Freitag, 11. November 2016

Der Pionier – Bernard Rappaz

Buch-Tipp

 

Die abenteuerliche Lebensgeschichte eines Hanfrebellen

von Bernard Rappaz

 

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Im Vorfeld politischer sowie gesellschaftlicher Veränderungen steht oft ein langer Kampf. Viele der Aktivisten bleiben dabei eher im Verborgenen und geraten nicht ins Blickfeld der breiteren Öffentlichkeit. Einige tun sich jedoch durch ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Fähigkeit Menschen zu überzeugen und zu begeistern und nicht zuletzt auch durch ihre Persönlichkeit hervor. Diese Menschen werden zu Vorreitern, Pionieren und zum Gesicht einer ganzen Bewegung.

 

Einer dieser herausragenden Persönlichkeiten ist der Schweizer Hanfpionier Bernhard Rappaz. In seinem Kanon Wallis setzte er sich bereits für Windenergie, Agrobiologie und Solartechnik ein, als Begriffe wie Nachhaltigkeit oder biologischer Landbau der breiten Bevölkerung noch unbekannt waren. Auf diesen Gebieten kann der Aktivist heute zahlreiche Siege verzeichnen. Ein anderer Kampf, welcher Rappaz immer wieder für lange Zeit ins Gefängnis brachte, ist jedoch noch nicht zu Ende ausgestanden. Nachdem Rappaz den Hanf und seine vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten für sich entdeckt hat, beginnt er diesen in der Schweiz anzubauen und die Ernte in Form von Tee oder Duftkissen zu verkaufen. Deswegen und wohl auch wegen seinem politischem Aktivismus und seiner Präsenz in den Medien wird er mehrmals zu langen Haftstrafen verurteilt.

 

Rappaz sah sich als politischer Gefangener. Er verweigerte immer wieder die Nahrungsaufnahme und seine insgesamt zehn Hungerstreiks (der letzte über 120 Tage) sorgen für öffentliche Kontroversen. Im Jahr 2014 wurde Rappaz auf Bewährung freigelassen. Bereits in Gefangenschaft begann er seine Lebensgeschichte und Erfahrungen nieder zu schreiben. Nun ist seine Autobiografie vollendet und unter dem Titel „Der Pionier – Die abenteuerliche Lebensgeschichte eines Hanfrebellen“ über den Nachtschatten Verlag erhältlich. Der Autor schildert dabei zum einen seinen persönlichen Werdegang und zum anderen den Kampf um die Rehabilitation des Hanfes. Für Rappaz geht es dabei nicht nur um das simple Verbot einer Pflanze. Es geht darum, wie Menschen konditioniert, manipuliert und damit unterdrückt werden. Für Rappaz bedeutet die Außenadersetzung mit äußerlichen Missständen auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst und dem eigenen inneren Gefängnissen. Somit ist seine Autobiografie mit dem Wunsch verbunden, die Lesenden zum Nachdenken anzuregen und Samen der Veränderung zu sähen. Eine außergewöhnliche Geschichte über einen außergewöhnlichen Menschen.

 

Foto: Nachtschatten Verlag

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