Kascha ist per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.
Max (22, aus Nürnberg) möchte wissen:
„Hi Kascha,
letztens hat mir jemand relativ teuer Gras verkauft, von dem er meinte, das sei Northern Lights und es sieht auch echt gut aus und riecht und schmeckt gut. Nun habe ich aber darin einen Samen gefunden und weil ich immer dachte, Northern Lights sei eine Indoor Sorte, dachte ich, dass das gar nicht sein kann. Hat er mich da angelogen oder gibt es auch bei Indoor Gras Samen?“
Kascha antwortet:
„Hi Max,
ob es wirklich Northern Lights war, kann ich dir leider nicht sagen – es ist durchaus möglich. Oft wird Gras aber auch, sobald es einigermaßen gute Qualität hat, gleich als das Beste der Welt verkauft, um einen höheren Preis zu rechtfertigen. Die Samen sind ja sozusagen frei erhältlich, und wer viel Geld für die Samen ausgegeben hat, wird sicher auch mit seiner namhaften Sorte Werbung machen. Auch bei Indoor Gras kann mal ein Samen ins Gras gelangen, denn unabhängig davon, wo die Pflanze wächst, können auch Männchen entstehen, die dann sorgfältig entfernt werden müssen.
Beim Indooranbau lassen sich die Faktoren einigermaßen kontrollieren: Die Pflanzen stehen unter genauer Beobachtung und viele professionelle Grower ziehen Stecklinge aus weiblichen Pflanzen, die dann wiederum weiblich sind. Oder es werden feminisierte Samen verwendet, auch dann sind männliche Pflanzen eher selten. Oft wird Gras aber auch von Halbprofis in der eigenen Wohnung angebaut, die die Männchen entweder nicht rechtzeitig aussortieren oder deren Pflanzen von wild wachsendem Hanf aus der Umgebung oder vom Nachbarbalkon bestäubt werden.
KIMO FÜGT HINZU:
Am wahrscheinlichsten ist allerdings, dass die Pflanze, von der die Blüte kommt, „gezwittert“ hat. Das passiert manchmal bei schlecht selektiertem, feminisiertem Saatgut oder wenn man Mutterpflanzen zu sehr stresst. In der Blütephase neigen dann einige Pflanzen zur Bildung einiger weniger Samen.
Die Samenanzahl liegt dann zwar meist immer noch deutlich unter der von gewöhnlichem Outdoorganja, es ist aber durchaus möglich, dass mal der eine oder andere Samen auftaucht. Je nachdem woher der Wind weht und wie gut die Anlage belüftet wird, kann dies aber auch bei sozusagen industriell produziertem Gras passieren. Solange du also ansonsten mit der Qualität zufrieden bist, besteht wohl kein Anlass zur Sorge.“
Judith (27) aus Hamburg fragt:
„Hallo Kascha,
ich habe vor kurzer Zeit aufgehört, Zigaretten zu rauchen. Deshalb rauche ich meine Joints jetzt auch pur und habe seitdem viel mehr Freude am Geschmack, muss aber viel mehr husten.
Woran liegt das und was kann ich dagegen tun? Ich möchte auch ungern andere Kräuter dazu mischen, lieber rauche ich kleinere Joints mit kurzen Papers.“
Kascha erklärt:
„High Judith,
das ist, glaubt man aktuellen Untersuchungen, eine Entscheidung, die jedem wohl gesundheitlich nur gut tun kann. Das mit dem Husten liegt daran, dass der nicht mit Tabakrauch vermischte Gras-Rauch viel konzentrierter in die Lunge gelangt, und scheinbar wirkt er stärker hustenreizend als Tabakrauch. Ein einfacher Trick ist, sehr dünne Filtertips zu drehen oder sogar völlig auf den Filtertip zu verzichten. So gelangt zunächst weniger Rauch in den Mund, der dann, mit normaler Umgebungsluft gemischt, weniger stark in der Lunge ankommt und dort nicht so einen starken Hustenreiz auslöst.
Auch deine Vorstellung, kleinere Joints zu rauchen, macht Sinn. Je weniger Pflanzenmaterial verbrannt und inhaliert werden muss, um die gewünschte Wirkung zu erreichen, desto weniger wird logischerweise die Lunge belastet. Filterlose Joints mit kleineren Papers sind in Regionen, in denen überwiegend pur geraucht wird, auch häufiger anzutreffen als der sozusagen mitteleuropäische Tabakjoint mit langem, schmalem Paper und Filtertip. Wenn dir das Rauchen ohne Filtertip unangenehm ist (je nach verwendetem Gras können sich Kondensatreste am Mundstück bilden, die dann an der Lippe kleben), kannst du auch die auf dem Markt erhältlichen Aktivkohlefilter probieren, die den Rauch meist auch etwas angenehmer machen. Diese sind allerdings üblicherweise eher recht dick, Pur-Joints damit wären also eher so kurze, dicke Stummel mit einem relativ langen Filter, oder man verwendet doch am Ende relativ Pflanzenmaterial, etwa 0,5-0,8g je Joint oder mehr.“
Matze (19) aus Hannover fragt:
„Hi Kascha,
meine Mutter hat letztens meine Winterjacke gewaschen, da waren aber noch etwa 3g Gras in einem Stück Alufolie in der Innentasche, die jetzt völlig durchnässt sind und etwas seifig riechen. Meinst du, dass ich das noch irgendwie rauchen kann, wenn ich es vielleicht abspüle oder so?“
Kascha antwortet:
„Hi Matze,
das ist ja ärgerlich. Wenn man mal durch den Regen gelaufen ist und das Gras in der Hosentasche ist durchgeweicht, oder man hat es beim Baden im See noch in der Badehose gehabt, dann kann man es normalerweise vorsichtig trocknen – im Ofen bei 80°C ist zu radikal, man muss aber auch aufpassen, dass es nicht beginnt zu schimmeln. Je länger es wirklich nass ist, desto größer wird das Risiko, und es ist dringend davon abzuraten, angeschimmeltes Gras zu rauchen. Idealerweise werden nass gewordene Blütchen zuerst möglichst klein gepflückt und dann an einem warmen, nicht zu hellen aber gut belüfteten Ort auf einem Stück Küchenpapier getrocknet. Achtung bei offenen Fenstern: Wenn es trocken genug ist, kann ein Windhauch es im ganzen Zimmer verteilen.
In deinem Fall würde ich aber davon abraten, es noch zu rauchen. Du kannst zwar versuchen, das Waschmittel auszuwaschen – die meisten Waschmittel sind allerdings parfümiert und mit allerlei Zusatzstoffen versehen, die die Wäsche weich und frisch machen sollen – und bis du all das ausgewaschen hast, ist von dem Gras sicher nicht viel übrig.
Abgesehen davon, dass dein Ganja wohl immer noch seltsam riechen und schmecken würde, bezweifle ich, dass es gesund ist, solche Stoffe mit zu rauchen.“