Freitag, 18. März 2016

Der Herr der Sonne

 

 

Bud Spencer strahlt ab

 

BudSpencer

 

Text: mze / Fotos: Bud Spencer

 

 

Es war wieder soweit. Unser  italienischer Dampfhammer hatte nach einer kürzeren Ruhephase neue Lust auf Unterhaltung. Da man sich von dem freundlichen Herren nicht zweimal bitten lassen muss, schnürte man sogleich den Wanderrucksack und stiefelte gen Südosten. Dort geht bekanntlicher Weise die Sonne auf. Cannabis-Gärtner Bud Spencer empfing einen dann nach kurzer Anreise in seinem heimatlichen Anwesen in der gewohnten Manier: mit einem dicken Joint im Mundwinkel. So wie zuletzt gesehen.

Einige Monate hatte der Marihuana-Meister ohne Berichterstattung vergehen lassen, weshalb die Spannung groß war, was in seinem Tütchen gerade verbrannte.

Doch viel hatte sich nicht geändert, wie beim ersten Inhalieren der illegalen Substanz festgestellt werden konnte.

 

Ha Jo: Ey Bud, du Schelm, das ist doch wieder Wappa, wenn ich mich nicht irre, oder?

 

Bud: Hey Junge, nicht schlecht! Du hast ja mittlerweile wirklich einiges von mir gelernt, beispielsweise gewisse Sorten am Geschmack zu erkennen. Cool.

 

Ha Jo: Bei dem Lehrer – schleim. Aber im Ernst, das Wappa hat halt einen äußert eigenständigen Geschmack. Bist du sonst auch bei deiner letzten Strain-Auswahl geblieben. Northern Lights wenn ich mich richtig entsinne.

 

Bud: Jups. Ich hab die letzten Monate wenig geändert. Es war ja auch die kalte Jahreszeit und da ich keine Heizmatte für Keimlinge und Stecklinge nutze, habe ich mich auf das gewohnte Gewinner-Team verlassen. Mit dem Mix aus Wappa und Northern Lights hab ich zwei unterschiedliche Sorten, die nach Stimmungslage eingesetzt werden können und mich vollends bedienen. Das Wappa schmeckt äußerst kräftig und macht angenehm stoned. Das Northern Lights geht geschmacklich eher in die Spearmint oder Juicy-Fruit-Richtung und haut ordentlich rein – ein psychoaktives Teil, das Teil.

 

Ha Jo: Stimmt, an ähnliches kann ich mich vom vergangenen Besuch auch noch erinnern. Wie hast du dich denn durch den Winter gebracht, wenn man fragen darf.

 

Bud: Na ja, eigentlich so wie das gesamte letzte Jahr. Der Microharvester lief kontinuierlich. 18 Stunden Sommersonne dank Steckdosenstrom. Dazu hängt nun ein neuer Typhoon-Ventilator in der Box, der ebenso etwas Elektrizität verschlingt. Der Kohlefilter im Harvester besitzt ja schon intern einen Lüfter, der die warme Luft geruchsfrei ins Freie befördert, doch etwas zusätzliche Zirkulation schadet im Winter auch niemals. Man sitzt ja in erwärmter Heizungsluft daheim, die eine ähnliche Schwüle wie ein natürlicher Sommer produzieren kann.

 

Ha Jo: Gute Luftzirkulation ist definitiv einen Ventilator-Einbau wert. Die Pflanzen freuen sich ja auch über CO2 gesättigte Frischluft, gelle?

 

Bud: Das kommt auch dazu, doch in erste Linie ist eine Vermeidung von Schimmel das wichtigste. Sollten anwachsende Knospen zu feucht und warm werden, geht das leider ziemlich schnell. Da muss einfach frische  Luft die Feuchtigkeit  bewegen. Im Sommer ist das zwar bedrohlicher, doch Vorsorge ist bekanntlich besser, als ein Nachsehen zu haben.

Ventilatoren kosten ja auch nicht die Welt, und als mein alter den Geist aufgab, war das halt einmal eine besondere Aufgabe, neben denen des regulären Jobs.

 

Ha Jo: Die da wären?

 

Bud: Das volle Programm? Die Cannabis-Mädels hegen und pflegen. Ihnen etwas Ruhe lassen, aber sich um die Bedürfnisse der grünen Ladies kümmern. Das heißt dann im Endeffekt, circa alle drei Tage die Düngemischung zuzubereiten, nach Schädlingen Ausschau halten und sonst dem Gras beim Wachsen zuschauen. Bei Ersterem bin ich bei meinen GHE Drei-Komponenten-Dünger geblieben, spüle ab und an mit FLORA Kleen zusätzlich und füge dem Gießwasser weiterhin die Green Buzz Liquids-Produkte hinzu: Fast Plants und Fast Buds. Das bekommen auch die Stecklinge, die sich im Winter etwas mehr anstrengen müssen, ihre  Wurzeln schlagen zu können. EC-Messgerät und pH-Meter hat man natürlich immer in der Hinterhand, damit optimale Bedingungen gewährleistet sind. Man möchte die Mädels ja nicht überfüttert oder hungrig im Beet stehen haben.

 

Ha Jo: Was traust du den zarten Stecklingen denn an Werten zu?

 

Bud: Sobald sie richtig gewurzelt haben – also ich ihre Wurzeln aus den Anwuchs-Pads sprießen sehe – gehe ich meist schon auf einen EC-Wert von 1,0. Bisher mochten das alle Pflanzensorten, die bei mir anwuchsen. Da man dann ja auch – nach deren Übersiedlung in die Blütebox –  innerhalb von sieben Wochen auf einen EC-Wert von 2,1 kommen möchte, ist dieser Ansatz nach meiner Logik sinnvoll. Ansonsten könnten sich die Mädchen später schwertun, den hohen Düngemittelgehalt zu ertragen und man erhält weniger potentes Marihuana.

 

Ha Jo: Und darum geht es dir ja in erste Linie oder?

 

Bud: Na Logo! Ich mache das ja nicht nur zum Spaß. Ich möchte mich zwar auch an dem saftigen Grün in seiner wachsenden Pracht erfreuen, doch wenn die Ernte nicht hält was man erwartet, wäre das schon eine ziemliche Zeitverschwendung. Glücklicherweise habe ich bisher immer alles im Lot halten können, auch wenn, wie im letzten Jahr, die Trauermücken-Plage bei mir Einzug hielt. Cannabis ist eine verzeihende Pflanze. Man muss die Entschuldigungen nur ernst meinen, dann wachsen die Biester eigentlich nach den Wünschen des Besitzers.

 

Ha Jo: Da kann ich nur zustimmen. Dass ein solcher Brummer, wie du einer bist, trotz fehlender Feinmotorik, regelmäßig derartig stattliche Hanfknopsen in großer Menge einfährt, dürfte Beweis genug sein, um einige Zweifler zu überarbeiteten Überlegungen zu bringen.

 

Bud: Was? Frechheit! Na ja, du meinst es ja nur gut; aber zum Anbauen animieren, will ich hier niemanden! Oder hab ich die Legalisierung verschlafen?

 

Ha Jo: Nein, zumindest nicht in unseren Breitengraden. Doch in anderen Teilen der Welt dürfte man mittlerweile deinem Können nacheifern bis der eigene Grasbunker platzt. Sicherlich auch bald schon hier. Ich kann es schon förmlich riechen – ach so, du hast nur frisches Northern Lights verbaut.

 

Bud: Was heißt hier nur?

 

Ha Jo: Haha, stimmt, Dankeschön!

 

Mit viel Gelächter, und einigen weiteren Marihuana-Zigaretten, verbrachte man den Abend bis in die frühen Morgenstunden. Bud Spencer – der Herr der Sonne – ließ die Nacht erneut zum Tage werden. Nachmachen, ist aber leider immer noch verboten! Mist.

 

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