Donnerstag, 7. Juli 2016

Cannabis ersetzt verschreibungspflichtige Medikamente

 

Ältere Menschen steigen auf medizinisches Marihuana um

am Hanftropf
Bild: Archiv

 

Während aktuell eine Studie begonnen wurde, die das Potenzial von medizinischem Cannabis untersuchen soll, verschreibungspflichtige Opiate bzw. Opioide zu ersetzen, sind in der Praxis bereits viele Menschen umgestiegen. In den US-amerikanischen Bundesstaaten, die medizinisches Cannabis zulassen, kann ein signifikanter Rückgang von verschreibungspflichtigen Medikamenten bei Menschen mit körperlichen Behinderungen und älteren Menschen festgestellt werden. Eine gestern veröffentlichte Studie der University of Georgia untersuchte die Kosten des Medicare Gesundheitsprogramms der Regierung im Jahr 2013, welches die Kosten für bestimmte Medikamente trägt. Damals verfügten 17 Staaten über ein Programm für medizinisches Marihuana.

 

Die Forscher schätzen die Ersparnisse durch den Rückgang des Gebrauchs konventioneller Medikamente auf 165,2 Mio. Dollar im Jahr, in den Staaten, in denen Patienten Zugang zu Cannabis haben. Würde jeder US-Staat medizinisches Cannabis zugänglich machen, könnte Medicare über 468 Mio. Dollar pro Jahr sparen. Dieses Geld wird sonst für Pharmazeutika für Menschen mit Behinderungen und Amerikaner im Alter von 65 Jahren oder höher aufgewendet. Die Zahlen legen nahe, dass einige Menschen Marihuana als Alternative zu verschreibungspflichtigen Medikamenten verwenden, um Beschwerden wie Schmerzen, Depression oder Schlafstörungen zu behandeln. “Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Menschen Marihuana wirklich als Medizin verwenden und nicht nur als Genussmittel.” sagte die Leiterin der Studie Ashley Bradford.

 

Die Studie analysierte die Aufzeichnungen der Medikamentenverschreibungen zu den folgenden Beschwerden: Angstzustände, Depression, Glaukom (grüner Star), Übelkeit, Schmerzen, Psychosen, Krämpfe, Schlafstörungen und Spastiken. In den Staaten mit medizinischem Cannabis konnte ein Rückgang der Verschreibungen der jeweiligen Medikamente zu allen diesen Bereichen verzeichnet werden. Einzig im Falle von Glaukom-Beschwerden war kein Rückgang zu verzeichnet. Cannabis kann war den Augeninnendruck verringern, jedoch hält die Wirkung nicht sehr lange an.

 

Laut dem Co-Autor der Studie, David Bradford, macht die Untersuchung deutlich, dass Cannabis sehr wohl als Medizin verwendet wird. “Wenn Staaten Gesetze für medizinisches Marihuana schaffen, wird ein Rückgang von pharmazeutischen Arzneien bemerkbar.” so Bradford. So fiel beispielsweise die Menge an verschriebenen Schmerzmitteln um 11 % im Jahr. Problematisch ist jedoch, dass weder Medicare noch private Krankenversicherungen die Kosten für medizinisches Cannabis in den USA tragen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

4 Kommentare
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
steve wenzel
7 Jahre zuvor

cannabis ist medizin und die prohibition ein verbrechen. menschen linderung vorenthalten und sie zu kriminellen zu machen ist ein skandal. menschen die cannabis konsumieren sind keine verbrecher und erst recht nicht, wenn sie krank oder sogar todkrank sind und sich selbst damit behandeln, um symptome zu lindern! die medizin selbst baut auf naturheilkunde auf und warum sollten alle anderen pflanzen medizinische eigenschaften besitzen und nur hanf nicht??? frage kann sich jeder selbst beantworten. die pharma selbst hat doch das meiste finanzielle potenzial und kann in den markt einsteigen und cannabis als medizin zur verfügung stellen. die gesellschaft profitiert mehr von einem legalen markt mit steuern drauf. das heißt arbeitsplätze und keine angst mehr zu haben. die qualität kann überwacht werden,… Weiterlesen »

Cosmo
7 Jahre zuvor

lol. 468 Dollar pro Jahr. Welch gewichtiges Argument…

X-KIFFER
7 Jahre zuvor

@steve Wenzel
– Deutschland weigert sich beharrlich das internationale Antikorruptionsabkommen zu unterzeichnen – warum wohl?
– Deutschland hat schon wiederholt europäisches Recht gebrochen – folgenlos
– Politiker versenken jährlich sinnlos Steuergelder in gigantischem Ausmaß – folgenlos
– Deutschland hat (verfassungswidrig) über den Umweg der ausländischen Geheimdienste (mittels Datentausch) auch die eigenen Bürger bespitzelt
…die Liste könnte ich seitenweise fortsetzen, aber das würde den Kommentar sprengen

… bei sovielen Verbrechen die unser Staat begangen hat und noch immer begeht kommt es auf die menschenrechtswidrige Verfolgung von einigen wenigen “kiffenden Hippies” doch nun wirklich nicht mehr an oder?

Aber umgekehrt kann man da auch sagen: Scheiß aufs Gesetz. Nicht erwischen lassen heißt die Devise.

www.diehanfinitiative.de
7 Jahre zuvor

Vorsicht Sarkasmus: Ich hatte heute wieder das Kopfschüttelsyndrom²! Grund waren ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung, mit einigen verwirrenden Zitaten eines Prof. Thomasius, zu einer Studie über die Schädlichkeit von gewissen Cannabinoiden und ein Live-Debattenbeitrag der deutschen Drogenbeauftragten Frau Mortler zu landwirtschaftlichen (!) Sachthemen im Bundestag. War echt cool! 🙂 Wenn ich keinen Humor hätte und das Ganze nicht ein so insgesamt trauriges Zeitgeschehen wäre – also wenn wir nicht belogen, betrogen und hinters Licht geführt würden. Wenn Menschen nicht aus absurden Gründen weggesperrt, Patientinnen nicht tatsächlich leiden und so viele Menschen nicht sterben würden – gestorben sind – so würde ich dieses Zeitgeschehen für eine miese Real-Satire-Seifenoper halten… Das Drehbuch geschrieben von ziemlich brutalen und hämischen Sadist*Innen… und die… Weiterlesen »