Mittwoch, 4. April 2012

Egaming

Mass Effect 3
Der Abschluss

Es ist vollbracht. Zwei Jahre mussten sich die Jack Shepard´s der Welt fragen, wie ihre Geschichte weiterverlaufen wird, wie nah wir vor der Apokalypse stehen und ob sich die Menschheit im Weltall dank eures waghalsigen Einsatzes behaupten kann.
Nach einem guten Erstling und einem zweiten hervorragenden Mass Effect Spiel sind die Erwartungen der Fans an Bioware´s neusten und vorerst letzten Teil der Science Ficton Rollenspiel Trilogie entsprechend hoch, möchte man seine epische Mission durchs Universum unbedingt den vergangenen Erlebnissen entsprechend abschließen können. Mit viel Feind, Freund und Ehr, versteht sich. Vielen spannenden Schlachten, interessanten Gesprächen, einer tollen Grafik, authentischen Charakteren und famoser Spielbarkeit. Ungefähr so wie Mass Effect 2, das wirklich eindrucksvoll zeigte, aus welchem Stoff fesselnde, moderne Computerspiele gestrickt werden. Zuviel verlangt nach verlängerter Entwicklungszeit, Implementierung eines Online-Multiplayermodus und den Versprechen mit optionalem Downloadcontent auch nach dem Durchspielen für weitere Spannung zu sorgen?
Glücklicherweise nicht ganz, auch wenn Spieler der Standard Version um einen Charakter und somit um einen kompletten Storystrang geprellt werden, der nur in der Limited Edition enthalten ist und den man sonst alternativ für einen extra investierten Zehner online erwerben darf.
Zum Verkaufsstart eine sehr unschöne Entscheidung, also lieber zum sonst schönen Spiel.
Nachdem Jack Shepard nicht mehr für die obskure Cerberus Gruppe aktiv ist, steht die Flucht von Mutter Erde an, da die Reaper – eine uralte, gefürchtete Rasse – ihren drohenden Worten des zweiten Teils nun ernst machen und unseren grünen Planeten aus der Sternenkarte löschen wollen. Turmgroße Raumschiffe verwüsten die Heimat und Shepard ist die einzige Hoffnung im All möglichst viele Verbündete zusammenzutrommeln, um die drohenden Vernichtung der gesamten Galaxie zu verhindern. An opulenter Science Fiction orientiert, liefert Mass Effect 3 genügend Momente des Staunens, lässt jedoch auch immer genügend Platz für die Weiterführung der spannenden Geschichte auf narrativ hohem Niveau. Spielerisch haben sich optionale Möglichkeiten eingefunden, die teils brachiale Third Person Action zu überstehen.
Will man nicht in Rollenspiel typischen Menüs fuhrwerken, kann man in den Optionen, eine auf Action oder auf Story orientierte Spielweise auswählen, die einem die Charakterentwicklung erspart. Veteranen finden sich dagegen in eben jener zuhause und freuen sich über die stärkere Konzentration der Entwickler auf die interne Rollenspielmechanik.
Somit erforscht, kämpft, redet, freut und trauert ihr zusammen mit alten und neuen Teammitgliedern in spannenden Situationen und trefft, neben vielen Gegnerköpfen, wiedermals schwerwiegende Entscheidungen, die sich in das Gesamtbild eines tollen Dreiteilers betten. Mit Mass Effect 3 geht eine Trilogie zu Ende, die eine Generation von Spielern geprägt hat, auch wenn im aktuellsten Titel der Serie die Qualität des zweiten Teils leider nicht ganz erreicht wird.
That´s Virtual Life.

Mass Effect 3
Fotos: Electronic Arts
USK: 16
Circa: 55€

XBOX360 – ASIN: B004FPYHBO
PS3 -ASIN: B004FPYHCI
PC-DVD – ASIN: B004FPYHBE

Asura´s Wrath
Bist du ein Gott?

Asura ist sehr schlecht gelaunt. Richtig schlecht. Und wütend dazu! Als Gott betrogen und um Frau und Tochter gebracht, schwört der mächtige Krieger den ehrenlosen Verursachern und ehemaligen Verbündeten seine unbarmherzige Rache.
Mit bis zu sechs steinernen Armen und katastrophaler Kraft ausgestattet, stellt sich Asura 12.000 Jahre nach dem Vergehen den mächtigsten Wesen des Universums entgegen, um seiner gesammelten Wut etwas Auslauf zu gewähren und sich gegen das ihm bestimmte Schicksal zu stellen. Somit beginnt ein Kampf gegen jede Chance – zumindest wenn es nach den Kontrahenten des wutschnaubenden Rotschopfes ginge. Das jedoch ein Einzelner seinen Lebensweg gegen jeden Zweifel und eine Armee von Gottheiten bestimmen kann, zeigt Asura´s Wrath im Laufe des aktuellen, sehr Quicktime-lastigen Actionabenteuers aus dem Hause Capcom, aber dann recht eindrucksvoll. Mit Kämpfen gegen planetengroße Gegner und Feinden, die einen durch das halbe All schleudern, betritt Asura einen steinigen Weg der Rache und hat viele harte Prüfungen zu bestehen. Urgewalten prallen aufeinander, wenn er sich dazu entschieden hat seinen Widersachern die angestaute Wut entgegen zu prügeln und keinen Stein auf dem Anderen zu belassen.
Optisch wird bei Asura´s Wrath in die Street Fighter IV Trickkiste gegriffen, die dem Titel einen dynamischen Zeichentricklook verpasst. Die englische Synchronisation steht gelungenen Animefilmsynchros in nichts nach und begeistert durch gefühlvolle und ebenso ausdrucksstarke Sprachuntermalung.
Das opulent Produzierte hat dafür einen sehr hohen Preis. Die eigentlich zu erkämpfende Freiheit.
Durch unzählige Quicktime Events, das Drücken des richtigen Knopfes im richtigen Zeitpunkt auf Bildschirmbefehl, lässt man Asura zwar Unglaubliches vollführen, verlangt dabei vom Spieler jedoch sehr oft das Üben in Zurückhaltung.
Jetzt drücken, nun Sticks hoch, warten, Knopf erneut, Filmsequenz überstanden.
An Sega Mega CD und Interactive Movie Zeiten zurückerinnert, schüttelt man bei Asura´s Wrath somit nicht nur aufgrund der wilden Zerstörungsorgie den Kopf, sondern auch aufgrund der Gameplay bezogenen Entscheidungen. Denn man bekommt zwar einen optisch sehr ansprechenden Hau-drauf-Kracher, der auch mal kurze Railshooter und normale Prügeleinlagen bietet, jedoch könnten die spielerischen Bestandteile aus Asura´s Wrath oft auch aus dem letzten Jahrtausend stammen. Übrig bleibt ein spaßiger und mächtig optischer Actiontrip, der neben genügend Inhalt leider auch viel zu viel Spieltiefe vermissen lässt. Press B = Boom. Boom. Kawoom!
Aber, wenn dich irgendjemand fragt, ob du ein Gott bist, dann sagst du: Ja!

Asura´s Wrath
Fotos: Capcom
Usk 16
Circa 55€

PS3 – Asin:B005JA0NTO
Xbox 360 – Asin:B005JA0NOO

Kid Icarus: Uprising
Auferstehung

Mit Kid Icarus: Uprising kehrt ein fast vergessener Nintendo Videospielheld der achtziger Jahre endlich wieder zurück ins Leben. 1986 für das Nintendo Family Computer Disk System und später auf Modul auch auf dem amerikanischen wie europäischen Nintendo Entertainment System erfolgreich, erhielt der tapfere Engel Pit 1991 in letzteren Territorien einen exklusiven Auftritt auf dem Game Boy in dem Titel Kid Icarus: Of Myth and Monsters. Nun, über zwanzig Jahren später und nach kleinen Gastauftritten in Super Smash Bros. und WarioWare, darf man wieder mit Pfeil und Bogen, einem Schwert und Flugkraft ausgestattet richtig gegen die Mythenwelt der griechischen Antike antreten. Das Gameplay der 2d Ursprünge wurde dabei komplett über Bord geworfen und mit einer Railshootermechanik ausgetauscht, die auch Bodenmissionen bietet.
Insgesamt erinnert die Spielbarkeit stark an den N64 Kracher Sin & Punishment, was sich auch auf die gebotene Qualität übertragen lässt. Man visiert über den Touchscreen mehrere Feinde an, schickt Homing-Schüsse auf sie los oder schießt im Einzelfeuer gezielt die Gegner ab. Dabei steuert man den Charakter mit dem Analogstick über den 3D-Screen im Vordergrund und weicht den feindlichen Projektilen aus.
Kommt ein Gegner zu nah, schmettert man ihm einen Schwertschlag entgegen.
Während die Flugmissionen gradlinig verlaufen, bieten die Bodenstages mehr Erkundungsfreiheit, spielen sich aber trotz Bodenhaftung ähnlich flott. Das neue Actionabenteuer Kid Icarus: Uprising auf dem Nintendo 3DS geizt dabei trotz famoser Spielbarkeit nicht mit göttlicher 3D Grafik und Musik, teuflischen Bossen sowie AR-Kartenkämpfen und spaßigen Multiplayermodi, die auch nach dem Erkunden des letzten Winkels im Singleabenteuer weiterhin viel Freude mit fünf Freunden versprechen.
Eine engelsgleiche Wiederkehr.

Kid Icarus: Uprising
Fotos: Nintendo
Usk 12
Circa 45€

Nintendo 3DS – ASIN: B0071L2PP4

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