grundwasser gelangt, wo es zur Gefahr für Embryonen und Säuglinge werden könnte.

 

In der Berliner Gartenstadt Lichterfelde hat die Wohnungsbaugesellschaft Märkische Scholle dagegen nun erstmalig Hanf als Dämmstoff im überprüften Einsatz. Das Projekt, das unterschiedliche Materialien zur Fassadendämmung in Augenschein nimmt, wurde bereits im Juli gestartet und scheint vielversprechende Ergebnisse aufzuzeigen. Rundum „sehr gut“ betitelt der Marketing/ Produktmanager im Bereich Fassadendämmtechnik der Firma Caparol Andreas Kamp den natürlichen Rohstoff, der in den Bereichen Lärmschutz, Wärmedämmung und ökologische Bilanz besonders punkte. Schon eine Dämmung von nur acht Zentimeter Durchmesser hätte bereits den gewünschten Effekt, einer seitens der Energiesparverordnung vorgeschriebenen zwölf Zentimeter dicken Fassadendämmung. Daher bemängelt der Geschäftsführer des verantwortlichen Projektplanungsbüros Taco Holthuizen auch die bestehende Bindung verfügbarer Fördergelder an die Durchmesserzahl der Dämmschichten. Man dürfe die Ökobilanz nicht ohne graue Energie betrachten, die zur Produktion der Werkstoffe verbraucht würde, wenn der entstehende Nutzenfaktor in keinem Verhältnis mehr stehen würde. Zwölf Zentimeter Durchmesser würden nur benötigt, um an die öffentlichen Mittel zu gelangen.

 

Auch wenn die Ökobilanz von Hanf im Vergleich zu den anderen verwendeten Materialien – EPS-Hartschaum, Mineralwolle und Holzweichfaser – sicherlich weit positiver ausfallen müsste, kann man sich die einzig einen kleinen Geldsegen bringende vier Zentimeter dicke Extraschicht bei der Fassadendämmung vollständig sparen …

 

… der Umwelt zuliebe!

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5 Kommentare
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Littleganja mit Ausnahmeerlaubnis
7 Jahre zuvor

Back to the roots……..

Egal
7 Jahre zuvor

Ja, ja da sieht man was die Natur alles kann

Andreas
7 Jahre zuvor

Die vergiften die Welt. Dumm sowas.

Marlene Mortler
7 Jahre zuvor

Und was ist mit Bier?

Mario Hanna
7 Jahre zuvor

Marlene Mortler ..hier :-O ? Öhm ja, was mit Bier ist Frau Mortler dass kann ich natürlich erklären 🙂 Bier, mit dem Cannabis in verwandschaftlichen Verhältnis, würde auf der Zugspitze in äquivalenz. mit dem Gebirge in Kabul (Gesprochen wird vom Afghanischen Kabul) Qualitativ wie Ertragssteigerndernder gedeihen als in der Hallerdau. Der Unterschied liegt an den fehlenden 2500 Höhenmetern. Weil die Hallerdau allerdings zu den lichteren Talregionen zählt, könnte man durch den Tausch von Anbauflächen weitaus Volkswirtschaftlicher sähen wie ernten. Welcher Bergsteiger würde denn schon auf gefährlichen Gipfeln auf die Idee kommen zu Kiffen ? Das wäre ja als würde jemad mit dem Smartphone in der Hand ein Kraftfahrzeug führen, was natürlich für den Fahrer kaum geringere Konsequenzen hätte als ..für… Weiterlesen »