Mittwoch, 16. Dezember 2015

Musitipps Dezember 2015

 

 

Various Artists – Santa’s Funk & Soul Christmas Party Vol. 3

 

Foto: Tramp Records
Foto: Tramp Records

 

Alle Jahre wieder: das Pilgern in die Konsumtempel, überfüllte Straßen, überall hängt Weihnachtsklimpim und wir essen zu viel. Was bleibt ist der dicke Bauch und ein schlechtes Gewissen. Um die Wochen vor Weihnachten etwas aufzupeppen, hat Tramp Records am 20. November 2015 den dritten und finalen Teil der Santa’s Funk & Soul Christmas Party Reihe herausgebracht. Die einzelnen Tracks wurden von Sean Delany und Jan Kohlmeyer in jahrelanger Recherche zusammengetragen. Vertreten sind dieses Mal Interpreten wie Timi Terrific, Cleveland Robinson, Sam Sweetsinger Bell oder Syng McGowan. Fast alle Songs der Compilations sind hier erstmalig auf CD erschienen.

„Santa’s Funk & Soul Christmas Party Vol. 3“ bringt Schwung in die Vorweihnachtszeit und steht ihren Vorgängern in nichts nach. Die unkonventionellen Weihnachtsrhythmen reißen mit. Man will sich des Wintermantels entledigen, um eine kesse Sohle aufs Parkett zu legen. Eine Scheibe, die man sich alle Jahre wieder gerne anhört.

 

www.tramprecords.com

Foto: Tramp Records

 

 

Patko – Maroon

 

Foto: Rootdown Records
Foto: Rootdown Records

 

Patkos Persönlichkeit ist geprägt durch die surinamische Kultur seiner Eltern, mit denen er in Französisch-Guayana aufwuchs und seiner multikulturellen Community. So kommt es, dass Patko auf surinamischen Creol, Französisch oder jamaikanischen Patois singt und die Wurzeln der Maroon, der ehemals entlaufenden Sklaven, eine besondere Bedeutung für ihn haben. Dieser Bedeutung verleiht er auch auf seinem zweiten Album „Maroon“ Ausdruck. Die Scheibe ist am 23. Oktober 2015 bei Love & Unity Music veröffentlicht worden. Dominiert vom Roots Reggae, lassen sich auf Maroon auch Einflüsse von World Music, Rock, Hip Hop und Elektro heraushören. Patko erhielt unter anderem Unterstützung von Fantan Mojah und den jamaikanischen Saxophonisten Dean Fraser sowie Rockin’ Squat (von der französischen Rap-Gruppe Assassin) und Joggo. Mit all diesen Elementen hat Patko ein ausgereiftes und vielseitiges Album geschaffen, das beweist, dass sich Kreativität mühelos über Grenzen hinwegsetzt.

 

www.patkomusic.com

Foto: Rootdown Records

 

 

Talco – Silent Town

 

Foto: Uncle M Music
Foto: Uncle M Music

 

Talco gründete sich Anfang der 2000er Jahre und ist heute Italiens erfolgreichste Ska-Band. Dabei erhielt schon ihr erstes Album „Tutti Assolti“ 2004 internationale Aufmerksamkeit und verschaffte der Band diverse Auftritte auf Demos und Bühnen im Ausland. Das venezianische Sextett ist hoch politisch und prangert die weit verbreitete Korruption, fehlende Moral sowie die mediale Einflussnahme in Italien an. Ihr neustes Werk „Silent Town“ wurde am 06. November 2015 bei Destiny Records veröffentlicht.

Die stille Stadt steht als Symbol für ihre Heimat, deren Bewohner unter Rassismus, Populismus und Diskriminierung zu leiden haben und nur wenig Hoffnung sehen. Anstatt in Melancholie zu verfallen, machen Talco Lärm und bringen mit ihrem „Punk Chanka“ einer Mischung aus World-Punk und Combat-Ska die Stimmung zum Kochen. Ihre Lieder sind kritische Kommentare der Gesellschaft gesattelt auf treibende Beats und packende Rhythmen. Was entsteht ist Widerstand, der auf die Tanzfläche zieht.

 

www.talcoska.com/

Foto: Uncle M Music

 

 

Wyoming – Moon Jaunt

 

Foto: AdP Records
Foto: AdP Records

 

David Stieffenhofer und die Brüder Manuel und Sascha Lukas formen ein musikalisch versiertes  Trio, das der Welt entrückt zu sein scheint. Nach Auftritten auf dem Melt, dem PULS Festival und als Vorband von Glass Animals oder ChkChkChk ist jetzt ihr neues Album erschienen, das in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Oliver Zülch, der auch mit Die Ärzte, Sportsfreunde Stiller, The Notwist oder Slut arbeitet, entstanden ist. „Moon Jaunt „ ist seit dem 13. November 2015 über AdP Rocords erhältlich.

War ihr erstes Werk „Fountain“ aus dem Jahr 2013 vergleichsweise noch relativ bodenständig, haben die Jungs aus dem Rheingau inzwischen jegliche Bodenhaftung verloren und schweben wohlklingend durch den Raum. Die Instrumentale sind einfallsreich und anspruchsvoll zusammen gestellt. Der Gesang wirkt hingegen fast schon zu seicht und nett. Mit seinen zarten Klängen ist das Album ist daher eher was für sanfte Gemüter, die es lieben auf melancholischen Wolken durch die Klangwelt zu treiben.

 

www.facebook.com/wyomingtheband

Foto: AdP Records

 

 

 

Lion D – Heartical Soul

 

Foto: Soulfire Artists
Foto: Soulfire Artists

 

Sänger D entwickelte schon früh seine Leidenschaft für Reggae Musik und auch wenn seine Wurzeln in Italien und Nigeria liegen, schreib er seine Songtexte von Anfang an im jamaikanischen Patois. 2009 erschien sein Debutalbum „The Burnin’ Melody“ exklusiv in Italien. Es folgten weitere Veröffentlichungen sowie Auftritte als Opener für Lone Ranger, Israel Vibration, Alpha Blondy und Snoop Dogg.

Letztes Jahr zog es ihn nach Jamaika ins Shengen Studio, wo er zusammen mit seinem Landsmann Alborosie am aktuellen Album arbeitete. Eine Zusammenarbeit die Früchte trug. Alborosie war dabei nicht nur als Produzent und Sänger zusammen mit Mr. Vegas, Ken Boothe und Sandy Smith an dem Album beteiligt, sondern ist auch an verschiedenen Instrumenten zu hören. „Heartical Soul“ ist seit dem 06. November 29015 über Bizzarri Records in Deutschland erhältlich. Das Album steckt voller ausgereifter Roots Reggae Songs mit den für das Genre klassischen Themen Liebe, Spiritualität und sozialer Gerechtigkeit.

 

www.liondmusic.com

Foto: Soulfire Artists

 

 

il Civetto – il Civetto

 

Foto: Uta Bresch Communications
Foto: Uta Bresch Communications

 

Nach einem spontanen Auftritt in der U-Bahn wurde die Band direkt für eine Party engagiert. Bald folgten weitere Bookings, was il Civetto dazu veranlasste sich offiziell zu gründen und erste EPs zu veröffentlichen. Fünf Jahre danach erschien nun am 07. November 2015 das erste selbstbetitelte Album, das bei Eastblok Musik erschienen ist.

Il Civetto singen auf Französisch, Portugiesisch und ganz eigenen Sprachkreationen. Dazwischen gibt es musikalische Erzählungen auf Deutsch in gedrosseltem Tempo, die aber nicht weniger ausgefeilt sind. Der eigene Sound wird als nicht statisch oder fertig empfunden sondern auf der Bühne stetig weiter entwickelt. Leidenschaftliche Latino-Klänge treffen auf orientalische Melodien. Die Rhythmen sind schwungvoll ohne anstrengend zu werden und lassen sich daher auch daheim gut hören. Il Civetto sind nur schwer in eine musikalische Richtung einzuordnen, vielleicht ist es auch genau das, was die Band so hörenswert macht.

 

www.facebook.com/ilcivetto

Foto: Uta Bresch Communications

 

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