Dienstag, 7. August 2012

Die Hanfberatung im Hanf Journal: Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen.
Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

Jonas (22) aus Wiesbaden fragt:
„Hi Kascha,
ich rauche am Wochenende in der Regel so 4-5 Joints und habe in den letzten beiden Wochen immer Sonntag und Montag einen sehr kratzigen Hals und einen Husten, bei dem ich auch einen seltsamen Geschmack im Mund hatte. Ich rauche auch Zigaretten (2-3 am Tag), hatte damit aber noch nie Probleme. Das Gras, das ich zur Zeit habe, brennt aber auch seltsam ab. Es knistert und die Asche ist sehr hart. Meinst du, das kann daran liegen?“

Kascha antwortet:
„High Jonas,
wenn Gras anders abbrennt, als man es gewohnt ist, dann liegt das üblicherweise an Beimischungen. Wenn es wie eine Wunderkerze abbrennt und die Asche sehr hart ist, dann kannst du eigentlich mit Sicherheit davon ausgehen, dass es gestreckt ist. Diese Beimischungen verursachen einen seltsamen, chemischen Geschmack, den man manchmal auch noch beim Abhusten spürt. Außerdem kann man sicher davon ausgehen, dass sie nicht sehr gesund sind. Das merkst du schon an deinem Halskratzen und Husten. Ich würde dir raten, das Gras nicht weiter zu rauchen und entweder deinem Dealer zurück zu bringen, mit der Bitte, dir sauberes Gras zu geben, oder es einfach weg zu werfen. Du tust deiner Lunge sicher einen Gefallen. Diese Situation ist durch den Schwarzmarkt verursacht, auf dem es leider keine Qualitätskontrolle gibt – Ansätze zur Qualitätskontrolle werden sogar abgelehnt, man solle schließlich gar nicht kiffen. Wie lebensfern das ist, erschließt sich schnell und unter diesen Bedingungen lässt sich Verbraucherschutz eigentlich nur durch eine Legalisierung des Eigenanbaus realisieren. So bestimmt jeder seine Qualität selbst und ist von der Willkür des Schwarzmarktes, der ausschließlich profitorientiert funktioniert, unabhängig. Bis wir an diesem Punkt angekommen sind, kann ich dir nur raten: Genau prüfen, bevor du irgendwas kaufst.“

Daniela (18) aus Bielefeld möchte wissen:
„High Kascha,
ich habe seit kurzem meinen Führerschein. Ich war noch nie in einer Polizeikontrolle, aber mich würde mal interessieren, wie das abläuft. Nehmen die mir da gleich vor Ort Blut ab oder nur Urin, und was passiert dann? Ich will nicht bekifft fahren, aber ich habe gehört, dass man das noch zwei Wochen nachweisen kann?“

Kascha antwortet:
„Hallo Daniela,
ich gratuliere dir zum Führerschein und wünsche dir immer gute Fahrt. Bei einer Polizeikontrolle wird der kontrollierende Polizist sich zunächst einen ersten Eindruck von dir machen: wirkst du träge oder aufgedreht, sehen deine Pupillen ungewöhnlich aus, hast du gerötete Augen, ist deine Aussprache verwaschen, hast du Dreadlocks oder riecht es im Auto vielleicht merkwürdig? Möglicherweise leuchtet er dir mit einer Taschenlampe ins Gesicht oder stellt Fragen zu Drogen- und Alkoholkonsum. Wenn er den Eindruck hat, dass du etwas eingenommen, geraucht oder getrunken haben könntest, dann wird er dies mit einem Schnelltest überprüfen. Für Alkohol gibt es den bekannten Pustetest, bei anderen Drogen wird in der Regel ein Urin- oder Speicheltest durchgeführt. Vereinzelt werden auch Geräte getestet, die zum Beispiel mit einer Speichelprobe arbeiten. Diese Schnelltests zeigen nur ein „positiv/negativ“-Ergebnis an, nämlich in der Regel auf Cannabis, Heroin, Kokain und Amphetamine. Ist eins davon positiv, geht es zur Wache für einen Bluttest. Du kannst den Schnelltest auch verweigern, dann wirst du ebenfalls zur Wache gebracht, wo ein Arzt deine Reaktionen prüft und den Bluttest vornimmt. Ohne plausiblen Anfangsverdacht ist die Blutentnahme eine Körperverletzung im Amt, während ein Schnelltest mit Zustimmung immer durchgeführt werden kann. Bist du also besorgt, dass dein Joint vom Wochenende am Dienstag immer noch zu einem positiven Ergebnis führen könnte, während du völlig nüchtern bist, sollte es in der Regel auch bei einem verweigerten Schnelltest nicht zur Blutentnahme kommen: Insofern du nicht unter Drogeneinfluss stehst, dürftest du ja auch kaum Symptome von Drogeneinfluss zeigen. Solche Symptome können aber auch Fahrfehler wie zu schnelles Fahren oder Vorfahrtfehler sein.
Cannabiskonsum ist übrigens tatsächlich weit länger nachweisbar als die eigentliche Wirkung anhält. Das führt im Straßenverkehr immer wieder zu Problemen, weshalb sehr niedrige THC-Werte auch nur als nicht-psychoaktive Restwerte angesehen werden. Sehr lange nachweisbar sind allerdings die Abbauprodukte, auf die in der Regel auch bei einer Blutuntersuchung getestet wird. So lässt sich regelmäßiger Konsum nachweisen: Da mehr Abbauprodukte entstehen als abgebaut werden, ist dieser Wert bei häufigem Konsum größerer Mengen entsprechend ziemlich hoch, während er bei Gelegenheitskiffern, die nur alle paar Monate mal einen mitrauchen, ziemlich gegen Null tendieren dürfte. Je nach Häufigkeit des Konsums sind die Abbauprodukte zwischen 2 und 12 Wochen lang nachweisbar.“

Sascha (22) aus Berlin möchte wissen:
„Hi Kascha,
für den Sommer würde ich mir gerne eine Kokosnussbong bauen. Ich bin handwerklich nicht ganz ungeschickt, aber vielleicht hast du noch ein paar gute Tipps für mich?“

Kascha antwortet:
„Hi Sascha,
eine Kokosnussbong ist eine coole Sache. Das Rauchfeeling ist etwas anders als bei einer Glas- oder Acrylbong, dazu ist es eine witzige Abwechslung und tut auch durchaus seine Wirkung. Zunächst benötigst du eine Kokosnuss. Dann musst du überlegen, ob du die Nuss aushöhlen willst oder das Fruchtfleisch im Inneren lässt. Wenn du sie aushöhlst, hast du zwar etwas mehr Arbeit, dafür hält sie länger – unausgehöhlte Kokosnüsse eignen sich nur für 2–3 Tage, danach werden sie schnell ranzig. Du kannst sie entweder mit einem scharfen Messer durch ein Loch aushöhlen, oder du halbierst sie mit einer scharfen Metallsäge (Holzsägen zerfressen viel von der Schale, funktionieren aber auch) und klebst sie dann wieder zusammen. Das große Loch vom Aushöhlen kannst du gleich als Mundstück nutzen, weniger Wasserspritzer bekommst du in den Mund, wenn du einen kleinen Gummischlauch in passender Größe einsetzt. Dann bohrst du noch ein kleines Loch fürs Chyllum: Da kannst du zum Beispiel ein Metallchyllum aus dem Headshop benutzen, wie man es auch für Acrylbongs verwendet. In der Tropen-Version nimmt man auch hier einen dünnen Gummischlauch, dann solltest du aber auch darauf achten, hitzebeständigen Gummi zu verwenden. Der heiße Rauch könnte sonst gesundheitsschädliche Stoffe aus dem Schlauch lösen. Mit einem Metallchyllum bist du in jedem Fall auf der sichereren Seite. Und, auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte: Achte darauf, die Löcher so zu bohren, dass das Wasser nicht gleich wieder heraus läuft und das Chyllum anständig ins Wasser ragt. Ohne Wasser kann so eine Kokosbong ganz schön kratzen.“

kascha@hanfjournal.de

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