Donnerstag, 26. Januar 2012

Breitspiele

Die „Spiel“ in Essen weist ja Jahr für Jahr neue Rekorde auf. Mehr Spiele, mehr Verlage und so war es an der Zeit diesen auch Raum zu geben. Also noch eine Halle.

Die war zwar nur zu einem Bruchteil belegt, aber unter anderem hatte dort der Verlag RightGames aus Moskau seinen Stand. Im Gepäck hatten sie vier Spiele, die ich euch in dieser Ausgabe vorstelle. Ausgezeichnet wurden sie auch schon, der Stand war gut besucht und die Exemplare wurden schnell weniger. Die Spielthemen sind weit gestreut, aber alle vier sind Kartenspiele mit kleinem Beiwerk und die Kartons, in denen sie stecken, sind gleich groß. Das Material ist einfach, aber liebevoll. Die Karten haben schöne und passende Motive, vor allem sind sie so stabil, das sie einige Partien aushalten sollten. Die Regeln sind in Englisch, dafür kurz. Keines der Spiele beinhaltet etwas ganz Neues. Aber es sind die Themen und ihre Umsetzung, die sie wiederum zu etwas Besonderem machen.

Evolution
The Origin of Species

Dieses Spiel stammt aus der Feder eines Biologen der Moskauer Universität. Hat also inhaltlich Hand und Fuß. Und bringt auch die Evolution gut rüber. Es geht um Eigenschaften und Mechanismen, die sich Lebewesen aneignen, um zu überleben. Ziel des Spiel ist es, seine Arten weiterzuentwickeln, dasselbe bei anderen durch Parasiten zu verhindern, so das eigene Überleben zu sichern und letztendlich das Spiel zu gewinnen. Und Sieger wird der mit den meisten Punkten für seine Tiere und Eigenschaften.
Jeder Spieler erhält sechs Handkarten, der Rest liegt in der Mitte und die Nahrungsplättchen sollten ebenfalls griffbereit sein. Jede Runde besteht aus vier Phasen: Entwicklung, Bestimmung des Nahrungsangebots, Fütterung, Aussterben und Nachziehphase. Erst wenn alle Spieler eine Phase beendet haben, beginnt eine neue. Wieder haben die Karten eine doppelte Bedeutung. Entweder stellen sie ein Tier dar oder eben ein Merkmal. Wer dran ist, legt eine Karte vor sich hin. Natürlich können nur Tiere Eigenschaften bekommen. Die Phase ist vorbei, wenn kein Spieler mehr weitere Karten auslegen möchte. Das Nahrungsangebot wird mit Würfeln bestimmt. Und in der Futterphase reihum verteilt. Extrafutter gibt es durch Eigenschaften. Wer nicht versorgt ist, verliert in der nächsten Phase alle Eigenschaften. Danach werden die Handkarten wieder aufgefüllt, dabei ist die Anzahl abhängig von den überlebenden Tieren. Sobald der Kartenstapel alle ist, wird noch eine Runde gespielt und dann die Punkte gezählt.
Evolution ist definitiv das gemeinste und komplexeste Spiel unter den vier vorgestellten Kartenspielen.

Evolution – The Origin of Species
Verlag: RightGames*
Autor: Dimitry Knorre
Spieler: 2–4
Alter: ab 12
Dauer: Maximal 1 Stunde

The Enigma of Leonardo Quintis Fontis

Ich kenne zwar The Enigma of Leonardo nicht, Quintis Fontis ist laut Regel eine neue Version davon. Jeder bekommt sechs Karten und damit werden Reihen und Spalten gebildet. Neue Karten dürfen nur an schon Ausliegende gelegt werden. Sobald eine bestimmte Anzahl Karten mit demselben Symbol nebeneinander liegen, erhält derjenige, dem dies gelingt, einen entsprechenden Symbolmarker. Wer zuerst sieben Marker hat, gewinnt das Spiel. Wer dran ist, darf entweder eine Karte dazulegen oder eine Karte über eine andere spielen, das geht allerdings nur, wenn auch die Symbole übereinstimmen. Eine weitere Möglichkeit ist der Tausch zweier Karten. Am Ende des Zuges wird eine Karte nachgezogen, insofern der Spieler nur noch fünf hat. Eine Sache ist aber immer zu beachten: Niemand darf eine Karte mit einem Symbol spielen, das der Vorgänger gelegt hat.
Für Freunde des klassischen Vier gewinnt, aber eben mit schön illustrierten Karten.

The Enigma of Leonardo – Quintis Fontis
Verlag: RightGames*
Autor: Sergey Machin und Alexey Pahomov
Spieler: 2–4
Alter: ab 12
Dauer: Max. 50 Minuten

Potion-Making Practice

Wie der Name vermuten lässt, geht es um Tränke, Elixiere und vor allem um die Formeln und Zutaten, die zum Brauen notwendig sind. Jeder bekommt vier Karten, die entweder als Mixtur oder als Zutat genutzt werden können. Außerdem werden schon einmal vier weitere Karten ausgelegt, sodass von Anfang an Zutaten für Mixturen gefunden werden können. Wer dran ist, muss sich also entscheiden, etwas brauen oder dem gemeinsamen Pool Zutaten zufügen. Wer Tränke herstellt, nimmt sich die Elemente aus dem Pool, oder bei komplexen Elixieren, Formeln der fertigen Tränke. Je umfangreicher umso mehr Punkte bringen die Mixturen. Wer auf Formeln anderer zurückgreift, sorgt dafür, dass auch derjenige Punkte bekommt. Zauberkarten verhelfen ihren Besitzern zu zusätzlichen Zutaten. Das Spiel endet, sobald der Kartenstapel alle ist und kein Spieler mehr Handkarten hat. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Für alle Giftmischer, die gerne anderen die Substanzen wegschnappen.

Potion-Making Practice
Verlag: RightGames*
Autor: Sergey Machin
Spieler: 2–6
Alter: ab 10
Dauer: Maximal 90 Minuten

The Kingdom of Crusaders

1099 nach Christus. Die Zeit der Kreuzritter. Jeder einzelne möchte die stärksten Armeen und das meiste Land erobern. Jede Karte repräsentiert eine Einheit die unterschiedliche Werte aufweist: Lanzenträger, Bogenschützen, Schwertkämpfer, Ritter und Anführer. Außerdem gibt es fünf Gebiete, um die die Kreuzritter im Laufe des Spiels kämpfen. Dabei dürfen nie mehr als vier Karten in jedem Gebiet pro Spieler liegen. Das heißt jeder kann höchstens 20 Karten pro Spiel ausspielen. Wer dran ist, zieht eine Karte und platziert sie im Gebiet seiner Wahl. Je mehr gleiche Symbole die Karten aufweisen, umso besser ist die Kampfkraft und je besser diese im Vergleich mit dem anderen Ritter ist, umso mehr Siegpunkte gibt es. Die Entscheidung fällt erst am Ende des Spiels, sobald alle Spieler in jedem Gebiet vier Karten platziert haben. Wer die stärkste Armee hat, bekommt drei Punkte, die zweitstärkste zwei, die drittstärkste einen, der letzte geht immer leer aus.
Für zwei oder vier Liebhaber des einfachen Kampfes.

The Kingdom of Crusaders
Verlag: RightGames*
Autor: Danila Gorunov und Sergey Machin
Spieler: 2 oder 4
Alter: ab 12
Dauer: Maximal 40 Minuten

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