Dienstag, 18. August 2015

Nutzhanf-Missbrauch beim SPD-Parteiorgan

Cannabis-Hetze mit Faserhanf-Logo im “Vorwärts”

 

 Bild: Archiv
Die SPD-Drogenkrieger melden sich zu Wort /  Bild: Archiv

 

 

Die alte Garde innerhalb der SPD kann sich gar nicht mit den neuen Tönen, die man immer häufiger aus den Reihen der Genossinnen und Genossen hört, anfreunden. Jetzt polemisiert der SPD-Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Rautheim in Niedersachsen, Dietmar Schliff, in seiner Position als stellvertretender Vorsitzender der GdP (Gewerkschaft der Polizei) im SPD-Parteiorgan “Vorwärts” gegen eine Regulierung von Cannabis. Details der haltlosen Verunglimpfung ersparen wir unseren Lesenden, da sie sich ungefähr auf dem Niveau der Bild-Zeitung bewegen.

 

Brisant wird der Text erst durch die Fotoauswahl der Vorwärts-Redaktion. Die hat im Rahmen ihrer Suche anscheinend das erstbeste Foto zu “Cannabis” ausgewählt und dabei übersehen, dass:

– das Foto eine Dämmstoffplatte aus Hanf zeigt, die mit dem Thema des Artikels rein gar nichts zu tun hat.

 

– das Foto das Logo der Firma “Thermo Natur” zeigt. Ob die eine Abbildung ihres Logos in diesem Kontext lustig finden, wird sich noch zeigen.

 

Der Fachbegriff für einen handwerklichen Fauxpas dieser Art heißt übrigens Text-Bild-Schere. Wer nach den Äußerungen einiger Sozialdemokraten geglaubt hat, die Cannabisdebatte sei innerhalb der SPD nur Formsache, weiß spätestens jetzt, wie schwer eine Evidenz basierte Diskussion mit der Sozialdemokratie wird.

 

 

 

 

 

 

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4 Kommentare
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ralf blandowski
8 Jahre zuvor

Was ich nicht verstehe: Er schreibt die Polizei ist dagegen, aber erstens ist die Polizei nur eine Exekutive und sollte politisch unparteiisch sein ( ist glaube ich auch so vom Grundgesetz wegen der Erfahrungen im dritten Reich gewollt), und so wie der ehemalige Polizeipräsident von Münster Hubert Wimber zwar seine Meinung vertreten darf, aber sicherlich nicht für die Polizei in Münster spricht, finde ich es gefährlich wenn dieser SPD Fuzzi in seiner Funktion als Vize GdP Boss meint für die Polizei zu sprechen. Da verstehe ich nicht warum der Innenminister da nicht eingreift. Bei Hubert Wimber intervenierte der Innenminster von NRW. Ergo alles nur Verarsche……

Lars Rogg
8 Jahre zuvor

Die alten Garden der großen Parteien sind in der Regel dogmatisch geimpft. Da gibt es nur wenige Ausnahmen. Da kann man wirklich nur hoffen, dass die Nachzügler in den Jugendorganisationen der Parteien auf Kurs bleiben und nicht zwischen 30 und 40 in das Fahrwasser der alten einschwenken. Politik halt. Die gehen ja auch in die Politik um Erfolg zu haben. Da können unliebsame Themen schnell mal über Bord gehen. Des Wahlerfolges wegen. Ich trau Politikern einfach nicht über den Weg…irgendwie hab ich bei denen immer das Gefühl, dass sie ihren Kopf in den Wind drehen. Wenn die nicht gerade mit Cristal oder Kinderbildern erwischt werden, kommen die doch eh mit allem durch. Nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz… Weiterlesen »

HM420
8 Jahre zuvor

Tja wirklich schade. Das einige sich bei diesem Thema nicht ein mal mehr die Zeit nehmen wollen, um nach den passenden Bildern zu suchen.
Andererseits, könnte aber gerade auch dieses Bild bewusst gewählt worden sein, um selbst harmlosen Nutz-Hanf schlecht da stehen zu lassen ! Schließlich gibt es genügend ältere Semester, die sich in keinster Weise mit Hanf beschäfftigen wollen, für die ein solches Bild ausreichen kann, um einige Tage später – selbst vor Dämmplatten aus Hanf (!) – warnen zu wollen.
Traurig ist aber vor allem, das gerade die Firma Thermo-Hanf, vor einem Jahr von Hr. Bundespräsident Gauk, für nachhaltige und ökologische Produktionsverfahren, mit einem Umweltpreis ausgezeichnet worden ist !

Surak
8 Jahre zuvor

Gestern war ein angenehmer Beitrag im WDR2 MonTalk mit Studiogast Hubert Wimber der perfekte Beweis dafür, daß ein “opferloses Kontrolldelikt” auch in den Reihen der Exekutive auf Unverständnis stoßen kann und sollte. Nun ist das ein Grüner; kein Sozialdemokrat, aber zumindest jemand, der sich auf einem sehr konservativ-erzkatholischen Pflaster wie Münster durchaus Anerkennung und Respekt verschaffen konnte über die Jahre seiner Tätigkeit dort. Ich denke nach der Sendung nicht, daß dieser mir bislang namentlich unbekannte Niedersachse da eine ähnlich sachlich-verbindliche Präsenz im Hörfunk ausstrahlen können würde, oder? Nun, insgesamt zeigt die Sache ja einerseits, daß man sehr gespalten ist innerhalb der Sozialdemokratie – von arg verbotsideologisch pervers mit fast christdemokratisch-abartigem Missionseifer bis hin zu sehr offener Bereitschaft zu evidenzbasierter Betrachtung.… Weiterlesen »