Mittwoch, 12. Oktober 2016

21 Millionen Dollar gegen 2,5

 

Kalifornien hat die Seiten bereits gewechselt.

 

Foto: Susanne Winter/Archiv
Foto: Susanne Winter/Archiv

 

Als in 2010 die Chance bestand, eine Legalisierung von Cannabis in Kalifornien per Volksentscheid durchzusetzen, scheiterte der Anlauf auch aufgrund der großen finanziellen Unterstützung durch Marihuanagegner. In diesem November haben die Bürger des US-Bundesstaates erneut die Möglichkeit, sich für die Freigabe des grünen Krautes zu entscheiden. Und dieses Mal sind die Gewichte deutlich andersherum gelagert. Kalifornien hat die Seiten gewechselt: 21 Millionen Dollar gegen 2,5 Millionen Dollar stehen sich gegenüber.

 

Während vor sechs Jahren noch wesentlich mehr Gegner Geld in die Kassen für Prohibitionskampagnen spülten, sind in 2016 die hohen Beträge bei den Legalisierungsbefürwortern anzutreffen. Alleine der Mitbegründer von Napster, Sean Parker, habe eine Summe von neun Millionen Dollar gespendet, die für die Freigabe von Hanf zu Genusszwecken eingesetzt werden kann. Andere Macher aus Silicon Valley trauten sich aktuell ebenso öffentlich wirksam, ihr sauer verdientes Geld in Legalisierungskampagnen zu investieren. Darunter mischt sich sogar George Soros, der zu den dreißig reichsten Menschen der Welt zählt. 21 Millionen Dollar sollen den Unterstützern der Proposition 64 insgesamt zur Verfügung stehen.
Aufseiten der Prohibitionisten, die die Bevölkerung gegen eine Gesetzesänderung schulen, sei im Vergleich gerade einmal etwas über ein Zehntel dieses Betrages eingenommen worden.
Dank der großzügigen Spende der aktiven Cannabisgegnerin Julie Schauer – in Höhe von 1,4 Millionen Dollar – stünde den Anti-Legalisierungs-Stimmungsmachern ein Betrag von gerade einmal 2,5 Millionen Dollar zur Verfügung. Die Stimmung in der Bevölkerung, die am 08. November über die Freigabe von Marihuana zu Genusszwecken abstimmen wird, sei daher auch ähnlich gelagert. Über 50 % Prozent der kalifornischen Bevölkerung wäre bereit für den angebotenen Umschwung.

 

Proposition 64 sieht vor, dass Personen über 21 Jahren bis zu einer Unze Cannabis bei sich tragen dürfen und bis zu sechs Pflanzen in ihren Wohnungen gleichzeitig anbauen können. Steuereinnahmen würden durch den legalen Verkauf von Cannabisprodukten generiert, die jährlich in Höhen von einer Milliarde Dollar reichen könnten. Experten halten den Ausgang der kalifornischen Entscheidung am 08. November als besonders ausschlaggebend, da der sonnige Bundesstaat als Stimmungsbarometer der Vereinigten Staaten gewertet wird.

 

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