Montag, 17. September 2012

Zukunft des Wietpas ungewiss

Keine Klarheit nach der Wahl

Nach dem Sieg der Rechts-Liberalen ist die Zukunft des Wietpas weiterhin ungewiss. Da es aufgrund des Wahlergebnisses keine Neuauflage der Rechts-Koaltion geben wird, ist Regierungschef Rutte gezwungen, mit der niederländischen Arbeitspartei (PvdA) zu koalieren. Die PvdA hat sich im Wahlkampf gegen den Wietpas ausgesprochen und möchte statt dessen das Coffeeshopsystem legalisieren und nicht mehr nur tolerieren.
Einer der Väter der unbeliebten Regelung, der Maastrichter Bürgermeister Onno Hoes (VVD), plädiert mittlerweile für eine Light-Version des umstrittenen Passes. Anscheinend sind ihm die Dealer, die jetzt an der Maas neben Gras alles verkaufen, was der Schwarzmarkt hergibt, dann doch ein Dorn im Auge.

Wer tagesaktuelle Infos über den Wietpas braucht, ist hier genau richtig: Kein Wietpas! ist ein neuer, privat initiierter Blog, der sich nur um den Wietpas und seine Folgen dreht. Dort gibt es auch eine Liste der betroffenen Provinzen, Gemeinden und Shops.

Deutsche Medien haben hierzu in den vergangenen Tagen einige Artikel veröffentlicht, die allesamt ähnlich klingen. Vor dieser Häufung gab es selten Meldungen zu den negativen Folgen des Wietpas. Wir haben bereits im Mai in den niederländischen Zeitungen recherchiert und das Gleiche herausgefunden, was heute überall zu lesen ist: Der Wietpas funktioniert nicht.
Wer jetzt meint, der positive Grundton der Berichte beruhe auf einer neuen Meinungsvielfalt in der Medienlanschaft, sollte wissen: Bei AFP war anscheinend gerade ein günstiger Lückenfüller zum Thema “Dutch Coffeeshops” im Angebot. Vor einem Monat hattte die die Journalistin Maude Brulard diesen englischen Artikel für AFP geschrieben, der die Grundlage aller in den vergangenen Tagen erschiener Veröffentlichungen in deutscher Sprache zu sein scheint.

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