Mittwoch, 10. Dezember 2014

Miranda – Staffel 1

DVD-Tipp

UK-Sitcom 

 

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 Bild: Glücksstern PR

 

In Deutschland kennt bisher kaum jemand Miranda Hart. Im Vereinigten Königreich ist sie jedoch ein Star: Neben ihren hervorragenden Standup-Comedy-Acts spielte Miranda von 2009 bis 2012 drei Sitcoms mit dem Namen: Miranda, die sie übrigens auch selbst geschrieben hat.

 

Auf ihrer Homepage schreibt sie dazu: „Niemand hätte mich für eine Sitcom als Hauptdarstellerin gecastet, also musste ich mir die Rolle selbst schreiben“. Diese Sitcom basiert auf ihrer Live-Show, mit der sie seit 1994 in ganz Großbritannien, übrigens nach ihrem abgeschlossenen Studium der politischen Wissenschaft, unterwegs und sehr erfolgreich war. Als „unbestrittene Comedy-Queen des Fernsehens“ wurde sie gefeiert, gewann drei „British Comedy Awards“ und kommt auf der Bühne und in Interviews als intelligente und scharfsinnige Frau herüber, die die Eigenarten ihrer Inseln-Mitbewohner*innen wunderbar parodiert und in Interviews Dinge ebenso treffend wie süffisant beschreibt.

 

So sagt sie über Sexismus, dass dieser in vielen Branchen existent sei, so auch bei Comedy, sie das aber eher akzeptiere, als das es sie wütend mache. Um dann zu ergänzen: „Menschen, die meine Show/die Sitcom kennen, hoffen, dass die Rolle absolut mir entspricht. Menschen, die die Show nicht mögen, hoffen, dass die Rolle eben nicht mir entspricht“.

 

Miranda. Die Sitcom. Hm. Hmmm. Als halber Ire kenne ich ja den britischen Humor (ohne ihn immer zu mögen). Das Problem: Mirandas Humor ist so britisch wie etwas nur britisch sein kann. Das kann man ganz toll finden (und es gibt ja hervorragende britische Sitcoms), aber der Humor in der BBC-Produktion  ist eben tatsächlich auf dem Level der 90er Jahre, wo die meisten der Ideen für die Sitcom aus ihren vormaligen Bühnen-Shows stammen. Das muss nicht schlecht sein, ist aber in diesem Fall sehr speziell.

 

Das Setting: Ein Scherzartikelladen, deren Besitzerin Miranda ist, welche aber eigentlich weder Lust hat, den Laden zu führen, noch Geschäftssinn besitzt. Eine gute Freundin schmeißt den Laden, eine exzentrische Mutter ergänzt die Show ebenso wie Internatsfreundin Tilly, unter denen Miranda leidet. Der recht hübscher Langzeit-Schwarm Gary, den sie immer wieder erfolglos-plump und mit den WIRKLICH haarsträubensten Geschichten unterhalten will, aber damit konsequent scheitert und dabei auch vor Peinlichkeiten keinen Halt macht, hat die einzige männliche Hauptrolle in der ersten Staffel.

 

Ja, das ist lustig, aber nicht immer, und es wiederholt sich dieser typische britische Humor in einer teilweise recht platten Variante so oft, dass spätestens nach der dritten Folge ein Ermüdungs-Effekt einsetzt. Es sei denn, man steht wirklich total auf englischen Humor in einer seichten, unkomplizierten Variante mit gelegentlichen anspruchsvolleren Spitzen. dann ist Miranda lustig und taugt für eine chilligen Abend mit drei Folgen hintereinander und gutem Weed oder einem Whisky.

 

VÖ: 07.11.2014

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