Dienstag, 16. Februar 2016

Grow zu schlecht für den Knast

 

Grower entgeht wegen Stümperhaftigkeit einer Freiheitsstrafe

Tilburg: Eine/r von 80 lebt vom Growen

 

Der 20-jährige Joshua Hughes aus Stockton, Großbritannien, entging dem Knast, weil sowohl der Richter und die Staatsanwältin als auch sein eigener Anwalt der Meinung waren, dass sein Grow zu mickrig war, um jemals geerntet werden zu können. Der junge Mann hatte sich für 200 £ eine Grow-Ausrüstung gekauft, um nach eigenen Angaben seinen Eigenbedarf von 20 Joints am Tag zu decken. Beim Growen sei er der Anleitung eines YouTube-Videos gefolgt. Als sein Vermieter im Juli letzten Jahres in seiner Wohnung einen Wasserschaden untersuchen wollte, bemerkte er die 40 Pflanzen und informierte daraufhin die Polizei.

 

Die Beweisfotos der Polizei gaben jedoch ein eher trauriges Bild ab. Zwar verfügte sein Grow-Set über ein Bewässerungs- und Belüftungssystem, sowie die entsprechende Beleuchtung, jedoch waren viele der Pflanzen bereits abgestorben und Hughes versuchte den Rest mit chemischem Düngemittel am Leben zu halten. „Nun, ich werde nicht sagen, dass es sich um einen kommerziellen Anbau handelt“ kommentierte Richter Simon Bourne-Arton die Beweislage. Auch Staatsanwältin Jenny Haigh musste zugeben, dass keinerlei Beweise für einen erfolgreichen Grow vorlagen.

 

Hughes Verteidiger Duncan McReddie wies darauf hin, dass es sich um den ersten Gesetzesverstoß des jungen Mannes handelte. Er fügte hinzu, dass es ihm um die Eigenversorgung gegangen sei, weil er nicht mehr von Dealern abhängig sein wollte. „Jedoch hatte er weder den Verstand, die Erfahrung noch das nötige Engagement, um den Anbau durchzuführen. Es war ein unbeholfener Versucht des Anbaus zur Selbstversorgung“, lautete das wenig schmeichelhafte Fazit des Verteidigers. Das Gericht schloss sich dieser Beurteilung an. Der Richter sagte Hughes: „ Das war ein inkompetenter Anbau von Anfang bis Ende. […] Jeder der Cannabis anbaut, riskiert eine Gefängnisstrafe. In diesem Fall werde ich jedoch davon absehen, wegen dem frühen Schuldeingeständnis, dem Fehlen früherer Verurteilungen und Ihrer Inkompetenz.“ Am Ende wurde Hughes zu sechs Monaten auf Bewährung und zu 100 Stunden Sozialarbeit verurteilt.

 

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8 Kommentare
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Lars Rogg
8 Jahre zuvor

Wegen inkompetenz sollten diverse Regierungen verurteilt werden, nicht planlose loser die dem Schwarzmarkt entgehen wollen…ein armutszeugnis für eine Demokratie. Wenigstens hatten die britschen Rechtsverdreher genug Hirn, diesen Stümperhaften Versuch nicht allzu heftig zu bestrafen… Wäre ein Deutschland wohl kaum so möglich…

Nasauber
8 Jahre zuvor

is das Euer Ernst? Der Typ hätte hier weniger bekommen…..6 Monate Bewährung und 100 Sozialstunden für einen nicht fertigen Mini-Grow? Natürlich muss der Anwalt das so sagen, damit sein Mandant möglichst milde bestraft wird. aber als Hanfzeitung solltet ihr es besser wissen. So witzig wie Ihr das findet ist das für kleine Grower, die von Nachbarn angeschissen werden , gar nicht. Und dass der für sowas nicht in den Knast kommt, ist wirklich keine Schlagzeile wert…außer bei BILD und Co. Auf welcher Seite steht Ihr?

Joshbär
8 Jahre zuvor

relegalisiert es doch endlich verdammtnochmal,jeder der da vor so einem Richter sitzt ,weil er eine Pflanze anbaut die essen rauchen oder sonst was damit machen möchte is doch das Opfer,solange er sich nur selber damit “schadet” geht es verdammtnochmal keinen was an, wenn der Staat Angst hat das man Geld an ihm vorbeiverdient ,was der Hauptgrund einer jeden Bestrafung ist .Bestrafung, Freiheitsberaubung eines Menschen dient dem offentlichen intresse oder wie? (wusste ja noch garnicht das rum gärtnerei was mit Mord zu tuen hat) ,was das schwerwiegenste Verbrechen ueberhaupt ist und täglich passiert , aber wehe einer der ne Pflanze wachsen lässt um sie dann für sich zu nutzen? Klar der bekommt bekommt zu 100000 Psychosen und wird zum Mörder is… Weiterlesen »

tom
8 Jahre zuvor

Schreibt doch bitte mal was zu der Legitimierung der Hinrichtung von Andre B. Das ist ein schwarzer Tag für die Menschheit, von Massenmedien Totgeschwiegen. Ich kann so viel Reagge nicht hören und Ganja nicht rauchen wie ich es tun müsste, um abzuschalten.

Rainer Cuvall
8 Jahre zuvor

Guckuck

Wie immer sehr informativ, leider nicht für jeden

An alle Schwarzw…ähm -seher: Bewegt endlich Euren Arsch und schlagt wen auch immer mit den jeweiligen eigenen Waffen.

Die Zeiten Angst zu haben sind vorbei ! ! !

Danke !!!

Andy
8 Jahre zuvor

Bei uns hätte er 6 Monate Haft zu 18 Monaten Bewährung bekomme weil es ein minderschwerer Fall ist. Weniger sieht das Gesetzt leider nicht vor.

Rainer Cuvall
Antwort an  Andy
8 Jahre zuvor

Jupp. Bayerische Gerichtsbarkeiten sähen das Ganze bestimmt auch ned unbedingt als Untergrenze an Strafmaß an.
Ich kann mich nur wiederholen: Bewegt jetzt alle Eure Ärsche durch aktives Handeln.
Egal was. Ich z.B. hab ne Ausnahmegenehmigung am laufen, plus volständige Kostenübernahme beantragt. Bin für 13€ im Monat Mitglied beim DHV + nem CSC 25km von mir entfernt. In Bayern.

Macht den medizinischen Weg oder die CSC-Schiene oder beides.

Das Medizinische kommt, die Unabhängigkeit von der Pharm..ähm Bundesregierung derzeit bearbeiteten Version wird ein entscheidender Faktor sein.

Bis zur Anerkennung als Einnahm..ähm Genußmittel wird mit Sicherheit auch no bissl länger dauern ✌

Ralf
8 Jahre zuvor

@Joshbär Ich stimme dir bei fast allem zu bis auf diese Stelle, “Es bedarf Aufklärung,Wissen und Einfühlungsvermögen,Dialog zwischen Ärtzen ,Wissenschaftlern Strafrechtlern ,Richtern, Politik,Polizei……..” Ich sage es noch einmal und wiederhole es auch noch bis der letzte es verstanden hat. Polizei und Justiz haben damit überhaupt nichts zu schaffen zu haben, sie sind einfach dafür nicht im geringsten Qualifiziert und noch weniger dazu berechtigt, wenn überhaupt, nur “sich selbst schädigende” Konsumenten, in irgend einer Weise zu bestrafen denn sie haben niemanden Schaden zugefügt. Zur Akzeptanz der Todesdroge Alkohol in der Bevölkerung kann ich nur wiederholen: Auch die Juden-,Sinti und Roma-und sonstige Verfolgung von Ausländern und Substanzkonsumenten (ja auch damals landeten Kiffer schon im KZ) über den Rassenschandeparagraphen war gesellschaftlich akzeptiert. Damit… Weiterlesen »