Samstag, 16. Januar 2016

Medikament in Frankreich enthielt kein Cannabis

 

Schwere Folgen bei Medikamententest

 

Bild: christgr/freeimages
Bild: christgr/freeimages

 

 

Gestern wurde berichtet, dass es bei einem Medikamententest in Frankreich zu schwerwiegenden Folgen für einige der Probanden kam. Ein Mann wurde als hirntot erklärt, fünf weitere sind im Krankenhaus. Bei ihnen werden bleibende Schäden befürchtet. Zahlreiche Medien machten daraufhin fälschlicherweise bekannt, dass es sich bei dem getesteten Präparat um ein Medikament auf Cannabisbasis handelte. Diese Information ist falsch und wurde vom Gesundheitsministerium verneint. Viele der betroffenen Medien haben inzwischen ihre Berichte korrigiert.

 

Die französische Zeitung Le Mond erklärt in einem Artikel die genaueren Zusammenhänge. Demnach handelt es sich um eine Wortverwechslung, die das Präparat fälschlich mit Cannabis in Verbindung brachte. Das Medikament wurde entwickelt, um den Abbau von endogenen Cannabinoiden zu hemmen. Diese sind, die laut Professor Michel Reynaud, Facharzt für Suchtkrankheit am Paul-Brousse Krankenhaus in Val-de-Marne, “für die Regulierung von zahlreichen Prozessen wie Freude, Schmerz, Appetit oder Angstgefühlen zuständig.”  Es handelt sich dabei um körpereigene Moleküle, die zwar mit pflanzlichen Cannabinoiden  verwandt sind, jedoch nichts mit der Cannabis-Pflanze als solche zu tun haben.

 

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10 Kommentare
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Cosmo
8 Jahre zuvor

Na super. Und was bleibt bei CXU- Parteien und deren Blinde, Taube und Stumme Gefolgschaft hängen? Na klar… von Cannabismedikamenten stirbt man.

Birgit Scheimann
8 Jahre zuvor

In natürliche Systeme greift man nicht ein. Ich denke der Meinung sind wir alle. Ein Großteil verkehrsfähiger Medikamente hatten als Grundsubstanz immer Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs, bis der Mensch kam und diese veränderte, haltbar machte, in Pillen presste und begann damit Geld zu verdienen. Bei der Herstellung Cannabinoider Medikamente, und dem weiteren Versuch in das Endocannabinoide System, welches natürlich bei uns Menschen und Säugetieren vorhanden ist, künstlich einzugreifen gab es in der Entwicklung zum größten Teil massive Probleme. Entweder profitierte man nicht von den Gesamt Inhaltsstoffen der Pflanze,da diese zum Teil synthetisch hergestellt wurden, oder viel schlimmer man griff in den Andanamit Haushalt des Cannabinoiden Systems ein und verursachte somit irreversible Schäden die leider, wie wir seit gestern wissen bis zum… Weiterlesen »

Jemand
8 Jahre zuvor

Ein gefundenes Fressen für die Prohibitionsfaschos von CDU und co um das (eher bescheidene) Gesetz zu kippen!

13/19Banana
8 Jahre zuvor

Mein herzliches Beileid an alle Betroffennen. Unfassbare Nachricht. Als gäbe es noch nicht genügend Schmerzmittel auf dieser Welt. Die Gier der Pharmaindustrie – ich krieg das Kotzen.!

mumrik
8 Jahre zuvor

Laut Spiegel-Online handelte es sich um ein Substanz, die an denselben Rezeptoren wie THC “andockt”. Zitat: “Bei dem Wirkstoff BIA 10-2474 handelt es sich um einen sogenannten FAAH-Inhibitor, der unter anderem die Wahrnehmung von Schmerz regulieren soll. FAAH baut körpereigene Substanzen ab, die an den sogenannten Cannabinoidrezeptoren so ähnlich wirken können wie THC, der Wirkstoff von Cannabis. Um deren Wirkung zu verstärken, hemmt BIA 10-2474 den Abbau durch FAAH. Auf diese Weise sollen Schmerzen, Stimmungsschwankungen und Ängste gelindert werden, so Gesundheitsministerin Touraine.” (Quelle: http://goo.gl/Qnn1pc). Tja, das sieht so aus, als hätte man sich hier an einer Kopie des Originals versucht. Und warum? Vermutlich, um eine kastrierte pharmakologische Variante des Originals herzustellen – legal, rauschfrei und profitabel. Mit dem Ergebnis, dass… Weiterlesen »

Surak
8 Jahre zuvor

Mond ist ein deutsches Wort, kein Französisches! Es bezeichnet auch hier eigentlich nicht den selben Himmelskörper, übrigens – je nachdem, wo man ideologisch lebt. Oder meintet Ihr Le Mans? Da geht’s oft um ein Rennen, auch nicht schlecht: Es könnte symbolisch für die verbleibende Zeit stehen, die den Verbotsideologen gerade wie Sand durch die Finger rinnt! 🙂

Papa
8 Jahre zuvor

Tja, was habt ihr den gedacht.

Würde mich nicht wundern wenn die da oben die Finger drin haben.

Man bedenke, Der, der sich bei unserem heutigen Wissensstand gegen eine Legalisierung von Canabis ist, könnte sich eventuell , unter Umständen, irgenwie verdäcntig daran an einem Verbot in irgendeiner Weise zu provitieren partizipieren oder sogar daran zu verdienen. Oder ?
A hanfigs Grüssle

X-KIFFER
8 Jahre zuvor

Der Link “Le Mond” funktioniert bei meinem Computer leider nicht.
Die Zeitung schreibt sich “Le Monde”.

Die Entwicklung von Medikamenten und deren Anwendung birgt immer Risiken und hat immer schon Opfer gefordert. Man denke da z.B. auch an Contergan oder diverse Herzmittelchen. In sofern ist das ja eigentlich nix neues. Verwerflich ist nur das man versucht etwas syntetisch herzustellen was die Natur bereits in perfekter Zusammensetzung dem Menschen anbietet nur weil die natürliche Form illegal ist. An dieser Stelle kann ich da nur wiederholen:
Alle Prohibitionsbefürworter sind M Ö R D E R !!!

symba
8 Jahre zuvor

Die Berichterstattung zu diesem Vorfall lässt wirklich zu wünschen übrig. Als es noch potentiell um die Verteufelung von Cannabis ging (Tote bei medizinischer Testreihe mit Cannabis usw.) waren sich die Medien spontan einig. Was genau da passiert ist wird immer noch nicht richtig durchleuchtet.

Soweit ich es bisher verstanden habe, handelte es sich um ein Medikament, welches den Abbau von körpereigenen Cannabinoiden verhindern soll. Dadurch sollte die Konzentration von körpereigenen Cannabinoiden erhöht werden, um Behandlungen mit Cannabinoiden der Hanfpflanze zu ersetzen.

Es handelt sich also nicht um ein Medikament auf Basis von synthetischen Cannabinoiden, auch wenn es in einigen Berichten so formuliert wurde.

Ralf
8 Jahre zuvor

@Birgit Scheimann Bei der Herstellung Cannabinoider Medikamente, und dem weiteren Versuch in das Endocannabinoide System, welches natürlich bei uns Menschen und Säugetieren vorhanden ist, künstlich einzugreifen gab es in der Entwicklung zum größten Teil massive Probleme. Das ganze ist sogar noch viel krasser weil anscheinend für das Leben selbst von elementarer Bedeuteung. Das Endocannabinoidsystem ist nämlich nicht nur eine Sache der jüngeren Evolution, also von Säugetieren, sondern schon seit 800 Millionen Jahren (seit dem Kambrium) in allen Lebewesen angelegt. Es ist ein hochkomplexes System, in das der Mensch nicht durch partielle Manipulation eingreifen sollte, das ist ungefähr so, als ob man an einem voll effizienten, in vielen Jahren der Entwicklung voll ausgereiften, Bahnsysterm mal an ein paar Weichen rumspielt und… Weiterlesen »