Dienstag, 10. Februar 2015

Thomasius’ Cannabis-Phobie gefährdet Patienten

Cannabis-Gegner eröffnet mediale Schlammschlacht

 

Das Museum in Amsterdam mit Exponaten aus aller Welt - Foto: Archi
Schon immer wirksam: Medizinisches Cannabis

 

Dr. Rainer Thomasius engagiert sich seit über einem Jahrzehnt als Suchtexperte gegen eine Liberalisierung der Cannabis-Gesetzgebung. Er hat als Leiter des Suchtzentrums Eppendorf viel mit Jugendlichen zu tun, die seine Einrichtung aufgrund problematischer Konsummuster aufsuchen. Dr. Thomasius’ Bild eines Cannabis-Konsumenten ist aufgrund seiner Stellung ziemlich einseitig geprägt, was seine unbeugsame Haltung ein wenig besser erklärt. Er kann sich wohl einfach nicht vorstellen, dass eine Regulierung von Cannabis positiven Einfluss auf den Konsum bei Jugendlichen hätte und verteidigt das Verbot, wann immer ein Experte gesucht wird. Thomasius war und ist so ziemlich der älteste politische Gegner, den die “Legalize-Bewegung” hat. Doch bislang haben sich beide Seiten brav an die Regeln gehalten, sprich: Bei der Cannabis-Politik geht es um die Umsetzung von Jugendschutz und es gilt, problematische Konsummuster zu vermeiden. Das Ziel ist ähnlich, nur der Weg dorthin ist umstritten. Eigentlich eine gute Basis für eine langjährige, politische Auseinandersetzung, in deren Zuge die besseren Argumente am Ende siegen sollten. In letzter Zeit ist die Öffentliche Meinung sehr stark in Richtung “Liberalisierung” gekippt, was Herrn Thomasius offenbar dazu veranlasst hat, sein angestammtes Terrain zu verlassen. Anscheinend geht es bei seinen Bemühungen gar nicht um Jugendschutz oder problematische Konsummuster, sondern um die Aufrechterhaltung des Verbots um seiner selbst willen. Denn der Suchtexperte nimmt jetzt Patienten aufs Korn, indem er vor der  geplanten Erleichterung bei medizinischem Cannabis warnt.

 

“Ich fürchte, dass der Vorstoß der Bundesdrogenbeauftragten dazu führen wird, die riesengroße Zahl der Medikamenten-Abhängigen in Deutschland noch weiter zu vergrößern”, äußerte Thomasius gegenüber dem Nachrichtensender N24.

 

Das ist falsch. In den USA gibt es genau zu diesem Thema brandaktuelle Studien, die auf die Erfahrungen aus mittlerweile 23 Bundesstaaten zurück greifen können. Das Gegenteil ist der Fall, in Bundesstaaten mit legalem medizinischem Cannabis sinkt die Zahl tödlicher Überdosierungen aufgrund von Medikamentenmissbrauch. Eindeutiger geht es kaum. Wahrscheinlich ist dem Suchtexperten aus Hamburg entgangen, dass die geplante Erleichterung eine Reaktion der Politik auf unhaltbare Zustände ist, unter denen Cannabis-Patienten täglich zu leiden haben. Während er immer noch die Wirksamkeit als Medikament in Frage stellt, hilft Cannabis in den verschiedenen Zubereitungsformen täglich gegen epileptische Anfälle, chronische Schmerzen, AIDS, Krebs, ADHS oder Morbus Crohn, um nur einige zu nennen.

 

Langsam muss man sich fragen, was der Psychiater aus Hamburg mit seiner kompromisslosen Einstellung bezwecken möchte. Um den Jugendschutz kann es hier nicht gehen, schließlich geht es nicht um Clubs oder Shops. Da Thomasius selbst die Fertigpräparate auf Cannabis-Basis kritisiert, kann der Wind auch nicht aus dieser Richtung wehen. Er meint, die seien nur aufgrund der Gewinne zugelassen worden und nicht, weil Cannabis einen medizinischen Nutzen habe.

 

Es scheint, als ob fast  alles, was mit Cannabis zu tun hat, grundsätzlich verboten bleiben soll, egal ob es um Jugendliche, erwachsene Gelegenheitskonsumenten oder Kranke geht. Die subjektiven Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die Probleme mit Cannabis haben, können anscheinend eine Art Cannabis-Phobie auslösen.

 

Canna-Phobiker glauben nach 40 Jahren Drogenkrieg noch fest daran, dass der illegale Status von Hanf Einfluss auf die Konsumentenzahlen oder die Verfügbarkeit habe. Cannabis-Patienten sind für Canna-Phobiker Simulanten oder bilden sich die heilende Wirkung bestenfalls ein. Ähnlich wie Verschwörungstheoretiker sind auch Canna-Phobiker nicht mit Evidenz basierten Argumenten zu überzeugen und verteilen Rundumschläge gegen Minderheiten, sobald sie sich in die Enge getrieben fühlen.

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15 Kommentare
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Surak
9 Jahre zuvor

Der Drogenkrieg war und ist die Kuh, die er melkt und nunmehr bis zum letzten Tropfen ausgequetscht hat. Er sieht vermutlich keine Perspektive für sich in einer Welt, in der über Konsummuster und Substanzvorlieben offen geredet werden kann und in der niemand mehr willkürlich und problemunabhängig pauschal vor die Alternative “Klapse oder Knast” gestellt werden wird. Es macht wahrscheinlich auch keinen großen Spaß, allein im weißen Kittel in der Anstalt zu hausen, Däumchen zu drehen und mit sich selbst “tu was ich sage, oder es gibt die chemische Haloperidol-Keule” zu spielen… All das bahnt sich für ihn aber immer unausweichlicher an. Er könnte dann eventuell noch zu den Russen fliehen, aber vielleicht ist es selbst ihm da zu hart –… Weiterlesen »

Lars Rogg
9 Jahre zuvor

Ehrlich jetzt, dieser geistig beschränkte Pis… bekommt Aufmerksamkeit?? Das ist genauso sinnfrei , wie mit Henkel, Seehofer, Vogelsang o.ä. Dogmatikern zu diskutieren oder mit Werner Sinn (möchte gern Wirtschaftsexperte, Chef der IFO ), Rammsauer oder Hasselfeld über den Mindestlohn reden-vergebliche Liebesmüh. Menschlichkeit ist diesen seltsamen Gestalten genauso fern, wie der Organisierten Kriminalität(OK). Denn die oben genannten haben eins mit der OK gemeinsam-das Geld ist das einzige was zählt!!! Zurückgebliebene Brüllaffen werden wir nie überzeugen können. Sie wollen nicht nach Amerika oder Portugal gucken und die Wahrheit als solche erkennen-Fakt!! Thomasius würden ja auch unmengen von Therapiebedürftigen durch die Lappen gehen, wenn sich plötzlich niemand mehr in Behandlung begibt, um das Strafmass vor Gericht, durch demonstrativ gezeigte “Einsicht und guten Willen”… Weiterlesen »

Michael Thomas Bauer
9 Jahre zuvor

Eigenartig empfinde ich die freundliche Unterstützung dieses Mannes aus seinem Lager. Gibt mir das auf, die gesammte Arbeit dieses Mannes in Frage zu stellen. Wie gefährlich ist, von dieses Aussage ausgehend, dann auf die ganze Arbeit bezogen, eine solche Person. Noch dazu auf Bezug seines Tätigkeitsfeldes. Man weiß anscheinend was man an ihm hat, wenn er zu Anhörungen wiederholt eingeladen wird.

X-KIFFER
9 Jahre zuvor

Die meisten Psychiater sind selber ein Fall für die Psychatrie. Das liegt daran das in jungen Jahren wenn die Krankheit zum Ausbruch kommt die Wahl des Studienfachs dann auf Psychiatrie gelegt wird. Man interessiert sich nunmal verstärkt für Wahnsinn wenn man selber ein Problem damit hat. Wer würde schon freiwillig solch ein Studienfach wählen? Deshalb habe ich auch ein wenig Mitleid mit diesem armen Menschen, der möglicherweise schwer krank ist und den wohl leider noch niemand gründlich untersucht hat. Vielleicht ist das Schicksal ja gnädig mit ihm und er wird vom Trekker überfahren, dann muß er nicht miterleben wie sein künstlich aufgebautes Weltbild einer sterielen, öden, drogenfreien Gesellschaft, in der alle weiße Zwangsjacken tragen und er der Chef ist, langsam… Weiterlesen »

Werner Fischer
9 Jahre zuvor

Wenn ich Herrn Thomasius ansehe dann erinnert mich sein Gesicht das eines Alkoholikers Sorry aber das sieht man auch bei vielen Politikern

Internist
Antwort an  Werner Fischer
9 Jahre zuvor

Exakt auch mein Eindruck. Deutlich zu erkennen an der bläulichen Nasespitze. Da trifft der Spruch mit den Elchen in gewisserweise zu.

Peter Messer
9 Jahre zuvor

Einen “DR. Mengele” der Prohibition benötigt kein Mensch……Ebensowenig einen gegen alle Wissenschaft “eingestellten” Dr. Thomasius……. “Taschenfüller” und “Institutsleiter” von “EIN ÄRZT- INSTITUTEN” haben immer den “Beigeschmack” von”willfähigen Gefälligkeitsgutachtern” mit großem Geldbedarf…..Ob sich “DR. Thomasius” wohl selber einmal auf “Medikamenten und Drogenmissbrauch” testen lassen würde??????

Ralf
9 Jahre zuvor

@Hanfjournal
Den Ausdruck Cannaphobie habe ich erfunden, und schon benutzt als ihr ihn alle noch für die Ausgeburt eines paranoiden Verschwörungstheoretikers gehalten habt ! Ihr habt schon wieder einen Kommentar von mir gelöscht. Ihr seid außer Zensoren und Ignoranten auch noch eiskalte phantasielose Diebe, und deswegen war`s das jetzt hier für mich !

Jürgen Heimchen
9 Jahre zuvor

Dass dieser Anti-Cannabis-Papst immer wieder Dünnschiss erzählen darf ist nichts Neues und regt uns schon nicht mehr auf! Dass dieser deutsche Anslinger( ein amerik. Eisenbahndetektiv der zum Cannabishasser mutierte) jedoch schon hunderttausende Euros vom Steuerzahler für seine Rattenstudien erhält regt uns allerdings zu recht auf. Eine auch für den Laien feststehende Tatsache, dass junge Menschen besonders gefährdet sind wenn sie Drogen aber auch andere Stoffen missbrauchen ist unbestritten. Wir sollten allerdings keinen einzigen Euro mehr für Versuche mit pubertierenden Ratten verschwenden, nur um unser Allgemeinwissen aufzufrischen! Nun hat er allerdings endgültig die Frage aufgeworfen wo hat dieser Papst seinen Doktortitel erhalten. Man kann ja über das Für und Wider einer Legalisierung sicherlich diskutieren. Nach dem er nun Cannabis als Medizin… Weiterlesen »

reefermadness
9 Jahre zuvor

ups da ist mir doch glatt der kommentar verrutscht… http://www.welt.de/gesundheit/article137230917/Suchtexperte-kritisiert-geplante-Cannabis-Zulassung.html Schön das sich der sogenannte “Suchtexperte” Thomasius mit seiner wahnwitzigen Meinung immer weiter ins Off ballert… Für ihn scheint Hanf die gefährlichste und bösartigste aller Drogen auf diesem Erdenrund – und das noch dazu ohne medizinischen Wert – zu sein… Sogar die viel problematischeren opiathaltigen Arzneimittel von denen alljährlich tausenden Menschen elendiglich verrecken und vermutlich auch den wesentlich gefährlichere Alkohol sieht er als harmloser an als Hanf – “das Teufelskraut aus der Hölle” – ich sehe hier von ihm nur ein völlig wahnwitziges “Reefer Madness 2.0″ das lediglich dazu dient die kranken Menschen zu verunsichern und wissenschaftlich längst widerlegte Fehlinformationen in die Bevölkerung zu streuen. Er übersieht dabei völlig, dass… Weiterlesen »

Danydanone
9 Jahre zuvor

Legalize Weihrauch!!! und nun noch eine lehrstunde für den kranken psycharter aus deppendorf https://www.youtube.com/watch?v=YmP4iV0P_9I http://www.tagesanzeiger.ch/extern/storytelling/platzspitz/ man sollte ihn den vattibrief ausstellen und als fassausschlecker für das oktoberfest vorschlagen und gegebenenfalls dort fürn 8.50 mindestlohn festeinstellen!! mfg

Peter Messer
Antwort an  Danydanone
9 Jahre zuvor

Thomasius LEBT von der prohibition! Er ist EINZIGER ARZT in “seinem Institut”, in persona Eigentümer, Chef und “Gutachter”…. er ist ABHÄNGIG von den ANTI- Legalize- gutachten, denn sonst kann er und sein “Personal” gleich auswandern…. Der Lügendoktor und angehörige der “Primatenliga” muss also noch raffen, bis die Prohibition endgültig “Geschichte” ist….. er ist so ziemlich die EINZIGE “Kapazität”, die der Pharmalobby noch geblieben ist und gekauften Lobbyisten als “letzte Bastion” noch ‘”Munitionsfeuer” erstellen kann…..

Werner Fischer
9 Jahre zuvor

Wie kann man so ein Gesicht bekommen als Abstinenzler ? Durch Luft anhalten bestimmt nicht

steve wenzel
Antwort an  reefermadness
9 Jahre zuvor

er sieht mit der legalsierung wahrscheinlich kundschaft flöten sehen und ja an seiner nase kann man deutlich erkennen das er trinkt, typischer säufernase!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Armin
1 Monat zuvor

DerThomi wird doch von der Pharmalobby gesponsert