Mittwoch, 10. August 2016

Marihuana als alternative Währung

 

Tauschgeschäfte mit medizinischem Marihuana im Internet

Tilburg: Eine/r von 80 lebt vom Growen

 

Die US-amerikanische Onlineplattform Craigslist.com ist ein Marktplatz und eine Datingplattform für alle nur erdenklichen Güter und Präferenzen. Daher kommt es immer wieder vor, dass man dort auf ungewöhnliche und kreative Angebote stößt, die nicht immer ganz mit dem Gesetz konform gehen. So auch im Staat Oregon. Die Kürzel OMMP (Oregon Medical Marijuana Program) oder MMJ (Medical Marijana) verweisen bei Craigslist darauf, dass der Verkäufer gewillt ist seine Ware gegen Cannabis einzutauschen. In den vergangenen Monaten wurden Playstations, Kleinwagen oder auch ein Jet Ski im Austausch für Marihuana geboten. Auf der anderen Seite gibt es eine unbekannte Anzahl von potenziellen Käufern, die mit Weed als Währung bezahlen wollen.

 

Rechtlich gesehen ist es im Oregon verboten ohne eine Lizenz Bezahlung für Marihuana zu akzeptieren. Dabei ist es unerheblich, ob es sich dabei um Geld oder Wertgegenstände handelt. Die Dispensaries dürfen ihre Ware an Kunden über 21 Jahren verkaufen. Grower die eine Lizenz für medizinisches Cannabis haben, können dieses an die, für sie eingetragenen Patienten sowie an Dispensaries oder Verarbeiter verkaufen. Dabei handelt es sich jedoch eher um eine Aufwandsentschädigung, um die Kosten für den Grow zu decken.

 

Justin Gottlieb, Aktivist der High Desert Cannabis Community, sieht den legalen Markt, der sich in Oregon entwickelt hat als prädestiniert für Tauschgeschäfte. Die Dispensaries beziehen ihre Ware von  einzelnen wenigen Growern. Für Grower ohne direkte Verbindung zu einer Dispensary oder Grower von medizinischem Cannabis sind die Tauschgeschäfte daher ein guter Weg ihre überschüssige Ware loszuwerden. “Die Bauern haben viel Zeit, Energie und Liebe in die Aufzucht ihrer Pflanzen gesteckt. Und niemand will, dass seine Ernte und seine harte Arbeit umsonst war. Wenn sie es nicht an die Shops verkaufen können, versuchen sie jemand anderen zu finden, der ihre Ware zu schätzen weiß.” Auch Jonathan Modie, Sprecher des Programms für medizinisches Marihuana des Gesundheitsamtes in Oregon zeigte sich über diese Entwicklung wenig überrascht.

 

 

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2 Kommentare
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Surak
7 Jahre zuvor

Back to the Roots of Drogenkrieg, was? Das war glaub ich mal die ursprüngliche Idee, weil das monetäre Wirtschaftssystem durch den Zins so perfide ungerecht und sinnentleert geworden war nach zwei aufeinanderfolgenden Weltkriegen. Und dank weltweiter Digitalvernetzung funktioniert es nun zumindest in Oregon? Gab’s in Oregon nicht auch mal sowas wie ein Recht auf Goldrausch früher? Jetzt fehlen eigentlich nur noch bewaffnete Gangster in schmucker Uniform, die den Leuten jegliches Bargeld abnehmen und dieses fiese, illegale Zeug einer geordneten Verbrennung zuführen. Dann tickt die Uhr der Prohibition endlich wieder richtig rum, nämlich im Sinne der Verbraucher! 😀 Gibt es in Oregon eigentlich Bargeld? 😕 Gute Frage vermutlich… Ach ja, fast hätte ich mal wieder mein cēterum censeō vergessen: “Oh mein… Weiterlesen »

Sebi
7 Jahre zuvor

Wenn es diese Prohibition nicht gegeben hätte, würde wir schon lange nicht mehr nach Öl bohren, denn wir hätten in Hanf einen wunderbaren Lieferanten. Hanf reinigt auf gleicher Fläche ein vielfaches mehr an Schmutz aus der Luft als ein gesunder Wald, außerdem braucht er nicht Generationen zum wachsen sondern einfach nur eine Saison. Stoffe, die aus Hanfgarn hergestellt werden halten um ein vielfaches länger als Stoffe aus Baumwolle. Man kann aus dem, aus Hanf gewonnenen Öl, nicht nur nahrhafte und gesunde Nahrungsergänzungsmittel oder Treibstoffe herstellen, sondern man kann tatsächlich auch Plastik daraus machen. Das Plastik kann man dann einfach auf den Kompost werfen. Dieses Plastik ist nämlich zu 100% abbaubar. Ich könnte jetzt diese Liste noch einige Zeit lang weiterführen,… Weiterlesen »