Freitag, 29. Juli 2016

Der Nächste, bitte!

 

Kanadischer Cannabisproduzent erhält Zulassung für Deutschland.

 

Bild: Exzessiv.tv
Bild: Exzessiv.tv

 

In Übersee ist man mal wieder etwas weiter.
Cannabis ist dort in großen Teilen als Medizin erhältlich oder sogar für Genusszwecke erlaubt.
Daher sind auch alle wirtschaftlich Beteiligten einen weiten Schritt voraus, wenn man die Situation mit der hiesigen bei uns in Deutschland vergleicht. Da sich aber auch im Land der Dichter und Denker langsam die Vernunft durchzusetzen scheint, braucht der Staat in Zukunft mehr medizinischen Hanf für seine Cannabispatienten. Somit heißt es: “Der Nächste, bitte!”, denn ein erster kanadischer Cannabisproduzent erhielt eine Zulassung für seine Produkte in Deutschland.

 

Der Deutsche Hanfverband stürzte sich gestern bereits auf die wichtigen Neuigkeiten für Cannabispatienten, die nun hoffentlich konstant mit ihrer benötigten Medizin versorgt werden können. Laut Mitteilung des kanadischen Produzenten Tweed Inc. – einer Tochter der Canopy Growth Corporation – befände sich die erste Lieferung zwei unterschiedlicher Medizinalhanfsorten auf dem Weg in die Bundesrepublik. Weitere Medizin soll folgen.
Da es bisher oft Lieferengpässe bei der aus Holland importierten Bedrocan-Medizin gab, hofft man nun durch die entstandene Zusammenarbeit mit dem privaten Händler MedCann GmbH Pharma und Nutraceuticals diesen in Zukunft entgegenwirken zu können. Die in Sendung befindliche Lieferung sei das erste Cannabis, das in ein großes G7-Land exportiert wird, vermeldet man dazu stolz in der eigenen Pressmitteilung.

 

Da bereits weitere kanadische Hersteller auf den deutschen Boden schielen, andere mit speziellen THC-Kapseln schon Kroatien bedienen, bleibt wieder nur die Frage, wie sich geschäftstüchtige Europäer einem derartigen Vorsprung unter den bisher noch unklaren Rahmenbedingungen annähern sollen.
Die wirtschaftlich äußerst vielversprechende Produktion von potenten Hanfpflanzen auf eigenem Boden wird von den meisten Regierungen Europas schließlich konsequent ausgebremst oder bisher komplett verhindert. Diese Form des Outsourcings löst aktuell vielleicht kurzfristige Lieferengpässe für die wenigen Cannabispatienten, schürt aber langfristig die Ungerechtigkeit gegenüber vielen einheimischen Landwirten und Firmen.
Während die Kanadier mit ihrer Medizin hier nun gutes Geld verdienen dürfen, müssen Faserhanfhändler aus Deutschland sogar noch nachträglich für den Vertrieb von Duftkissen um ihre Zukunft bangen – trotz eines vorangegangenen Freispruchs.

 

Der Nächste, bitte!

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2 Kommentare
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Mörnest
7 Jahre zuvor

Wenigstens dürfen sich die Europäer in Form von Bedrocan sich Platz eins auf dem Siegertreppchen der Beginner stellen. Überholt aber tatsächlich wegen der verbohrtheit Konservativer Politiker in allen EU Länder.

LittleGanja mit Ausnahmeerlaubnis
7 Jahre zuvor

Ein reine Indica Sorte wäre mal schön, nicht immer nur Sativa oder Hybrid!