Dienstag, 4. März 2014

Kascha März 2014

DIE HANFBERATUNG IM HANF JOURNAL
Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

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Jens (ohne Alter und Wohnort) hat eine Frage:

„Hi Kascha,

im letzten Jahr wurde ich von der Polizei angehalten und musste einen Schnelltest (Urin) machen, aufgrund dessen, dass ich laut Aussage des Polizisten geweitete Pupillen hatte. Der Test war positiv und ein weiterer Bluttest auch aber anscheinend nicht positiv genug um mir die Fahrerlaubnis zu entziehen (THC-COOH-Wert von ca. 10 ng/ml). Ich durfte meinen Führerschein also behalten. Habe seit dem Vorfall noch einmal an Silvester gekifft (1g) und an einem Wochenende vor etwa zwei Wochen. An beiden Tagen zusammen 2g – wohl nicht alleine. Jetzt habe ich heute einen Brief bekommen, in dem drinstand, dass ich zu einer weiteren Untersuchung zu einem Amtsarzt muss, bei dem ich innerhalb der nächsten 8 Tage einen Urin- und Bluttest machen muss. Meine Frage daher: Was kann ich machen, damit diese Tests negativ ausfallen?“

 

Kascha antwortet:

„Hallo Jens,

Der Schnelltest ist freiwillig, den hättest du verweigern können. Dann hätte ein Arzt vor dem Bluttest bestätigen müssen, dass du einen berauschten Eindruck machst, das macht er in der Regel, indem er dich einem Arzt auf der Wache vorführt. Offenbar war der Bluttest auf aktives THC auch negativ, du also nicht berauscht – dann wäre die Blutentnahme ohne offensichtlichen Rauschzustand eine Körperverletzung im Amt gewesen. Die sehr ungenauen Urintests sind deshalb bei der Polizei beliebt, um eine Rechtfertigung für einen Bluttest und somit auch einen Zugang zu Informationen über den THC-COOH-Wert, also die Abbauprodukte, herzustellen.

Du wurdest offenbar auf THC-Abbauprodukte positiv getestet, so dass jetzt festgestellt werden soll, ob du ein regelmäßiger Konsument bist. Bei 10 ng/ml wird eigentlich nicht von einem regelmäßigen Konsum ausgegangen – im Normalfall wird davon erst bei einer Konzentration von mehr als 150 mg/nl des Abbauproduktes im Blut ausgegangen. Sollte bei dem anstehenden Test ein Wert über 75 ng/ml ermittelt werden, droht dir ebenfalls der Führerscheinentzug wegen regelmäßigem Cannabiskonsum. Da du in den letzten 8 Monaten vergleichsweise wenig gekifft hast, dürfte es recht gut aussehen – du solltest aber auf jeden Fall bis zum Test ein wenig Sport machen (alles, wovon man schwitzt) und viel Flüssigkeit trinken und natürlich nicht kiffen.“

 

Ina (23) aus Duisburg fragt:

„Hey Kascha,

ich habe ein paar Samen gesammelt und möchte sie jetzt bald aussäen – ich denke so an 2 bis 3 Pflanzen auf dem Balkon. Der Winter scheint ja langsam zu Ende zu sein, ab wann kann ich denn mit dem Säen anfangen? Und kann ich die Pflanzen gleich auf den Balkon stellen oder soll ich sie lieber in der Wohnung vorziehen? Brauche ich dafür dann eine extra Lampe?“

Kascha antwortet:

„Hi Ina,

ab März kannst du eigentlich, wenn es keinen starken Frost mehr gibt, mit der Aussaat anfangen. Viele Grower ziehen die Pflänzchen in einem Joghurtbecher auf der Fensterbank vor, um das Keimen zu beschleunigen und den jungen Keimling vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Kälte, Regen oder Vögeln zu schützen. Sobald er dann angefangen hat, mehrere „richtige“ Blätter zu entwickeln (die Keimblätter sind sehr klein und eher rundlich) ist es ganz gut, die Pflanze an eine geschützte Stelle auf dem Balkon umzupflanzen, man kann sie jetzt auch in einen größeren Topf setzen. Während in der Joghurtbecherphase vor allem die richtige Feuchtigkeit wichtig ist: Nicht so feucht, dass es schimmelt oder fault, aber feucht genug, dass der Samen keimt, wird die Pflanze jetzt etwas pflegeleichter. Alternativ kann man den Samen auch auf einem Stück befeuchteter Watte vorkeimen lassen. Sobald etwas heraussprießt braucht man ihn dann nur noch in einen Blumentopf zu pflanzen und kann die junge Pflanze dann ganz normal gießen.

Solange ein heller und warmer Standort fürs Keimen gewählt wird, ist eigentlich keine extra Lampe erforderlich. Die braucht man eher für den Lichtbedarf in der Wachstums- und der Blütephase: Hier spielen Beleuchtungsdauer und Beleuchtungsintensität nicht nur für den Biorhythmus der Pflanze eine große Rolle (viele Sorten fangen an zu blühen, wenn eine bestimmte Beleuchtungsdauer pro Tag unterschritten wird) und werden sogar dazu genutzt, Indoor-Pflanzen gezielt in die Blüte zu schicken. Auch für die Qualität der Ernte ist das richtige Licht entscheidend, denn bei zu wenig Licht produziert die Pflanze weniger THC und mehr andere Cannabinoide, die weniger zu einer angenehmen Wirkung beitragen. Ein sonniger Südbalkon ist natürlich für die Bedürfnisse der Pflanze (und des Growers) am besten.“

 

Gerrit (25) aus Hamburg möchte wissen:

„Hallo Kascha,

was passiert eigentlich, wenn man 10 Gramm Haschisch runterschluckt? Mit hat jemand erzählt, dass ein Bekannter bei einer Polizeikontrolle im Zug sein ganzes Haschisch (schwarzen Afghanen) schnell heruntergeschluckt hat um nicht erwischt zu werden. Angeblich war er danach 3 Tage lang mega-breit aber dann ging es ihm wieder gut. Kann das sein? Wenn ich mir vorstelle, wie breit ich bin, wenn ich  Gramm Afghanen geraucht habe, müsste man doch bei 10 Gramm schon ins Koma fallen?“

Kascha antwortet:

„High Gerrit,

da hatte der Bekannte deines Bekannten ja eine abenteuerliche Zugfahrt. Tatsächlich ist er nicht der erste, der sein Haschisch auf einmal schluckt, um einer Strafverfolgung zu entgehen. Im Gegensatz zu den Heroinkügelchen, die manche Heroindealer bei einer Razzia schlucken, ist das Dope dabei oft nicht in Folie eingewickelt und kann verdaut werden – bei Heroin versucht man, das zu vermeiden, da man schnell an einer Vergiftung sterben kann. Bei Cannabis handelt es sich bei 10 Gramm noch um eine verhältnismäßig „harmlose“ Dosis: Es müsste schon eine Reihe von unglücklichen Umständen, wie Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder eine vorhergehende psychische Störung, zusammentreffen, um wirklich Schaden hervorzurufen. Es wird ja, wenn man solche Brocken schluckt, gar nicht das ganze THC aufgenommen: Die Erwärmung im Magen-Darm-Trakt ist erheblich weniger optimal zur THC-Freisetzung als die Erhitzung in Fett, zum Beispiel beim Backen. Dafür kann so ein harziger Klumpen eine Weile in der Verdauung unterwegs sein und es kann schon passieren, dass man einige Tage lang konstant high ist. Für eine gefährliche Überdosis müsste man schon weit mehr als das zehnfache der Menge verschlucken (bisher ist nicht dokumentiert, dass das auch jemand geschafft hat). Zur Nachahmung empfehlen würde ich es trotzdem nicht: So ein mehrtägiger „Trip“ kann sich sehr unangenehm anfühlen und bei höheren Dosierungen treten auch häufiger Panikattacken und Unwohlsein auf.“

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