Mittwoch, 6. März 2013

Spannabis 2013

Feria del Cáñamo y las Tecnologías Alternativas heißt Hanffachmesse* auf Spanisch

Die beiden in Berlin ansässigen Hanf Journal Journalisten staunten nicht schlecht, so komplett ohne Ausweiskontrolle von Berlin Tegel bis in die spanischen Küstenstadt Barcelona zu gelangen, um anschließend drei Tage lang ihr Fachbesucherdasein auf der zehnten Spannabis Hanffachmesse genießen zu dürfen. Gewarnt wurden die Barcelona-Messeunkundigen von Erlebnisberichten vorjähriger Spannabis Ereignisse, die mit überhöhten Besucherzahlen, riesigen Ausstellerflächen, einem übertriebenen Brimborium sowie einer unmissverständlichen Einlasspolitik nicht unbedingt für Vorfreude sorgten.


Sozialgras aus’m Club

Journalisten von einer Tür zur nächsten zu schicken, Stunden verstreichen zu lassen, bis ein letztendlich undurchschaubarer Akkreditierungsprozess angewendet wird, all das entspricht nicht dem Standard, der uns Hanf Journal Redakteuren in der gesamten letzten Dekade weltweit widerfahren war. Auf Spaniens riesiger Hanffachmesse bewahrheitete er sich aber auch in diesem Jahr. Gerade wenn eine solche Einlasspolitik täglich angewendet wird und während des gesamten Messeablaufs immer wieder zu Reibereien mit dem Sicherheitspersonal führt, fragt sich der extra angereiste Pressemensch schon nach seinem wirklichen Erwünschtheitsgrad.


Mercedes-Hanf

Der zahlenden Besucherschar wurde dafür gewöhnlich und emotionslos Einlass gewährt, was deren Freude am knallbunten Treiben auf der, noch mit zwei großen Zelten ausgeweiteten, Messefläche nicht schmälerte und auch den Ansturm nicht verringerte. Zehntausende waren vom 15. bis 17. Februar auf der diesjährigen Spannabis auf Krautbrautschau. Samt der dazugehörigen Equipmentüberprüfung im Bereich Indoorgrowing und Konsum.
Besonders an wertvollen Gratisproben, der sich gegenseitig in Werbemaßnahmen überbietenden Düngemittelhersteller, waren die spanischen Besucher interessiert und ließen sich durch die Teils ohrenbetäubende Lautstärke der nah aneinanderliegenden Stände nicht stören.
Auf der ersten von uns im neuen Jahr besuchten Messe fand man vielleicht gerade aufgrund der unüberschaubaren Ausstellerzahl von knapp zweihundert Anbietern verschiedenster Garten-, Indoor- und Paraphenialienartikeln sowie von Cannabissamen nicht ein überzeugendes Neuprodukt, das den Redakteuren besonders ins Auge fiel.
Die aufdringliche Ablenkung durch Farben, Sounds, grelle Lichter und eine nicht zu verachtende Fleischbeschau seitens der Standbetreiber erleichterten das Aufspüren echter Innovationen auch nicht sonderlich.
Viele Bekannte zu treffen, fachsimpeln zu dürfen und sich über die liberale Landespolitik zu erfreuen, machte den anstrengenden Besuch der Spannabis 2013 allerdings wieder etwas gehaltvoller.

In den Cannabis Social Clubs Barcelonas, in die man mit der richtigen Bekanntschaft recht problemlos Zugang gewährt bekommt, zumindest während der Spannabis, und im in der gesamten Stadt wahrnehmbaren Cannabisgeruch, kann man sich, sofern man im Februar noch einen Pulli dabei hat, aber dennoch als Kiffer recht wohl fühlen.
Nur am Flughafen sollte man sich dann spätestens wieder seiner gerade erlebten, dreitägigen Desensibilisierungstour im Umgang mit dem thematisierten Kraut bewusst werden, um nicht kurz vor Abreise doch noch Bekanntschaft mit verdeckten Polizeiermittlern machen zu müssen.
Sagt also nicht wir hätten euch nicht gewarnt, falls ihr euch nach dem nächsten Spannabis Ausflug am Airport in Gedanken gehüllt eine euch nun alltäglich wirkende Tüte anstecken solltet.
Spätestens dann wird der Ausweis fällig und ihr solltet euch am besten vorher schon bereits von allen pflanzlichen Besitztümern verabschiedet haben.


Klein-Vösendorf in Groß-Barcelona

Viva Espana, aber entwickle dich doch bitte noch etwas weiter.

*übersetzt: Dauerkiffen

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