Donnerstag, 13. Oktober 2011

Mehr Opium für’s Volk

Afghanistan: Erntemenge steigt um 61 Prozent

Die Rohopium-Ernte in Afghanistan wird nach Schätzungen der UNODC gegenüber dem Vorjahr um 61 Prozent steigen. Besonders in den südlichen und südwestlichen Provinzen boomt der Anbau sowie die Weiterverarbeitung zu Heroin. In diesen Provinzen kontrollieren entweder die Taliban oder Warlords wie Matiullah Khan oder Abdul Razziq, die mit der Nato gegen die Taliban zusammenarbeiten, den Handel und die Schmuggelrouten.
Laut Schätzungen der UN-Drogenbehörde fließen 10 Prozent der Gewinne in die Hände der Taliban. Wohin die restlichen 90 Prozent wandern, wird nicht konkretisiert.

Der Bericht der UNODC verschweigt dabei so Einiges: Keiner der im vergangenen Jahr beim Heroin-Handel ertappten hochrangigen afghanischen Politiker wird dort erwähnt, dafür übt sich die UNO-Drogenbehörde in Spekulation über die Rolle der Taliban im Heroingeschäft.
Einmal heisst es, “[….], dass regierungsfeindliche Kräfte wie die Taliban nicht direkt in den Opiumhandel verstrickt sind [….]”.
Oder: “[…] (Das Heroin) wird in Süd-Afghanistan meist von Patschunen und Balochen gehandelt.”
Oder: “[…]Zusätzlich erhoben die Taliban eine Steuer für Bauern und Händler[…].” Wir erinnern uns: Nicht die Taliban, sondern die örtliche Polizei wurde bei der Erpressung von Schutzgeldern erwischt.
An anderer Stelle spricht der Report von “Taliban und anderen regierungsfeindlichen Kräften in Süd-Afghanistan, die den Handel mit Pakistan kontrollieren.”
Was denn nun? Die Taliban, die Polizei, die Paschtunen oder alle oder doch keiner?

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