Mittwoch, 6. Juli 2016

Marihuanagrow wurde abgefackelt

 

Sohn zeigt Vater an

 

Bild: Paul Purple / Archiv
Bild: Paul Purple / Archiv

 

In Australien stritt ein Sohn mit seinem Vater. Die Situation eskalierte anscheinend derart, dass sich das Familienoberhaupt in einem Racheakt an der illegalen Hanfanzucht seines Sprösslings verging. In einem Feuerwerk sollen die potenten Cannabisgewächse daraufhin von dem wütenden Dad vernichtet worden sein. Sofort verständigte der Sohnemann die Polizei: Seine Marihuanaplantage wurde abgefackelt, er wolle sich beschweren.
Obwohl auch im australischen Humpty Doo der Anbau, Verkauf und Besitz von Marihuana nicht gestattet ist, empfand der geschädigte Kleingärtner den hitzigen Eingriff seines Erzeugers weitaus unfairer als die prohibitionistische Gesetzeslage Nord Australiens. Sich selbst keiner Schuld bewusst, forderte er die Gesetzeshüter auf, die gemeine Tat direkt zu ahnden. Die kurz darauf eintreffenden Polizisten überzeugten sich daher vom wütend beschriebenen Tatbestand und konnten die Vernichtung der Gewächse bestätigen.
Auf die Frage der Beamten, ob er wisse, dass der Anbau von Marihuana illegal sei, habe der Grower die Vernichtung seiner Ernte als ein wesentlich schlimmeres Verbrechen definiert.

 

Der erst vor Kurzem zu seinem Vater gezogene Mann sei nach dem gestrigen Vorfall nun sofort zu anderen Verwandten umgezogen, berichtet man auch in deutschsprachigen Medien über diesen eher amüsanten, australischen Spezialfall. Im nördlichen Australien wird über den Misuse of Drugs Act festgehalten, dass nur der Besitz geringer Mengen Cannabis zum Eigenbedarf von Beamten mit Bußgeldern belegt werden darf – Anbau, Besitz und Verkauf stellen eigentlich immer eine verfolgungswürdige Straftat dar. Da durch das im Streit entstandene Feuer in Humpty Doo jedoch alle illegalen Hanfpflanzen vernichtet wurden, entging der junge Mann seiner Anzeige. Auf den Philippinen wäre dieser kleine Familienstreit aktuell wohl anders abgelaufen

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2 Kommentare
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Ulfus Maximus
7 Jahre zuvor

…Jupp, in Philippinen hätte man die gesamte Familie hingerichtet, nur um sicher zu gehen…

Surak
7 Jahre zuvor

Die Wertung ist die entscheidende Frage: Neben der Berufung in Verfassungsfragen auf eine “göttliche” – also zumindest “unverfügbar gedachte” – Kategorie wäre hier die Frage des opferlosen Kontrolldeliktes wesentlich zu thematisieren. Über das hinaus kann menschlich und botanisch offensichtlich keine Rechtsprechung gehen; dahinter zurückfallen aber vermag sie ebensowenig. Die Sache ist also keineswegs trivial; überhaupt nicht, sondern ernst und am Thema der Drogenpolotik so nah wie der Arsch an der Klobrille! Ansonsten spielt natürlich der rechtfertigende Notstand eine entscheidene Rolle, die hier aber kontextuell eher hinten ansteht… Und die Besiedelungsdichte wohl eher auch leider nicht; obwohl… da kann man schon Bezüge erkennen, notfalls.