Donnerstag, 22. September 2016

Gewalt auf allen Seiten

 

Illegaler und legaler Hanfanbau unter martialischem Einfluss.

 

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Die Legalisierung von Cannabis verspricht eigentlich einen Rückgang der Gewaltspirale, die beispielsweise in Mexiko durch den Drogenkrieg besonders großes Wachstum erhielt. In den US-Bundesstaaten, in denen Marihuana zu medizinischen oder sogar Genusszwecken erlaubt ist, profitieren die Gemeinden durch Steuereinnahmen und der Konzentration der Staatsgewalt auf tatsächliche Verbrechen. Doch noch gibt es Gewalt auf allen Seiten, die auf dem Boden wachsender Cannabisgewächse ausgetragen wird.

 

In Thurgau wird beispielsweise ein legal operierender Hanfproduzent von der Polizei überrannt, da möglicherweise keine Lizenz zur Produktion von Heilmitteln vorläge. Ein Mitarbeiter der Firma Medropharm ist daher sehr von dem Vorgehen der schweizerischen Staatsbeamten verwundert, die ohne einfach offiziell anzufragen, gleich mit einer ganzen Staffel Polizisten die Räumlichkeiten der Firma unter die Lupe nahmen. Da man mit der Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic in Kontakt stünde und sich im Vorfeld von Anwälten beraten ließ, sieht man der Untersuchung durch den Staat gelassen entgegen. Hervorzuheben sei aus Sicht des Anlagenbetreibers, dass man gar keine Lizenz für Heilmittelproduktion benötige, da man nur den erfoderlichen Rohstoff dafür produziere. Die Heilmittel würden anschließend unter Vorgaben des Unternehmens im In- und Ausland von geprüften Lizenzinhabern hergestellt.

 

Wie Gewalt aus einer anderen Richtung aussieht, zeigt ein Beispiel aus Nordkalifornien. Hier hatten Kriminelle vier Menschen gekidnappt, um sie auf ihrer versteckten Marihuanaplantage als Arbeitssklaven einzusetzen. Mit schweren Blessuren und unter Schock flüchteten die vier Brüder von der Plantage im Juli, nachdem sie davon hörten, dass man sie nach Beendigung der nächsten Ernte umbringen wollen würde. Bewaffnete Männer hätten auf der Anlage über die Entführten gewacht, Drohungen, die Gewalt auf weitere Familienmitglieder auszuweiten, wurden geäußert. 23.000 Pflanzen fand die Polizei infolge der Ermittlungen, die einen Wert von circa 60 Millionen Dollar auf dem Schwarzmarkt erwirtschaftet hätten. Auch wurden zwei nicht gemeldete Frauen am 14. September festgenommen, die unter anderem für die dort begangenen Gräueltaten verantwortlich sein sollen. Ein unter mexikanischen Drogenkartellen beliebter Schrein, der speziellen religiösen Zwecken diene, sei auch am Ort des Verbrechens gefunden worden. Aus diesem Grund vermutet man auch ein ausländisches Kartell hinter den düsteren Machenschaften, die aufgrund einer schwer kontrollierbaren Ausnahmesituation in Calaveras County aktuell besonders im Trend zu liegen scheinen.

 

Gewalt auf allen Seiten und aus verschiedenen Richtungen aufgrund des „legalen“ Cannabisanbaus – wie auch unter der streng geführten Prohibition – sprechen recht eindeutig für ein ziemlich schlechtes Regelwerk.

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1 Kommentar
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Ralf
7 Jahre zuvor

Ein ziemlich schlechtes Regelwerk? Genau diese Anmaßung anderen Regeln reindrücken zu wollen, wo niemals welche nötig waren und es auch niemals sein werden, erzeugt diese künstliche Verknappung die die Aasgeier dieser Welt auf den Plan ruft. Solange Cannabis nicht so billig ist wie Salat, weil von jedem anbaubar der will, wird es immer welche geben die das “Geschäft alleine machen wollen”, und diese Leute sind nun mal nicht zimperlich. Nur über eine unendlich große Konkurrenz und dem damit einhergehenden Preisverfall, d.h. jeder der einen Garten hat ist eine Konkurrent dieser Leute, werden diese Machenschaften aufhören.