Deichkind – Niveau Weshalb Warum
Was sofort Assoziationen mit der Sesamstraße hervorruft, hat mit kuscheligen wenn auch grummeligen Mülltonnenbewohnern und Schnuffeltüchern herzlich wenig zu tun. Deichkind melden sich mit ihrem neuen Album zurück und präsentieren sich in ihren Texten gewohnt selbstbewusst und mit unterschwelligem Wahnsinn. Seit 1997 ist das Kollektiv aktiv und seitdem für seine abgefahrenen Live-Shows genauso bekannt wie für die extremen Beats und ironischen Texte.
„Niveau Weshalb Warum“ liefert Mukke nach bester Deichkind-Manier. Eingängige Tech-Rapbeats mit Ohrwurmpotenzial und experimentelle Sampels zeichnen das Album aus. Textlich bietet die Scheibe einen Reality-Check von Berlin bis Hamburg bei dem der alltägliche Irrsinn unter die Lupe genommen wird. „Niveau Weshalb Warum“ wurde am 30. Januar 2015 über Sultan Günther Music, dem von Deichkind gegründeten Label, veröffentlicht. Im April gehen Deichkind auf Tour. Die ersten Shows sind bereits ausverkauft.
Foto: Wilde Schneider
Tombo – Raggamuffin Sounds in der Diskostadt
Während seiner klassischen Gitarrenausbildung wurde er mit Reggae infiziert und spielte später sieben Jahre als Drummer bei CheeseVibes. Dann wechselte er zum Gesang, eine Entscheidung, die bei seiner rauen und unverkennbaren Stimme längst überfällig war. Nach seinem Debutalbum „Eins“ ist „Raggamaffin Sounds in der Diskostadt“ Tombos zweite Veröffentlichung.
Die Dancehall Riddims werden von fetten Bässen getrieben und gehen ins Blut und in die Füße. Die ruhigeren Reggaeinstrumentale sind sorgsam arrangiert, Ausflüge in andere Musikstile sind immer wieder auffindbar. Seine humorvollen und durchdachten Texte lassen den gebürtigen Wiener, der sich fern von jeglichen Klischees des Genres bewegt, sympathisch erscheinen. Die EP ist am 14. November 2014 bei Huette Records erschienen und ist die Vorschau auf das kommende Tombo Album, das im Frühjahr diesen Jahres erscheinen soll. Man darf sich also bald auf Neuveröffentlichungen freuen.
Foto: Rootdown
Lucky Brown – Mystery Road
Nach „Lucky Brown’s Space Dream“ (2011), meldet sich US-Produzent und Multiinstrumentalist Joel Ricci, besser bekannt als Lucky Brown mit einem neuen Projekt zurück. Sein neues Album ist eine Hommage an die Musiker, die in den USA mit ihren Singles regional bekannt wurden, ohne die Hilfe von großen Labels, die den schnell wachsenden Musikmarkt mit ihren ‘Produkten’ überschwemmten. Die Stücke wurden in verschiedenen Formationen der Lucky Brown Band aufgenommen und bilden eine Reihe von Singles, die unabhängig voneinander entstanden sind. Deep Funk Grooves mischen sich mit souligen Klängen und lassen den authentischen Sound vergangener Zeiten wieder auferstehen.
„Mystery Roady“ ist seit dem 19. Januar 2015 über Tramp Records erhältlich. Wurde der Vorgänger sowohl als CD als auch als LP angeboten, handelt es sich dieses Mal um eine auf 500 Stück begrenzte Veröffentlichung ausschließlich auf Vinyl, zu der man ebenfalls einen Downloadlink zum Album erhält.
Foto: Tramp Records
I’m Not A Band – Oceans
I’m Not A Band stammen aus Berlin und haben in den vergangenen fünf Jahren zwei Alben veröffentlicht. Jetzt folgt ihr drittes Werk „Oceans“ auf den Markt. Der Gesang von Simon Ortmeyer und die Violine von Stephan Jung sind es, die den Sound von I’m Not A Band dominieren. Jung vereint in den Produktionen elektronische und klassische Klänge. Die häufig melancholisch anmutende Melodie der Violine wird durch saftige Elektrobeats tanzbar gemacht, ruhige und energiegeladene Momente wechseln sich ab und erschaffen damit eine Mischung die weder hektisch noch einschläfernd wirkt.
I’m Not A Band beziehen sich immer wieder auf die Schönheit der Natur, werden in ihren Texten jedoch auch politisch wenn sie sich in „Colours“ gegen Rassismus aussprechen. „Oceans“ ist seit dem 30. Januar über AdP Reocrds zu haben. Der Albumveröffentlichung folgt eine ausgiebige Tour im Frühjahr während der man sich von den mitreißenden Live-Qualitäten der beiden überzeugen kann.
Foto: AdP Records
Onom Agemo & The Disco Jumpers – Cranes and Carpets
Nach der Singleveröffentlichung „2Feet/Kilbili“ legen Onom Agemo & The Disco Jumpers ihr Debütalbum vor. Das fünfköpfige Afrogroove Quintett aus Berlin zeigt sich ungemein experimentierfreudig und schöpft seine Inspiration unter anderem aus der Kultur Marokkos und Äthiopiens. Stilistisch lässt sich „Cranes and Carpets“ nur schwer in Worte fassen. Polyrhythmische Afrobeats vereinen sich mit psychedelischen Synthesizer Sounds, die das ein oder andere Mal etwas übertrieben geraten sind. In anderen Songs dominieren Funk-Sounds und klassische Schlagzeug-Arrangements, die dann auch noch präsent sind wenn der Rest der Melodie ins scheinbare Chaos abdriftet. „Cranes and Carpets“ kommt ganz ohne Gesang aus. Für einige Aufnahmen ist die Band nach Marokko gereist, um dort mit Musikern der Issawa Tradition, einer religiösen und mystischen Bruderschaft, im Studio zu arbeiten. Das Album ist ab dem 06. Februar 2015 über Agogo Records erhältlich.
Foto: Passionate PR
Nneka – My Fairy Tales
Nneka ist nicht nur eine vielseitig Musikerin sondern auch vielseitig aktiv. Neben zahlreichen Auftritten auf der ganzen Welt, war sie 2014 Jurymitglied von „Nigerian Idol“ und gibt seit 2012 mit ihrer Wohltätigkeitsorganisation „Rope Foundation“, die sie mit dem ehemaligen Kindersoldaten MC Ahmen Nyei (aka Genda) gründete, Kindern die Möglichkeit sich künstlerisch auszudrücken. Geboren und aufgewachsen in Nigeria, zog sie mit 19 Jahren nach Hamburg, studierte dort und verbringt viel Zeit in Frankreich, wo auch Teile der neuen Scheibe entstanden.
„My Fairy Tales“ ist Nnekas erstes Independent-Album. Das Album wird ab dem 27. Februar 2015 über Soulfood Music erhältlich sein. Nneka erzählt aus dem Leben von Afrikanern in der Diaspora. Musikalisch bewegt sie sich zwischen Roots Reggae, Soul, Funk und Afrobeat. Mit ihrer kraftvollen Stimme verströmt sie eine durchweg positive Energie, die ihre Botschaft von Liebe Kraft und Dankbarkeit unterstreicht.
Foto: BeckToMusic