Mittwoch, 15. Juni 2016

Weiß und gesund

 

Weiß und gesund strahlt’s aus dem Mund

 

Sadhu van Hemp

 

 

Zahnpasta-Zaehne-Putzen-Mund-Hygiene

 

Sie kommen und gehen unter Schmerzen: die Zähne. Doch loswerden will sie niemand, die kleinen Beißerchen, die dabei behilflich sind, das harte Brot des Lebens zähneknirschend zu kauen. Leider nagt auch an unseren Zähnen der Zahn der Zeit, und ehe wir uns versehen, laufen wir auf dem Zahnfleisch – zum Zahnklempner, der retten soll, was über lang nicht zu retten ist.

Unsere Zähne sind uns kostbar, und seit frühster Kindheit wird uns eingeimpft, morgens und abends die Kauleiste zu schrubben, um die kleinen weißen Kronjuwelen zu pflegen und Mundfäule vorzubeugen. Doch viel bedeutender als der gesundheitliche Aspekt ist heute der Beauty-Effekt, der mit gerade gewachsenen und strahlend weißen Zähnen erzielt werden soll. Wer ein schiefes und gelbes Gebiss in der Mundhöhle beherbergt, hat nichts zu lachen und meidet es, in einer vom Fitness- und Wellness-Wahn geprägten Zeit Zähne zu zeigen.

 

Laut einer neuseeländischen Studie sollen Kiffer besonders häufig unter schlechten Zähnen leiden, da sie zu träge sind, sich nach dem Genuss des Joints den Mund zu duschen. Da mag etwas dran sein, doch das Kiffen allein wird es wohl nicht sein: Vielmehr ist Mundhygiene eine Frage der Erziehung und Selbstdisziplin. Wer viel raucht, viel Kaffee und Tee trinkt, viel Zucker isst und nur zu Weihnachten die Zähne putzt, der lacht halt nicht bis zum letzten Backenzahn, sondern bloß bis zur ersten Plombe.

 

Also, der ungelenke Versuch, der von der Gesundheitsindustrie angeheuerten Gefälligkeitsforscher, den Haschgiftrauchern eine generelle nachlässige Mund- und Zahnpflege anzudichten, kann belächelt werden. Zumal noch immer der Satz des Paracelsus gilt: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht’s, dass ein Ding kein Gift sei.“

 

Diese Dosis haben nun clevere Unternehmer aus New York einer ganz besonderen Produktlinie beigefügt. Statt den Hanf zu rauchen, kann dieser nämlich auch zur Mundpflege verwendet werden. Brandneu auf dem US-Markt gibt’s jetzt Zahnpasta und Mundwässerchen, die dank des zugesetzten Cannabinoids CBG die Kauwerkzeuge geradezu „magisch“ reinigen und Zahnfleischerkrankungen heilen. Dem Cannabigerol werden entzündungshemmende, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften zugeschrieben, und so war es nur allzu logisch, CBG in die Tube zu tun – zusammen mit Kokosöl, das in der ayurvedischen Medizin der Renner ist. Diese Mischung soll lästige Bakterien und den damit einhergehenden Mundgeruch beseitigen, Karies vorbeugen und selbstverständlich die Zähne aufhellen. Die Mundpflegeserie soll sogar das Immunsystem stärken, Akne und Herzkrankheiten verhindern, und überdies dem Teint den Glanz eines Kinderpopos verleihen.

 

Wer sich das antun will, kann sich die Zahnpasta auch selbst anrühren: 3 Esslöffel Backpulver, 3 Esslöffel mit Cannabis versetztes Kokosöl, 1 Teelöffel Pfefferminzöl,
2 Teelöffel Glycerin, 1 Prise Stevia oder Xylitol – und eine Tube handelsübliche Zahnpasta, die als Streckmittel dient.

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Gasterl
7 Jahre zuvor

Das Rezept kenne ich und nutze es seit Jahren! Allerdings ohne “normale Zahnpasta”. Es ist anfänglich etwas ungewohnt, weil nichts schäumt und der typische Geschmack fehlt. Aber mittlerweile geht es mir so, wenn ich “normale Zahnpasta” nutze. Mein Rezept: 3 Teile Natron (kein normales Backpulver, sondern wirklich Natron – gibts als “Kaiser Natron” überall.) 3 Teile Kokosöl (Wer Kokosgeschmack nicht mag, kann “desodoriertes” Kokosöl nehmen, das schmeckt absolut neutral.) 1 Teil Xylit (Birkenzucker) (Gibt’s als “Xucker” vieler Orts zu kaufen) 1 Teil Schlemmkreide (Gibts für wenig Geld überall zu kaufen – Amazon, Apotheke, Reformhaus usw). Einfach alles gut vermischen und in einem Tiegel verschlossen lagern. Einfach aufschrauben, mit der Zahnbürste was rausnehmen, putzen und glücklich sein. Das Kokosöl vorher (ähnlich… Weiterlesen »