Mittwoch, 16. Mai 2012

Kopenhagen darf keine Coffeeshops haben

Regierung bremst Stadtrat aus

Die Dänische Regierung hat den Vorstoß des Kopenhagener Stadtrats, einen Coffeeshop-Modellversuch zu starten, kategorisch abgelehnt.
Wie Innenminister Morten Bødskov mitteilte, wird die Regierung unter der Regierungschefin Helle Thorning-Schmidt das Modell nicht genehmigen, weil die Regierung glaube, dass ‘die Legalisierung von Haschisch und Cannabis wahrscheinlich die Verfügbarkeit sowie den Konsum beider Drogen erhöhe, was angesichts der Nebenwirkungen, die Cannabis zugeschrieben würden, töricht sei’.
Thorning-Schmidt hatte als Abgeordnete im Europaparlament noch 2003 eine Initiative für eine liberale Drogenpolitik unterstützt, die genau das Problem bereits vor 10 Jahren benannt hatte, was die Dänische Regierung durch ihre Weigerungshaltung jetzt weiter verschärft: Die erst durch den Schwarzmarkt geschaffenen, kriminellen Strukturen beim Cannabishandel.

Frei nach dem Adenauer-Zitat „Wat kümmert mich ming Jeschwätz von jestern?“ hat die Dänische Regierungschefin entweder ihr Gedächtnis oder ihre Glaubwürdigkeit verloren.
Denn das Coffeeshop-Modell entspricht genau dem, was Thoring-Schmidt als Europaabgeordnete gefordert hatte. Wie sagte Hillary Clinton jüngst, als sie gefragt wurde, weshalb eine Legalisierung nicht in Frage käme: “There is too much money in it.”

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