Sadhu van Hemp
Am 9. August startete die türkische Gendarmerie im Stile eines paramilitärischen Überfallkommandos in der Osttürkei einen dreitägigen Vernichtungsfeldzug gegen den Hanf. Ausgerüstet mit schwerem Gerät durchkämmten bis unter die Zähne bewaffnete Kampfeinheiten die Landkreise um Lice, Silvan und Hazro in der Provinz Diyabakir und betätigten sich als Heuschrecken, die über die von der kurdischen Landbevölkerung liebevoll gepflegten Hanffelder herfielen und diese im Akkord vernichteten. Die Bilanz des Kahlschlags lässt sich laut Pressemitteilung der Eliteeinheit sehen: Etliche Tausend in voller Blüte stehende Hanfpflanzen wurden abgeerntet und noch an Ort und Stelle dem Feuer übergeben. Darüber hinaus beschlagnahmten die aus Ankara entsandten Erntehelfer tonnenweise getrocknetes Cannabiskraut und die ungeheuerliche Menge von etwas mehr als einem Kilo Haschischpulver.
Damit ist der Regierung nach Lesart der türkischen Presse ein empfindlicher Schlag gegen die auch in Deutschland verbotene „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) gelungen. Denn die sozialistisch ausgerichtete Untergrundorganisation, die für die politische Autonomie der von der Türkei besetzten kurdischen Gebiete kämpft, gilt in der Türkei wie auch in den USA und in Europa als terroristische Vereinigung, die sich aus dem Drogenhandel finanziert. Dass an dieser Vermutung etwas dran sein könnte, ist schwer von der Hand zu weisen, wenn man sich die politische und geographische Lage des „wilden“ Kurdistans betrachtet. Das kurdische Siedlungsgebiet erstreckt sich über Syrien, Irak, Iran und Türkei und ist trotz hoher Militärpräsenz nicht kontrollierbar. Die Versuche der Türkei, die Autonomiebestrebungen der als „Bergtürken“ diffamierten Kurden mit Gewalt im Keime zu ersticken, sind seit Jahrzehnten ein sinnloses Unterfangen. Die Region wird ein rechtsfreier Raum bleiben, solange die Kurden mit militärischer Gewalt an der Eigenstaatlichkeit gehindert werden. Und so ist es im Sinne der freien Marktwirtschaft nur logisch, dass dieser rechtsfreie Raum, der zufälligerweise auf der Handelsroute zwischen den klassischen Opiumanbauländern im hinteren Orient und dem Heroinabsatzmarkt in Europa liegt, von cleveren Geschäftemachern unter Aufsicht der PKK genutzt wird.
Kurz gesagt, die PKK ist im Anti-Drogen-Krieg der Bösewicht. Doch wie so oft sind es die vermeintlich Guten, die das Böse füttern, um die eigene Boshaftigkeit zu kaschieren. Und dazu zählt, wenn die guten Türken gegen die bösen Kurden ausrücken und den ohnehin schon unter den politischen Machtkämpfen leidenden Kleinbauern die für den Welthandel irrelevanten Hanffelder niederbrennen. Denn die, um die es eigentlich geht, die schöpfen mitnichten den heimischen Hanfmarkt ab, sondern lassen sich von Opiumschmugglern und den Betreibern der Heroinküchen die Waffen für den Freiheitskampf bezahlen.
Umso lächerlicher klingt die stolze Ansage, im Zuge des Hanfvernichtungsfeldzuges vier Hütten und Höhlen, die von der PKK genutzt wurden, eineinhalb Tonnen Nahrungsmittel und zwei selbstgebastelte Sprengsätze aufgespürt zu haben. Nicht zu vergessen der größte Erfolg: der Fund einer nicht registrierten Schrotflinte.
Was soll man zu türkischen Verhältnissen noch sagen ??? Ein Schande !!!!
Da brauchte der Erdogan wohl ein bisschen Gras. hihi Und die Helfer haben sich auch was eingesteckt.