Donnerstag, 30. Juni 2011

Kiffen vabotn, oda wat?

Von den Verlockungen einer Hanfdemo

Demozeit, gleich Allzeit bereit zum alternativen Zeitvertreib?

Theoretisch schon, schließlich kann man wahnsinnig viele tolle und andere Sachen während des gemeinsamen Wanderns auf einer Demonstrationsmarschroute anstellen, die nicht beim Setzen des einen Fußes vor den anderen behindern und dennoch zum Vermitteln der Message in die Öffentlichkeit beitragen können.
Kiffen zum Beispiel. Dafür sind wir ja auch eigentlich hauptsächlich aufgestanden.

Wer es dann noch an einem Samstag um 13 Uhr vor den Fernsehturm schafft hat sich eine Erholung ja mehr als nur verdient. Er hätte eigentlich ein staatlich garantiertes Anrecht darauf.
Da die Staatsmänner und Frauen im öffentlichen Dienst das aber anders sehen werden, muss man sich etwas einfallen lassen, um an seine gerechte Belohnung zu kommen.
Glücklicherweise haben die Beamten im Einsatz ja auch nicht überall ihre Augen, Nasen und Ohren und so gibt es immer Chancen unbeobachtet seinem Recht recht zu schaffen, auch wenn es nach ungerechter Rechtssprechung unrecht ist. Logo?
Die Überschreitung von gewissen Gesetzen ist dazu ein viel zu verlockendes Thema, als dass sich nicht auch gemeine Demonstranten nicht auch davon angezogen fühlen könnten.

Einfach ein bisschen Salz in die offenen Wunden der Prohibitionisten kippen, sich heimlich einen Zug an einer Marihuanazigarette genehmigen, im Fachjargon auch „Joint“ genannt, tut doch doppelt gut, wenn man sich die Drogenbekämpfer Anslinger, Hearst und Dupont sich in ihren Gräbern umdrehen vorstellt. Wenn man an eine strahlende Frau Merkel in einem strahlenden Atomkraftwerk denkt oder an einen heimlich paranoiden von und zu Guttenberg, der ebenso heimlich-paranoid sein Doktorrat vortäuscht, dann tut einem der Anti-Prohibitionistische Gesetzesbruch so gut, wie ein warmes Wannenbad in kalten Winternächten.
Wie stellt man es aber an, sich genauso schwer erwischen zu lassen, wie genannte Übeltäter, die sogar durchweg unter journalistischer Beobachtung stehen?
Welche Möglichkeiten hätten unbescholtene Bürger, in der Öffentlichkeit ihrer heimlichen Sucht zu frönen? Wie könnte man sich vor Blicken und der Wahrnehmung unliebsamer, uneinsichtiger Dritter schützen und dennoch einen highteren Tag auf einer Hanf Demonstration erleben?

Und zwar mit Hanf – nicht ohne!
Ganz einfach: Man beginnt den Tag oder schon den Abend davor, falls man ihn etwas interessanter gestalten möchte, mit einer flüssigen, starken Kaffee-Haschisch-Mixtur. Dazu fügt man zu je 250ml Kaffee, 50ml Sahne, drei Gramm marokkanisches Hasch der Güteklasse Eins und fünf Esslöffel Raffinade Weißzucker (keine Würfel!). Diese Mischung sollte alle zwei Stunden in genannter Dosis konsumiert werden, um die bestmöglichen Resultate zu erzielen. Nutzt, falls ihr schon Abends beginnt, ruhig die freigesetzte Energie des Kaffees, um in der Nacht genügend Thermoskannen für den kommenden Tag vorzubereiten, da es sonst am Morgen recht hektisch werden könnte, das Kaffee/Hasch-Defizit nachzuholen. Bringt dann zur Demo auch ruhig ein paar Liter mehr Mixtur mit, falls einem Mitmarschierer seine Ration vorzeitig ausgehen sollte, die Polizei auch gern nen Schluck hätte oder ihr vorher schon einem durstigen Bettler in der S-Bahn begegnet (Pst, nichts über die Mischung verraten!) Falls ihr Sorge, um den Verlust eurer Thermoskannen habt, schreibt dem hilfsbedürftigen Obdachlosen einfach eure Adresse auf die Handfläche oder gebt ihm gleich euren Zweitschlüssel, zwecks Wiedergabe eurer teuren und treuen Heiß/Kalt- Flüssigkeitenaufbewahrungsbehältnisse.
Falls ihr eher zum hungrigen Typen gehören solltet, bereitet ihr euch entweder ein paar lockere Stullen mit feiner Haschischmarmelade aus dem Orient zu, backt euch ein paar Zitronengraskekse mit viel Butter und den Blätterresten der letzten einhundert Kilo Super Lemon Haze Ernte oder ihr schmuggelt euch viele leckere Cannabis-Schokoladensticks aus A-dam nach Berlin.

Einfach ab in die Hosentaschen damit und hinsetzen. Gute Fahrt.
Apropos Sitzen, wer auf die orale Einnahme verzichten will, kann auch in Zäpfchenform bedient werden. Fünf Gramm Cannabisöl in etwas Wollfett einmassieren und auf den gewünschten Umfang formen. Laßt eurer Kreativität freien Lauf, aber besucht die Toilette mindestens einmal davor und höchstens nullmal danach. Spazieren gehen wird dadurch schöner, habt Vertrauen.
Rauchen muss man Cannabis heutzutage auch nicht mehr unbedingt, selbst wenn man sich unterwegs auf weiter Flur befindet. Verdampfer zum Beispiel machen Rauch tatsächlich unsichtbar.
Tragbare Plutonium-, Batterie- oder Gasbetriebene Typen ermöglichen Kiffern selbst in den unmöglichsten Situationen die Zufuhr des dringend benötigten THC-Wirkstoffes. In der Kirche, während der Geburt des ersten Kindes, auf dem Schlachtfeld oder im Isolationstank. Egal, die portablen Hightermacher passen in jeden noch so kleinen Bauchbeutel und sind so auffällig wie moderne Funktelefone.

Jedoch kann man als Nikotin und Bongsüchtiger ja nicht so ohne weiteres auf den gewissen Kick verzichten und könnte daher den Plan in die Tat umsetzen, in 500 Meter Abständen, auf der Demonstrationsmarschroute, Erdlöcher anzulegen, die immer frisch gepflegt von ihrem letzten Benutzer an den folgenden Übergeben werden. Sicherheitshalber, um gegen drohenden Hundekotbefall zu schützen. Mögliche Beobachter der Situation denken bei Betrachten des Konsums auf Grünflächen dann wohl eh nur, dass entweder der Papst inkognito zu Besuch ist oder bloß ein Junkie am Baum rauchkotzend nach Kleingeld sucht.
Vielleicht findet man ja sogar welches.
Die wirklich Harten machen sich um das bisher Erzählte keine weiteren Gedanken und fressen einfach Stanni-Platte am Stück. Zur Aufbewahrung des harten Materials, bieten sich die eigenen Schuhsohlen an. Nehmt vorher Maß an einem frischen Hundekothaufen und übertragt die Größe auf die herzustellende Sohle. Falls man damit mengenmäßig nicht genügend Verpflegung unterbekommt, macht man sich einfach Plateauschuhe aus dem Zeug. So sieht man euch auch besser und ihr behaltet den Überblick, zumindest solang ihr euch von beiden Schuhen gleichmäßig bedient; ansonsten droht Umfallgefahr.
Schultüten können auch umfunktioniert perfekt als Tarnung wie Rauchgerät genutzt werden.

Erst macht man einen auf Schulstarter, der sich verlaufen hat, um anschließend wild an der riesigen Tröte zu ruppen. Kommt dann wirklich jemand nachschauen, stülpt ihr ihm das Multifunktionsgerät einfach über die neugierige Birne. Schwupps, schon seid ihr wieder getarnt. Im Idealfall gibt es so nach der Hanfparade viele lustige Kegelkopfmännchen auf den Straßen der Stadt zu bewundern. Nehmt also auch ruhig die Bowlingkugeln mit, falls euch nach etwas Sport ist.
Es gibt jedenfalls eine Menge Optionen es den Ordnungshütern schwieriger zu machen, als bloß nach glimmenden Stängeln, rauchenden Mündern und riechenden Indizien Ausschau halten zu müssen. Zäpfchen, Plateauschuhe, bizarres Backwerk und High-Tech-Equipment sind die Waffen des modernen Spionageagentenkiffers auf Tour.
Und nur weil´s verboten ist, heißt das noch lange nicht, dass man´s nicht machen darf. Verwirrend oder? Genauso geht´s dem Autor..wohl einfach zuviel Kaffee-Hasch-Mixtur.

Um jedoch nicht wirklich gegen Gesetze zu verstoßen, sich aber auch nicht von verkleideten Beamten alles gefallen lassen zu müssen, informiert euch doch einfach mal mit Steffen Geyer´s Flyer über das Demonstrationsrecht, der über Rechte und Pflichten beider teilnehmender Parteien aufklärt. Ganz leicht im Internet zu finden unter: http://usualredant.de/flyer-demorecht.pdf
Sicherlich werden einige dieser sinnvollen Schriftstücke auch wieder vor dem Beginn der Hanfparade auf dem Alexanderplatz an euch verteilt werden.

Somit viel Spaß und viel fröhliches Demonstrieren auf der Hanfparade 2011!

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