Freitag, 24. Oktober 2014

Und morgen Mittag bin ich tot

DVD-Tipps im Oktober

 

 

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Bild: © Universum Film

 

Die Diskussion über Sterbehilfe keimt immer wieder in der Gesellschaft und in den Medien auf. Betroffene und Angehörige kämpfen seit Jahren für das Recht selbstbestimmt aus dem Leben treten zu können, während Ärzte es als ihre Pflicht verstehen Menschenleben mit allen Mitteln zu erhalten. Dabei prallen unterschiedliche Moralvorstellungen aufeinander, während die einzelnen Schicksale im Verborgenen bleiben.

 

Von so einem Einzelschicksal handelt „Und morgen Mittag bin ich tot“. Der Film erzählt die Geschichte der unter Mukoviszidose im Endstadium leidenden Lea (Liv Lisa Fries), die sich entschieden hat ihrem Leben bewusst ein Ende zu setzen, bevor ihre Krankheit diesen Schritt nicht mehr zulässt. Lea ist Anfang 20 und kann ihren Alltag nur noch unter großen Schmerzen und extremen Einschränkungen bestreiten. Ihre Krankheit lässt sie kaum noch atmen, so dass ein Treppenaufstieg für sie dem Besteigen des Mount Everest gleichkommt. Für eine Lungentransplantation ist es zu spät und Chancen auf Heilung gibt es keine. Das einzige was Lea bleibt, ist ihrem Leben selbstbestimmt ein Ende zu setzen. Die junge Frau hat mit ihrem Leben abgeschlossen und reist für diesen Schritt nach Zürich. Sie macht sich allein auf dem Weg wohl wissend, dass ihre Mutter sie niemals hätte gehen lassen. Per SMS bittet sie ihre Mutter, ihre Schwester und ihre Großmutter nach Zürich zu kommen, um mit ihr ihren letzten Tag, der auch gleichzeitig ihr Geburtstag ist, zu begehen. Die Verzweiflung der Mutter, die die Entscheidung ihrer Tochter nicht akzeptieren kann und will, stellt die Familie auf eine harte Zerreißprobe. Das Filmdebüt von Regisseur Frederik Steiner geht einem an die Nieren und liefert einen intimen Einblick in eine Familie, in ihrer schwersten Zeit. In den tragischen und dann wieder durchaus komischen Szenen drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob man selbst die wohl schwerste aller Entscheidungen hätte treffen können, der Lea voller Entschlossenheit entgegenblickt. Für ihre herausragende schauspielerische Leistung wurde Liv Lisa Fries mit dem „Nachwuchspreis als beste Darstellerin“ beim Bayerischen Filmpreis und mit dem Max Ophüls Preis als „Beste Nachwuchsdarstellerin“ ausgezeichnet. Der Film ist seit dem 15. August 2014 als DVD und Video on Demand erhältlich.

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