Freitag, 14. August 2015

Batman: Arkham Knight

Knight Rider

 

von: mze

 

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Bild: WB Games

 

Der Batman ist zurück.

 

Bruce Wayne und sein Sidekick Robin müssen zum vierten Mal in Folge Gotham vor gewalttätigen Superschurken schützen, weshalb den beiden Helden in Batman Arkham Knight erneut eine lange Arbeitsnacht bevor steht – ereignisreich. Denn neben den apokalyptisch wirkenden Giftgas-Angriffsdrohungen des verstörenden Scarecrows, finden sich auch andere Fraktionen großer Fledermausfeinde in der düsteren Großstadtmetropole wieder – auch ein Arkham Knight. Dieser bisher unbekannte Miesepeter unterstützt den geisteskranken Dr. Crane bei der Umsetzung seines Plans, Gotham für immer unbewohnbar zu machen. Das Gas, das Menschen verrückt werden lässt, soll allen Bewohnern der Stadt demonstrieren, wie hilflos sie trotz eines selbsterkorenen Beschützers in Wirklichkeit sind. Nach einer großen Evakuierung steht die Stadt für einen finalen Showdown bereit.

 

Batman fliegt gekonnt durch die nun noch bemerkenswerter gestalteten Häuserschluchten, zieht sich mit seinem Greifhaken an Vorsprüngen hoch und hat selbstverständlich bekannte Utensilien wie Batarang und explosives Gel dabei. Gotham soll im Vergleich zu Arkham City um das Dreifache gewachsen sein, was sich in drei größeren Bezirken auswirkt, die ohne Ladezeiten miteinander verknüpft sind. Da das neuste Gadget Batmans jedoch die Fortbewegung erleichtert, fällt einem Spieler der vergangenen Flatterman-Spiele dieser Größenzuwachs möglicherweise kaum auf. Mit dem neuen Batmobil rast Bruce Wayne jetzt in Speed-Racer-Manier durch die dunklen Gassen und hat dank Navigationssystem in Kürze seine Ziele erreicht. In dem Gefährt – das sich per Knopfdruck in einen Panzer verwandelt – verbringt der schrullige Milliardär daher auch eine Menge seiner Detektivarbeitszeit. Auch um sich vor Angriffen einer ferngesteuerten Armee des Arkham Knights zu stellen, die der dunkler Ritter dann in Einzelteile zerlegen muss. In diesem neuen Spielelement schließt sich zwar Videospielhistorisch ein kleiner Kreis, doch da der Einsatz des Gefährtes in Batman: Arkham Knight recht stark forciert wird, ist schnell die Luft aus den virtuellen Reifen entflohen, weshalb man sich lieber auf andere Inhalte konzentrieren möchte. Doch selbst Rätsel des Riddlers sind teils fordernde Rennstrecken geworden.

 

Batman: Arkahm Knight bietet 14 verschiedene Missionen, inklusive der Haupterzählung um Scarecrows-Angriff: Two Face bricht in Banken ein; ein groteskes Wesen – das sich wie Batman durch die Lüfte bewegt – muss gestellt werden; ein Serienmörder kann gesucht werden und viele, viele Kleinkriminelle wie bezahlte Söldnertrupps gehören vom Batman ausgeschaltet. Währenddessen ist Helferlein Robin mit einem anderen, wichtigen Problem alleine beschäftigt, das langsam in die Welt Bruce Waynes einzudringen versucht.

 

Erzählerisch punktet Batman: Arkahm Knight auf höchstem Niveau. Die Comic-Geschichte ist famos in die flüssig verbundenen Spielelemente verbaut und unterhält den Spieler bestens. Überraschungen und große Auftritte beliebter Charaktere sorgen für echte Spannung wie beste Unterhaltung. Stimmungen zum Einsaugen entstehen.

Spielerisch hat sich das gesamte Kraftpaket aber irgendwo im Mittelfeld verfranzt.Steht einem das komplette Gotham auch offen zur Verfügung, so beschränkt sich das allgemeine Spielgeschehen meist auf Positionswechsel und Prügeleien – oder Schießereien, wenn man im Batmobil mit Panzern in die Pac-Man-Schlacht zieht. Oft flieht Bruce Wayne vor den Widersachern, um sich von hinten an deren Schwachstellen machen zu können, was dank eines quadratischen Straßen-Labyrinths den erwähnten Vergleich heraufbeschwört. Ebenso gestalten sich die Kämpfe gegen menschliche Gegner als wenig Anspruchsvoll, weshalb eine einfache Hau-Drauf-Methode oft den größten Erfolg beschert. Das einst hoch gelobte Free-Flow-System, scheint von Batmans aktueller Kraft überfordert.

 

Auch scheint auch das Rocksteady-Team von den neuen Konsolen beziehungsweise dem PC überfordert zu sein, weshalb letztere Version von einem nur zwölf Mann starken Team übernommen wurde. Die Folge: ein Verkaufsstopp der defekten PC-Version auf Steam.

Aber auch auf PS4 wurde während des Tests ein zerstörerischer Fehler entdeckt, welcher das Spiel nicht mit einem üblichen Abspann beenden lässt. Erfüllt man nicht jedes im Spiel verfügbare Missionsziel – inklusive aller 243 Riddler-Rätsel, die im gesamten Gotham verteilt sind – lässt einen Batman: Arkham Knight in Gothams Regen stehen wie einen ungewollten Fremdkörper. Obwohl die Aktion zwecks Beendigung der Karriere als Bruce Wayne per Knopfdruck angeboten wird, reagiert selbst Alfred Pennyworth nicht mehr auf Anweisungen – der eigentlich sonst so verlässliche Butler, des müde gewordenen Batmans.

Ein repetitiver Schrecken ohne Ende – aus dem frühen achtziger Bereich.

 

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Bild: WB Games

 

Batman Arkham Knight

Fotos: WB Games

USK 16

Circa 69€

(PC-DVD – ASIN: B00ISNYLGU/PS4 – ASIN: B00ISNYNXG/XboxOne – ASIN: B00ISNYONK)

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