Donnerstag, 10. April 2014

E-Gaming April 2014

Donkey Kong Country Tropical Freeze
WiiU Wunderbar, Viehkinger sind da!

Donkey Kong Country Tropical Freeze
Donkey Kong Country Tropical Freeze

Nachdem die Retro Studios bereits der Wii 2010 eine Rückkehr des alten Nintendo Affen bescherten, wurde auf der letztjährigen E3 ein Nachfolger der DK Country Reihe angekündigt.
Fans des Retro-Teams hätten sich zwar stärker über einen Metroid Nachfolger gefreut, doch Retro selbst meinte, man habe noch eine Rechnung mit dem behaarten Affenbiest offen. Nun ist etwas Zeit ins Land gestrichen und Nintendo ließ die bekannte Gorilla-Bande, um ihr wirkliches Maskottchen DK, am 21.02.2014 auf die WiiU-Spieler los. Das sich Fans des Teams, trotz eines völlig anderen Spielkonzeptes, als in der gewünschten Metroid-Reihe, nicht zu ärgern brauchen, da sie nun ein typisches 2d-Jump’n Run angeboten bekommen, beweisen die Jungs von Retro bereits in den ersten Spielminuten. Sahnig flüssige Full HD-Darstellung, ein wunderbar buntes Ambiente, cremigste Spielbarkeit und ein Soundtrack der sofort mehrere Grammys verdienen würde becircen Spieler direkt. Einem gewissen David Wise sei Dank, klingt die Musik des Spiels öfters mal wie Zauberwerk. Nintendo hat damit also erneut alles richtig gemacht, jenes amerikanische Inhouse Team mit der Entwicklung eines Gorilla-Abenteuers zu betreuen, bevor sie auf andere Marken losgelassen werden. Doch was ist wahre Grund für eine neue Jump’n Run Reise mit den vier Familienmitgliedern aus dem Hause Kong?
Donkey möchte doch eigentlich nur seinen Geburtstag zelebrieren, als er durch anreisende Viehkinger gestört wird und ein eisiger Sturm die Insel der Kongs in ein arktisches Land verwandelt. Durch die Winde aus der Hütte geweht, müssen die Affen somit erst fünf Nachbarinseln bereisen und von Schurkenvieh befreien, um die Chance zu bekommen, in der Heimat wieder die Sonne scheinen zu lassen und zurück ins entspannte Affenleben zu kehren. Der Screen des WiiU wird im Spiel nicht genutzt, was keinen Nachteil, aber eben auch keinen Vorteil bietet. Nur um den TV anderweitig zu nutzen, kann das gesamte Game auf dem Pad gespielt werden. Berührungssensitive oder ähnliche Features gibt es somit gar nicht. Donkey Kong Country Tropical Freeze ist daher wirklich wie zu Super Nintendo Zeiten spielbar und möchte über drei simple Knöpfe plus das Steuerkreuz bedient werden. Ein simultaner Zwei-Spiele-Modus kann das wirklich knifflige Hüpfabenteuer erheblich erleichtern, falls beide Spieler zu Fraktion der Joypadakrobaten gezählt werden dürfen. Im Single-Player Modus können zwar die Familienmitglieder Donkeys gefunden und genutzt werden, dann satteln die Affen, die aus Diddie, Dixie und dem alternden Cranky bestehen, aber nur den Rücken des Hauptcharakters und helfen mit praktischen Spezialfähigkeiten und verdoppelter Lebensenergie.

Donkey-Kong-2

Als den eigentlichen Star des Games entpuppt sich aber definitiv als das zu 100% Prozent ausgetüftelte Leveldesign, das Spieler fordert wie lange nicht. Volle Kontrolle wird gefordert, das Lernen gewisser Situationen sowieso, aber immer ist bei Donkey Kong Country Tropical Freeze die Fairness am Zug, die den Gorilla letztendlich zum Ziel kommen lässt. Gibt man sich keine Mühe und versucht manch Affentheather ohne viel Geschrei zu überstehen, so verliert man Leben am laufenden Band. Mit Konzentration, Übung und der richtigen Herangehensweise wird aber jede noch so kompliziert wirkende Situation irgendwann überstanden. Eine hohe Frustresistenz schadet jedoch bei dieser wilden Hüpferei nicht.
Besonders hervorzuheben ist auch das Charmefeuerwerk, welches das Spiel durchgängig zu versprühen weiß. Jedes Level bietet einmalige Besonderheiten, jeder tierische Gegner hat mehr Charakter als manch menschlicher Protagonist anderer Vollpreisspiele und besitzt einen entsprechenden Detailgrad, der im gesamten Spiel weit über das Niveau des gewöhnlich Angebotenen geht. Wer keine absolute Affenphobie besitzt, sich mit einem fantastisch neubelebten Ur-Spielekonzept die Zeit vertreiben möchte und auf einen missglückten Versuch gerne einen neuen startet, ist bei Donkey Kong Country Tropical Freeze genau richtig. Viele sammelbare Items, versteckte Bonusräume, serientypische Loren-Fahrten und geheime Level sorgen für einen tropischen Sturm der guten Laune auf Nintendos WiiU Konsole.
Bananenstark.

Donkey-Kong-Packshot

Donkey Kong Country Tropical Freeze
Fotos: Nintendo
USK 0
Circa 40€
(WiiU – ASIN: B00HFMY7QO)

 

 

 

 

Castlevania: Lords of Shadow 2
Vampire Diarrhea
Castlevania1
Castlevania – Eine Spieleserie mit langer Geschichte und vielen Höhen und Tiefen. Während die 2d Spiele bis 1997 von Teil zu Teil fast ausnahmslos besser wurden, begann mit dem Umschwung in Polygonlandschaften der Abstieg der Serie, der im Wii Prügelspiel Judgment seinen Tiefpunkt fand. Auf PS3 und Xbox 360 startet man daher mit einem engagierten Team namens Mercury Steam unter Oberaufsicht durch Star-Entwickler Hideo Kojima 2010 neu durch. Castlevania Lords of Shadow wurde ein überraschend hübsches, stimmungsvolles wie auch hochwertiges Hack’n Slay, das bei Fans der eigentlichen Reihe,  aufgrund zu geringen Widererkennungswertes in spielerischen Belangen, erneut durchfiel. Finanziell aber erfolgreich und somit verdient zu einem zweiten Versuch verdammt, werkelte das Mercury Steam nun bis vor kurzem am Nachfolger Lords of Shadows 2. Dies bietet nun neben einem wirklichen Ende der Geschichte auch den guten Mirror of Fate Mittelteil, der einst exklusiv auf Nintendos 3DS erschien.

Gabriel Belmont, der einst Auszog um dem Vampirtreiben in seinem Land ein Ende zu setzten, aber schlussendlich zu dem wurde was er bekämpfen wollte, findet sich eintausend Jahre nach den Geschehnissen des Erstlings als trauriger Prinz der Dunkelheit wieder. Selber zu Dracula geworden und aller Erinnerungen beraubt sehnt er sich nach ewiger Ruhe, welche ihm durch seinen Fluch verwehrt bleibt, aber in greifbare Nähe rückt, als ihn ein alter Weggefährte erweckt und sich der Schleier des Vergessens zu lichten beginnt.
Schon die Wahl, das Geschehen in die Zukunft zu rücken, will von Fans der transsilvanischen Vampir-Oper erst einmal verdaut werden. Grafische Detaildichte, flüssige Darstellung und das durchdachte Kampfsystem lassen Spieler aber hoffen und manch Rückkehr in das ursprüngliche Schloss des Obervampirs lässt einen durch opulente Gestaltung dann doch die Augen reiben.

Castlevania2
Aber spätestens wenn die ersten Höllenkreaturen mit Schrotflinten auf Dracula feuern, sich Mecha-Droiden-Kämpfer auf Stelzenbeinen mit Polizeiwarnungen in den Weg stellen und Raketen feuernde Metal-Gears auf glänzenden Straßenasphalt rücken, fragt man sich, ob man im falschen Spiel gelandet ist. Dracula peitscht sich dabei die Items aus Gegnern, Hydranten und Straßengeländern. Das gute Kampfsystem, das mit zwei Magiemodi kombiniert einiges an Finesse verspricht, wird dazu dank blockenden Gegnern, die einen gern in Ecken gedrängt mit unblockbaren Moves am Stück eindecken, während die Kamera sich nicht mehr in eben jene hinein traut, leider mit Regelmäßigkeit ausgeknipst.
Das wird dann auch Dracula, der nach jedem etwas stimmungsvollerem Versuch in alte Seriengefilde zu rücken, vehement aus seinem Flow gerissen wird und sich entweder in einer wenig anspruchsvollen Kletterpartie, einer pathetisch produzierten Zwischensequenz mit hanebüchenem Inhalt und schlimmstenfalls in einer Trial & Error Schleicheinlage wieder findet, in der er ohne Fähigkeiten durch Pharmakonzerne schleicht, zu viel.
Hier wird teilweise das spielerisch unangenehmste Element dargeboten, dass ein Castlevania je bot. So spielerisch blöd, so Inhaltlich unlogisch sind die Sequenzen, in der sogar auf ein geführtes Gespräch, eine Sneak-Sequenz folgen kann, nach welcher man den Widersacher dann doch wieder vermöbelt. Ein derart zusammengeschustertes Machwerk herzustellen, das in seiner eigentlichen handwerklichen Machart fantastisch seien könnte und nur durch die genannten Mängel im katastrophalen Spieldesign tief abstürzt, ist in dieser Generation bisher nur Capcom mit Resident Evil 6 gelungen. Gefühlsmäßig könnte man behaupten, dass der Taktgeber im Mercury Steam Studio dem Ex-Supervisor Hideo Kojima einfach nur wahnsinnig tief in den Allerwertesten kriechen wollte.
Mit Mecha-Soldaten, hingerotzten Schleichsequenzen sowie pathetischem Kauderwelsch in ellenlangen Filmsequenzen, die eine 30 Jahre währende Castlevania Spiele-Geschichte um Vampire, Medusen und transsilvanische Teufelsschlösser unter einen Hut zu bringen versucht, ist man auch genau dort angekommen. Ganz hinten – Castlevania: Lords of Shadow 2 ist daher leider bloß ein bitter enttäuschendes Trauerspiel – dieses Mal dank fehlplatzierter Liebesmüh.
Eine Tragödie.

CastlevaniaPackshot

Castlevania: Lords of Shadow 2
Fotos: Konami
USK 16
Circa : 30-50€
(PS3 – ASIN: B00DC3EYOU / Xbox360 – ASIN: B00DC3EZ6W / PC-DVD – ASIN: B00DC3F0DO)

 

 

 

Ys: Memories of Celceta
Ein Waldläufer

Ys2

Mit Ys: Memories of Celceta erfüllen sich wohl die Entwickler der Ys Reihe eine alten Traum, da sie endlich den vierten, fast 25 Jahre alten Teil ihrer Serie endlich einmal selber produzieren durften. Rechtliche Gründe verhinderte dies damals. Die PSVita bekommt nun einen überarbeiteten Action-Rpg-Klassiker aus der heimischen Küche der Nihon Falcom Studios serviert, der die Geschichte um den Rotschopf Adol, als veränderte Sage einer bekannte Geschichte erzählt.

Jener erscheint ohne Erinnerungen aus dem Wald Celcetas, was ohne weitere Verletzungen, bei den Bewohnern, wie ein Wunder scheint. Da ein alter Bekannter Adol auf die Sprünge hilft und man im gegenseitigen Einvernehmen beschließt für die Stadträtin den unwegsamen Wald Celcetas zu kartographieren, beginnt eine Reise nach Erinnerungsfragmenten, Items und Schätzen, die selbstverständlich größere Ausmaße annimmt als am Anfang gedacht.
Adol hat bis zu zwei Kumpane in seiner Party und drischt mittels Hiebwaffen auf Gegner, die immer sichtbar in der Landschaft siedeln. Mittels Angriff, Block und einem Ausweich-Schritt bekommt das Rollenspiel einen sehr actionlastigen Charakter, der sogar leicht an Hack’n Slays erinnert. Special Moves wollen erlernt werden und sollen über eine Doppelbelegung, die man mittels R-Trigger auslöst, auf Gegner prasseln, was dann eine Zunahme einer weiteren Energieleiste ermöglicht, die einen seltenen, äußerst verheerenden Angriff auslösen lässt. Leider wird aber dank des etwas losen R-Triggers auch manchmal einfach der gesteuerte Charakter gewechselt, was für Verwirrung sorgt. Ansonsten kann man über den spielbaren Aspekt von Ys: Memories of Celceta wenig meckern.

Ys1

Unzählige Items, Crafting-Optionen, Quests und eine riesige Umgebung sorgen für ein recht ausgiebiges Action-Rpg-Abenteuer der älteren Schule. Dass auch der grafische Faktor vernachlässigt scheint und teils an  PSP Titel wie „Monster Hunter Freedom“ aus dem Jahr 2005 erinnert und trotzdem alles nicht immer ganz flüssig dargestellt wird, wäre neben der wenig verzaubernden Detaildichte, die man in fehlender Literatur aller begehbaren Wohnhäusern und in nicht zu öffnenden Schrankschubladen festmachen könnte, als störend zu nennen. Dafür macht das Gekloppe mit den Monsterhorden, während im Hintergrund rockige Polka spielt, eine gleichauf bessere Figur. Kein Grund für eine PSVita, aber ein durchaus empfehlenswertes Spiel, sollte man das Gerät bereits besitzen und nichts gegen etwas japanischen Rpg-Standard einzuwenden haben…
Für Zugfahrten durchaus geeignet.

YsPackshot

Ys: Memories of Celceta
Fotos: Nis America
USK 12
Circa 40€
(PSVita – ASIN: B00E9NC2QE)

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