Donnerstag, 25. September 2014

“Das ist eine gefährliche und gesundheitsschädliche Droge”

Frankfurts Grüne Gesundheitsdezernentin Heilig über Cannabis

 

schein_heilig
Gibt der SPD eine Chance: Rosemarie Heilig (Grüne)

 

Die Grünen in Frankfurt machen zurzeit ziemlichen Dampf in Sachen Coffeeshop-Modellprojekt. Anders als ihre Parteifreunde in Berlin, die ebenfalls Coffeeshop-Modellprojekte fordern, sind sie in der glücklichen Lage, mit Rosemarie Heilig als Gesundheitsdezernentin auch das zuständige Ressort im Magistrat inne zu haben.

 

Doch wer jetzt denkt, die Grüne Gesundheitsdezernentin schließe sich der Forderung ihrer Frankfurter Parteifreunde an, hat sich mindestens zwei Monate zu früh gefreut: “Von mir werden Sie keine platte Freigabeforderung hören. Da wäre ich als Gesundheitsdezernentin auch schlecht beraten. Das ist eine gefährliche und gesundheitsschädliche Droge” sagte Heilig gegenüber der “Welt”.

 

Ihre Parteifreunde fordern zwar keine platte Freigabe, sondern ein reguliertes Modellprojekt, für das sich Frankfurt aufgrund seiner Vorreiter-Rolle in Sachen Drogenpolitik geradezu anbietet. Heilig hat angekündigt, sich erst nach der Fachtagung zu Cannabis am 17. November eine Meinung gebildet zu haben. Was dort gesagt wird, kann man sich heute schon mit ein wenig Mühe aneignen, schließlich haben alle anwesenden Fachleute bereits zahlreiche Publikationen zum Thema veröffentlicht. Zusammen mit ein paar Experten aus der eigenen Partei könnte Frau Heilig sich schon vorab informieren, anstatt blauäugig und voreingenommen Richtung Fachtagung zu blicken. Voreingenommen deshalb, weil die angebliche Fachfrau den Parteimitgliedern, die sich seit Jahren mit einer regulierten Freigabe unter strengsten Jugendsschutzauflagen einsetzen, eine “platte Freigabeforderung” unterstellt. Wer sich nicht einmal mit den Ideen der eigenen Partei auseinandergesetzt hat und derart polarisiert, hat das Vertrauen der Patienten und der Konsumenten auch in Zukunft nicht verdient.

 

Die Frankfurter SPD nutzt die Schwäche der Grünen Stadträtin, die anscheinend Schwierigkeiten mit Ur-Grünen Positionen zu Hanf hat, um sich des Themas anzunehmen. Auch wenn die Landes- und Bundespartei bei den Sozialdemokraten eine Cannabis feindliche Politik betreibt, zeigen sich Frankfurter Sozialdemokraten auf einmal Cannabis affin. Die SPD lädt am kommenden Montag zu einem Diskussionsabend ein, der sich um die Regulierung der illegalisierten Pflanze dreht. Das wiederum passt den Grünen gar nicht, allerdings sind sie angesichts der schein-Heiligen Haltung ihrer Gesundheitsdezernentin selbst Architekt der neuen Spielwiese für progressive Sozis.

 

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26 Kommentare
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Ralf
9 Jahre zuvor

Was den Leuten immer klar sein sollte, ist die Tatsache daß man die Wichtigkeit eines Themas für eine jeweilige Partei auch daran messen kann, in wie weit man gegen Parteimitglieder, die fundamental gegen Parteigrundsätze verstoßn, und das sollte die Einhaltung der Menschenrechte (insbesondere des Gleichheitsgebotes, in diesem Falle gegenüber Nikotin und Alkohol) doch sein, nämlich GRUNDSÄTZLICH, wenigstens mal den Antrag stellt, gegen diese ein Parteiausschlußverfahren einzuleiten. Ihr dürft alle mal raten wie oft das überhaupt bei den Grünen, der Linken oder auch nur den Piraten jemals gemacht wurde (ich würde ja für die Beantwortung dieser Rätselfrage gerne einen Preis aussetzen ihr würdet den aber alle gewinnen und ich wär ruiniert), und dann nochmal beurteilen wie sehr ihr Cannabiskonsumenten ihnen an… Weiterlesen »

Carstón
9 Jahre zuvor

So ist bei den Grünen und allen anderen Parteien – wenn sie in Regierungsverantwortung sind und wenn es ums eigene Pöstchen geht, dann wird aus Cannabis plötzlich ein gefährliches Rauschgift.

Es bräuchte eine Hanfpartei. Nur ein Thema: Legalisierung. Bei 5% Kiffern laut Drogen- und Suchtbericht müsste doch der Einzug in den Bundestag gelingen. Und dann als Koalitionspartner mit der Bedingung: Wenn mit uns, dann nur wenn legalisiert wird.

Florian
9 Jahre zuvor

Gibt es mittlerweile mal ne seriöse Studie die diese Behauptungen der Politiker unterstützt? Gibt ja immer wieder welche die Sagen es sei so gefährlich ich finde das kann man ohne feste Anhaltspunkte doch garnicht untermauern und dann was ist gefährlich? Alkohol ist auch gefährlich, wer 120 Tassen Kaffee trinkt für den wird es auch gefährlich wer sich 3 Packungen frei zugängliche Medikamente reinpfeift für den kanns auch gefährlich werden, weichmacher in Babysachen sind auch gefährlich trotzdem gibts da eine relativ großzügige tolleranz. Schwachsinnig!!!

zwerchamster
9 Jahre zuvor

Ich sag mal so alles ist besser als Legal Highs und solange sowas aufm Markt ist ist Gras ein Witz.
Und wers nicht legalisiert und Jugendliche sich umbringen lasst ist assozial. Meine Meinung 🙂

Louis Cyphir
9 Jahre zuvor

Die trinken alle zu viel!! Lächerlich unsere Politik!

J2
Antwort an  Louis Cyphir
9 Jahre zuvor

Sie trinken bloß das Falsche. Und meinen, daß jede andere Droge genauso gefährlich ist wie ihre. So dreht sich die Menschheit im Kreis. Wenn ich bedenke, was aus dem einstigen Sommertreffenabschlußfest geworden ist (ich meine das Oktoberfest), wollte ich am liebsten vor Scham in den Boden versinken, der gleichen biologischen Gattung anzugehören. Wären wir bloß auf den Bäumen geblieben!

max
9 Jahre zuvor

Ich bin mir nicht sicher ob Heilig was falsches gesagt hat oder ob sie nur falsch dargestellt wurde. Die Aussage “Von mir werden Sie keine platte Freigabeforderung hören. Da wäre ich als Gesundheitsdezernentin auch schlecht beraten. Das ist eine gefährliche und gesundheitsschädliche Droge.” ist völlig legitim. Natürlich ist Cannabis eine gesundheitsschädliche Droge, die insbesondere für bestimmte Gruppen wie Kinder oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen gefährlich ist. Stadträtin Rosemarie Heilig (Grüne) wollte aus der Entwicklung des Cannabis-Konsums vorerst keine Schlüsse ziehen. Sie verwies auf die Experten-Konferenz der Stadt Frankfurt im November. Die Frage nach einer begrenzten Freigabe wird lokalpolitisch wohl weiter diskutiert werden. http://www.welt.de/print/welt_kompakt/frankfurt/article132397744/Kein-Aufschlag-der-Dezernentin.html Siehe auch: Das außerordentlich gutre Programm der Konferenz http://www.drogen-info-berlin.de/pdf/frankfurter_cannabistag_2014.pdf Die Frau hat von sich eine großartige Konferenz… Weiterlesen »

J2
9 Jahre zuvor

“Natürlich ist Cannabis eine gesundheitsschädliche Droge, die insbesondere für bestimmte Gruppen wie Kinder oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen gefährlich ist.” Hallo max, welche Vorerkrankungen meinst du denn genau? Etwa die gefürchteten Psychosen? Alle Krankheiten sind dazu da, um geheilt zu werden. Gut, daß sie nach Cannabiskonsum auftreten. Hast du schon was von der Unterdrückung gehört (klassische Homöopathie)? Gefährlich wird es für den Gesetzgeber, wenn es herauskommt, wie krank und kaputt unsere Gesellschaft mittlererweile schon ist! Was Kinder betrifft, sind sie auch Menschen. Daß Cannabis den IQ runter drückt ist eine Lüge. Weißt du eigentlich, daß in Deutschland eine Schilddrüsenunterfunktion kassenärztlich nicht behandelt wird? Man beruft sich auf den entsprechenden PC-Programm (“Schauen Sie, die Werte liegen in Norm!”). Dabei ist sie… Weiterlesen »

J2
Antwort an  J2
9 Jahre zuvor

“Weißt du eigentlich, daß in Deutschland eine Schilddrüsenunterfunktion kassenärztlich nicht behandelt wird?”

Bei Kindern natürlich, sorry!

Dylan
Antwort an  J2
9 Jahre zuvor

“Und aus eigener Erfahrung sage ich dir: Ohne Cannabis kann die Schilddrüse (nota bene die wichtigste Drüse in unserem Körper) auf Dauer nicht richtig funktionieren”

Wo hast du denn gehört, dass gehört? Nach deiner These müssten dann nen Großteil der Weltbevölkerung früher oder Später eine Schilddrüsen Fehlfunktion haben.

Dylan
Antwort an  Dylan
9 Jahre zuvor

Wo hast du denn das gehört*

Surak
9 Jahre zuvor

Wenn man aus dieser Äußerung eine Unterstellung oberflächlicher Positionen in der eigenen Partei heraushören will, dann kann auch das nur eine sehr subtile Unterstellung sein. Eher klingt für mich die Befürchtung durch, jemand könnte sagen: “Ach, das ist doch ne Grüne – klar wollen die, das jeder in Deutschland 24/7 bekifft ist. Kennt man ja…” Schade, daß sich niemand offen für ein Grundrecht auf Natur im Sinne von Genesis 1,29f. einsetzt. Das müßten keine biblisch bewanderten Leute sein, obwohl es helfen würde, aber biblisch Bewanderte gibt’s ja drogenpolitisch nicht mal bei den Christdemokraten oder im Vatikan. Es kann doch nicht angehen, den Besitz, Anbau und Konsum einer Pflanze zu kriminalisieren, während andererseits ein gigantisch profitabler Markt um den Indooranbau (unnatürlicherweise)… Weiterlesen »

J2
Antwort an  Dylan
9 Jahre zuvor

Du hast das richtig ausgedrückt. Das ist ganz einfach: als bei mir mal eine Schilddrüsenunterfunktion zufällig entdeckt worden ist, wollte ich lebenslang keine Tabletten schlucken und so habe ich nur meine Ernährung auf basisch umgestellt (plus eine 6-monatige Entsäuerung). Alle meine Blutwerte haben sich verbessert. Die Schilddrüsenwerte haben sich jedoch nur bis zu einem längeren Lieferengpass von Cannabis verbessert. Und je länger der angedauert hat, desto schlechter waren sie wieder, trotz der basischen Ernährung. Leute, lasst euch nicht einreden, dass jeder Mensch anders ist, denn biologisch gesehen, und abgesehen von Geschlechtsunterschieden sind wir alle gleich. Nur jeder Körper hat woanders seinen Schwachpunkt. Selbst die, mit der theoretisch intakten Schilddrüse, wenn sie chronisch krank werden und viele Medis schlucken, bekommen irgendwann… Weiterlesen »

J2
Antwort an  Surak
9 Jahre zuvor

“Grundrecht auf Natur” könnte z.B. zum Programm einer “Hanfpartei” gehören. Das müßte ein Programm sein, bei dem alle automatisch zu uns wechseln, und zwar international. Das gesamte Leben auf unserem Planeten betreffend und absolute Obrigkeit der Natur anerkennend. Denn mit manchen Ausprägungen der heutigen “Nachhaltigkeit” werden wir, wie ich befürchte, noch lange zu kämpfen haben. Ich meine, um sie wieder in Ordnung zu bringen. 🙂

dummbabble
9 Jahre zuvor

“Das ist eine gefährliche und gesundheitsschädliche Droge”
das ist eine miese lüge…
manchen menschen gibt gott zahn und manchen hirn. bei dieser unfähigen, verlogenen politikerin die noch mit 60 ihre lügen der mehrheit präsentieren und geld vom volk heimschaffen will war gottes gabe der zahn^^
ist das eigentlich ne frau oder ein mann mit pferdegebiss auf dem foto?

Shan Rhyar
9 Jahre zuvor

Die Formulierung ist zwar irritierend, aber einer Politikerin mit Größe zuzutrauen. Sie signalisiert allen Gegnern damit, seht, ich gehe mit eurer Einstellung in die Diskussion und wenn ich die Argumente der Befürworter und Gegner gehört habe, bilde ich mir auf Basis von Wissen, nicht Vorurteilen eine Meinung. Platt wird die Lösung nicht sein, aber mit einem Fundament, das für unsere Gesellschaft tragfähig ist, denn sie muss ihre Position dann ja bei den Anträgen im Stadtrat begründen.

Jemand
Antwort an  J2
9 Jahre zuvor

Jetzt wirds aber lächerlich…der Mensch ein reiner Pflanzenfresser ?! Das ist nicht richtig! Wie alle Primaten ist der Mensch ein Allesfresser…das bedeutet das es zwar möglich ist mit rein pflanzlicher Nahrung zu überleben aber eben nicht aus biologischer Notwendigkeit!
Richtig ist das der Mensch weniger Fleisch essen sollte als er es im Durchschnitt tut!
Und von wegen Darmtrakt…erkundige dich doch mal wozu der Blinddarm mal gut war bevor er verkümmert ist(und vorallem wie es dazu kam) 😉

papa
9 Jahre zuvor

He Leute, nochmal warum gründen wir nicht einfach eine Partei die der Natur und dem Menschen verbunden sind. Allerdings Natur Partei Deutschland mit der Abkürzung “NPD”
geht nicht, ist wohl klar. Aber bei der Gründung bin ich dabei wie zum Bsp. MUN Mensch und Natur wär ein guter Name.
Für Anregungen bin ich immer offen.

J2
Antwort an  Jemand
9 Jahre zuvor

„erkundige dich doch mal wozu der Blinddarm mal gut war bevor er verkümmert ist(und vorallem wie es dazu kam)“ Grüß dich, Jemand! 🙂 Würdest du das, bitte, näher erläutern, denn das Thema ist sehr interessant und es wäre Schade, wenn wir uns wegen Unklarheiten streiten würden. 🙂 Ich möchte, als weiterer Beweis dafür, dass der Mensch ein Pflanzenfresser ist, auf sein Gebiss verweisen. Und noch was: Unsere Speisen sind entweder basen- oder säurebildend. Chemisch passende für uns Nahrung (ich meine: damit der unterschiedliche ph-Wert in verschiedenen Teilen unseres Verdauungstraktes erhalten bleibt) ist eindeutig basenbildend und dazu gehören Fleisch &Co. keineswegs. Das mit dem Allesfressen ist, meiner Meinung nach, eine weitere Lüge. Merkwürdigerweise sind die meisten Allesfresser (abgesehen von Insekten), Tiere,… Weiterlesen »

J2
Antwort an  papa
9 Jahre zuvor

Internationale Hanfpartei. So wären wir überall in Überzahl. 🙂