Montag, 2. März 2015

67 Tonnen Gras und 76 US-Dollar Millionen Steuern

Colorados Bilanz für 2014

 

... eines der ersten Hanf-Fachgeschäfte
“Annies” ist eines der ersten Hanf-Fachgeschäfte in Denver. Foto via Facebook

 

In Colorado wurden jetzt die Zahlen der ersten 12 Monate nach Einführung von Hanf-Fachgeschäften veröffentlicht. Demnach wurden im vergangenen Jahr 17 Tonnen legale Cannabisblüten verkauft, die ihren Besitzern Einnahmen von 313 Millionen US-Dollar bescherten. Auch im medizinischen Bereich, wo die Blüten steuerfrei verkauft werden, ist ein enormer Zuwachs zu verzeichnen. So wurden 2014 über 50 Tonnen medizinisches Cannabis verkauft, Tendenz steigend. Insgesamt hat die legale Cannabis-Industrie so knapp 700 Millionen Dollar allein an Blüten umgesetzt. Nicht mitberechnet hierbei ist der Umsatz anderer Segmente des legalen Marktes wie etwa von Paraphernalien und Grow-Equipment. Anfang Februar hatten US-Medien bereits über Steuereinnahmen und Lizenzgebühren aus dem neuen Canna-Business in Höhe von 76 Millionen Dollar für 2014 berichtet. Umgerechnet auf Deutschland wären das 1,1 Milliarden Euro. Der Vergleich hinkt allerdings ein wenig, da es in den USA im Vergleich zu Deutschland einen höheren Kifferanteil gemessen an der Gesamtbevölkerung gibt.

 

Übrigens rechnet man in Colorado weiterhin mit steigenden Steuereinnahmen, weil das Shop-System lange noch nicht flächendeckend funktioniert. In einigen Countys, die bislang trotz der Legalisierung keine Shops dulden, blüht der Schwarzmarkt weiterhin. In mehr als der Hälfte der Kommunen ist der Cannabisverkauf immer noch verboten, einige beschränken das Verbot auf Spaß-Gras, andere Countys oder Gemeinden verbieten weiterhin sowohl Hanfapotheken als auch Fachgeschäfte. Diese Politik wird auf lange Sicht nicht haltbar sein. Bis zum Jahresende 2014 gab es 322 lizenzierte Fachgeschäfte und 1416 Hanf-Apotheken. In Schnitt wurden pro Monat 300.000 Pflanzen zu medizinischen Zwecken kultiviert, beim Spaß-Gras stieg die Produktion von 27.000 Pflanzen im Januar 2014 auf 217.000 im Dezember.

 

Alles in allem kann sich die Bilanz des ersten Jahres nach der Regulierung sehen lassen, vor allen Dingen die Bilanz beim Jugendschutz und der Prävention ist vorbildlich.

 

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1 Kommentar
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Sebastian
9 Jahre zuvor

Spaß-Graß ist ein schrecklicher Name. Ich sage ja auch nicht Spaß-Schnaps oder Spaß-Schokolade. Das sind Genussmittel keine “Spaß” Sachen.