Montag, 15. Juni 2015

Kirby und der Regenbogen-Pinsel

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Bild: Nintendo

Rainbow Arts

 

Juhu, die alte Knutschkugel Kirby ist zurück.

 

Kirbys Welt wird aller Farbe beraubt, weshalb der Ausnahmeheld mal wieder sein Können unter Beweis stellen muss. Der rosa Wonneproppen erlebt, in Kirby und der Regenbogen-Pinsel auf Nintendos WiiU, jedoch ein etwas anders Abenteuer, als man es von dem alles verspeisenden Puffball gewöhnt ist. Kein Jump’n Run im üblichen Sinne wird in den 21 Level umschließenden Welten überwunden, sondern ein teils recht forderndes Geschicklichkeitsspiel, das ideal auf das Touchscreen-Display der WiiU-Konsole zugeschnitten ist.

 

Kirby und der Regenbogen-Pinsel wird im Singleplayer-Modus komplett mit dem Stylus-Stift gesteuert. Der Spieler malt dem kleinen Racker einfach einen Weg in Form von Regenbögen, die dann vom Haupthelden entlang gekullert werden. Da in den seitlich scrollenden 2D-Umgebungen jedoch viele Gefahren und Gegner warten, klingt dies leichter als gedacht. Kirby ist nämlich immer in Bewegung und will auch mit vertikalen Linien in die richtige Bahn gelenkt oder angehalten werden. Trifft er zudem auf Feinde, muss mit seiner direkten Berührung eine Attacke ausgelöst werden, die dann einige Sekunden wirkt. Da aber auch Hindernisse wie Wasserfälle, Matschansammlungen und tödliche Laserschranken in Kirbys’ Laufbahn liegen können, muss der Spieler neben einer ständigen Kurskorrektur ebenso darauf achten, diese Gefahren mit dem richtigen Pinselstrich unwirksam zu machen.

 

Auf Kirbys’ Weg durch ein alternatives Knetuniversum, durchstreift der freundliche Nimmersatt dabei so die verschiedensten Welten – vom grünen Landschaftsgarten, zu lavaspuckenden Vulkanen, bis ins Weltall und einer bizarren Dimension. Unterwasser dreht sich der Anspruch im Spiel zum Beispiel, Kirby immer einen Boden, unter den nicht vorhandenen Füßen anzubieten, da nun über, und nicht mehr unter dem Helden Regenbogen-Linien gezogen werden müssen, um dem starken Auftrieb des Puffballs entgegenzuwirken.

 

Das Spielgefühl. das die rosa Kugel während des Abenteuers seinen Spielern bietet, entwickelt sich in dieser Weise, zu einer wohligen Mischung eines etwas langsameren Flippers, eines gewöhnlichen Smartphone-Spiels und eines fein gekneteten Retro-Jump’n Runs. Teils etwas hektisch, teils etwas kniffelig, aber manchmal auch sehr entspannend.

Süß ist Kirby und der Regenbogen-Pinsel dagegen auf jeden Fall, da sich die Entwickler von Hal Laboratory optisch auf einen absolut bissfesten Stop-Motion-Knet-Animations-Stil eingeschossen haben, der vollends überzeugt. In der Vergangenheit hätte viel Handarbeit und Kameratechnik im Einsatz seien müssen, um eine derartig liebevolle Stop-Motion-Animationsqualität und dementsprechende Detailverliebtheit in ein Videospiel umzusetzen. Musikalisch schmiegen sich die Melodien den Themen der sieben verschiedenen Welten an, welche jeweils drei Level und einen Endboss-Kampf bieten.

 

Erneut lässt sich an diesem kleineren Nintendo Kunstwerk fast wieder nur die Kritik anbringen, dass Endgegner doppelte Auftritte feiern, in denen sie nur mit leicht verändertem Äußeren und einer etwas angezogenen Schwierigkeit aufwarten. Ansonsten bietet Kirby und der Regenbogen-Pinsel eine Menge zuckrig spielbarer Süßigkeiten und sogar einen Vier-Spieler-Modus, bei dem drei Freunde – mit speerwerfenden Waddle-Dees – unterstützend in die Schlacht mit Kirby ziehen. Dann ist das Game regulär spielbar wie ein richtiges Jump’n Run und zur Freude der Mitspieler, auch auf dem Wohnzimmer-TV in voller Grafikpracht genießbar. Auf diese muss der eigentliche Kirby-Jongleur nämlich größtenteils verzichten, da er beim Zeichnen der vielen bunten Regenbögen, doch meist eher auf das näherliegende Geschehen, seines in den Händen liegenden WiiU-Touchscreen-Gamepads, blicken wird.

Bunte Bögen bauen.

 

 

Kirby und der Regenbogen-Pinsel

Fotos: Nintendo

USK 0

Circa: 39€

WiiU – Asin: B00UWS743Q

 

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